Mit einem Festakt im Auditorium Maximum am Neuen Palais hat die Universität Potsdam am 21. Juni ihre Absolventinnen und Absolventen des akademischen Jahrs 2017/18 verabschiedet. Der international renommierte Klimaexperte, Prof. Dr. Dr. h.c. Hans Joachim Schellnhuber, Direktor des Potsdam Instituts für Klimafolgenforschung, hielt in diesem Jahr die Festrede. „Sie haben eine Qualifikation erworben, mit der Sie einen kleinen – oder auch größeren – Beitrag zur Gestaltung unserer gemeinsamen Zukunft leisten können. Und diese Zukunft dürfte unerhörte Entwicklungen mit sich bringen“, so Schellnhuber in seiner engagierten Rede mit dem Titel „Trans-Anthropozän oder Humanismus 4.0?“
Ein weiterer Höhepunkt war die Verleihung des „Voltaire-Preises für Toleranz, Völkerverständigung und Respekt vor Differenz“ sein. Die mit 5.000 Euro dotierte Auszeichnung ging an die guatemaltekische SoziologinDr. Gladys Tzul Tzul und würdigt ihren Einsatz für die indigene Bevölkerung in Mittelamerika. „Ich kann mir keine bessere Preisträgerin vorstellen“, erklärt Jury-Mitglied Prof. Dr. Ottmar Ette. „Gladys Tzul Tzul engagiert sich unermüdlich für die Rechte der indigenen Bevölkerung in Guatemala wie in ganz Mittelamerika. Sie verbindet wissenschaftliche Weitsicht und Genauigkeit der Analyse mit hohem Engagement und persönlicher Risikobereitschaft, also Verstand und Herz auf ideale Weise miteinander.“
Im nun kurz vor dem Ende stehenden akademischen Jahr 2017/18 haben über 3.200 Studierende ihren Abschluss erworben, davon mehr als die Hälfte Frauen und etwa ein Fünftel im Lehramt. Weitere rund 330 Absolventinnen und Absolventen haben erfolgreich ihre Promotion verteidigt. Viele von ihnen nahmen an der Zeremonie teil. „Sie haben sich für eine wissenschaftsbasierte Ausbildung an einer forschungsorientierten Universität entschlossen und die damit verbundenen Herausforderungen bewältigt. Ich habe großen Respekt vor der individuellen Anstrengung, die hinter jedem einzelnen der erworbenen akademischen Grade steckt“, sagte der Präsident der Universität,Prof. Oliver Günther, Ph.D., der die Absolventen und ihre Freunde und Familien begrüßte. Auch Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs nutzte die Gelegenheit, den ehemaligen Studierenden zu ihrem Abschluss zu gratulieren. „Ich hoffe, dass Sie eine inspirierende Studienzeit in der lebens- und liebenswerten brandenburgischen Landeshauptstadt verlebt haben. Für Ihren weiteren beruflichen und persönlichen Lebensweg wünsche ich Ihnen alles Gute. Und ich freue mich sehr, wenn Potsdam auch nach dem Studium zu Ihrer Heimatstadt werden kann“, so Jakobs in seinem Grußwort.
Bevor die Jahrgangsbesten der einzelnen Fakultäten aus den Händen der Dekane ihre Urkunden erhielten, verlieh die Universitätsgesellschaft e.V. den Preis für die beste Promotion an den Juristen Dr. David Hötzel, LL.M. Zudem wurde der DAAD-Preis für hervorragende Leistungen ausländischer Studierender an die polnische Sprachwissenschaftlerin Justyna Paula Hryniewicz vergeben. Das auf privatem Engagement beruhende Stipendium „Frauen für Frauen“ nahm Bella Manukyan aus Armenien entgegen. Und den Absolventenpreis 2018 für die beste Abschlussarbeit erhielten die Molekularbiologin Loni Klaus und die Linguistin Carla Bombi Ferrer. Ihnen kam an diesem Tag die Ehre zu, den Dank der Absolventen zu sprechen: „So froh wir sind, das Studium beendet zu haben, werden wir doch trotzdem häufig daran denken, wie es die Universität möglich gemacht hat, interessierte und neugierige Menschen zusammenzubringen – selbst eine Biochemikerin und eine Linguistin. Danke.“
Zum Festakt waren zahlreiche Gäste aus Politik, Kultur und Wirtschaft gekommen. Auch viele Freunde und Angehörige nutzen die Gelegenheit, den erfolgreichen Abschluss dieser wichtigen Lebensetappe gemeinsam mit den Absolventen zu feiern. Es musizierten Campus Cantabile und Sinfonietta Potsdam, der Chor und das Orchester der Universität Potsdam, unter der Leitung ihres Dirigenten, Prof. Kristian Commichau.
Text: Antje Horn-Conrad
Foto: Karla Fritze