Um die deutsche Sprache und Kultur besser kennenzulernen, besuchen derzeit zehn Studierende des College of William & Mary aus Williamsburg, Virginia, die Universität Potsdam. Im sechswöchigen Tailor-Made-Programm des ISCO des International Office absolvieren sie komprimiert das Pensum eines ganzen Semesters Deutschunterricht. Neben intensiven Sprachkursen gibt es ein umfangreiches Kultur- und Freizeitprogramm. Das jährlich stattfindende „German Language and Culture Program“ feiert 2019 sein zehnjähriges Jubiläum.
Etwa fünf Wochen sind die Teilnehmenden Kurses für deutsche Sprache und Kultur bereits an der Universität Potsdam zu Gast. Ziel des Kurses ist die alltagsrelevante Vertiefung vorhandener Sprachkenntnisse, die nach den jeweiligen Bedürfnissen der Teilnehmenden in verschiedenen Niveaugruppen vermittelt wird. Die Studierenden der diesjährigen Gruppe lernen seit ein bis zwei Jahren Deutsch. Kursleiter Rob Leventhal, German Studies Program Director am College of William & Mary, gibt außerdem das Seminar „Die Entstehung einer Weltmetropole: Berlin 1871-1930“. Zu Beginn des Programms hielt der emeritierte Professor für Deutsche Sprache Joachim Gessinger einen Vortrag über „Berlinish“ und die Geschichte des Berliner Dialekts.
Für die Zeit des Kurses sind die Studierenden in Potsdamer und Berliner Gastfamilien untergebracht. „Das ist ein wichtiger Teil des Programms“, sagt Rob Leventhal. Zusätzlich zu den Unterrichtseinheiten lernten sie bei Tagesausflügen und Freizeitaktivitäten in Berlin und Potsdam die regionale Kultur kennen. Auf dem Programm standen unter anderem das Mauer-Museum in der Bernauer Straße, das Mahnmal der ermordeten Juden Europas und das historische Nikolaiviertel in Berlin. Besonders gefallen haben den jungen Amerikanerinnen und Amerikanern die Wochenendexkursionen in den Spreewald und nach Dresden einschließlich einer Wanderung in der Sächsischen Schweiz. Rob Leventhal legt Wert darauf, dass „die Studis auch etwas vom ländlichen Leben erfahren.“
Auf die Frage, ob sie Berlin oder Potsdam bevorzugten, entschieden sich die Studierenden einstimmig für Potsdam. Nicht nur die Stadt, sondern auch das Kursprogramm an der Universität Potsdam hat sie begeistert. Für einige ist der Kurs eine wichtige Vorbereitung auf ihre berufliche Zukunft. Der Geschichts- und Germanistikstudent Ephraim Kozodoy zum Beispiel würde gern nach Deutschland zurückkehren: „Ich möchte nach Deutschland ziehen und in einem Museum für Geschichte arbeiten.“ Sein Kommilitone Alex Whitmire hat andere Pläne: „Ich würde gern ,Internationale Beziehungenʻ studieren und denke, dass es für geopolitische Fragen sehr nützlich ist Deutsch zu können.“
Text: Carolin Krafzik
Online gestellt: Carolin Krafzik
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