Seit ihrer Gründung 2010 setzt sich UN Women als eigenständige Behörde der Vereinten Nationen weltweit für die Gleichstellung der Geschlechter und die Stärkung von Frauenrechten ein. Was die Organisation erreicht hat und erreichen kann, dieser Frage ist Yanina Bloch in ihrer Dissertation an der Juristischen Fakultät nachgegangen.
Yanina Bloch hat die Euphorie kurz nach Gründung von UN Women hautnah miterlebt – als Praktikantin bei der UNO in New York. „Obwohl ich diese Freude damals teilte, habe ich mich gleichzeitig gefragt, ob die Hoffnungen, die in diese neue Unterorganisation gesetzt wurden, sich überhaupt erfüllen würden“, sagt Bloch. Damals wurden vier Untereinheiten des UN Systems, die sich mit dem Thema Gleichstellung beschäftigten, zusammengelegt. In ihrem Forschungsprojekt untersuchte die Juristin, ob die Gründung von UN Women einen Fortschritt für das Ziel der Frauenförderung bedeutet. Sie analysierte den Stellenwert von Frauenrechten in den Vereinten Nationen bis 2010 und fragte nach den Neuerungen, die mit der Gründung der Organisation tatsächlich verbunden waren. Das Fazit der Juristin: "Die Einführung von UN Women brachte in institutioneller, politischer und rechtlicher Hinsicht durchaus Fortschritte mit sich. Die chronische Unterfinanzierung ist jedoch ein entscheidendes Hindernis insbesondere für die Programmarbeit der Organisation und damit für die effektive Umsetzung in den Mitgliedstaaten."
Zwar habe sich UN Women inzwischen klar positioniert und vertrete ein inklusives Verständnis von Geschlechtergleichberechtigung. Doch der Erfolg der Behörde hänge einerseits stark von der Bereitschaft der Staaten ab, die Einheit finanziell ausreichend auszustatten, andererseits müssten Regierungen und Gesellschaften der UN-Mitgliedstaaten auch inhaltlich von der Arbeit der Einheit überzeugt werden. Um den hierfür notwendigen politischen Dialog in Gang zu bringen, empfiehlt Bloch eine neuerliche Weltfrauenkonferenz, wie sie zuletzt 1995 in Peking stattgefunden hatte.
Text: Norman Weiß/Jana Scholz
Foto: joerg genius (fine arts photography)
Online gestellt: Jana Scholz
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