Im Rahmen einer Pressekonferenz am 12. März 2018 um 12 Uhr im Auditorium Maximum der Universität Potsdam stellt der Vorsitzende der PotAS-Kommission, der Sportwissenschaftler Prof. Dr. Urs Granacher, das Potenzialanalysesystem (PotAS) der Öffentlichkeit vor. Anlass ist die kürzlich erfolgte Verabschiedung des PotAS-Attributesystems durch die Auftraggeber, das Bundesministerium des Innern (BMI) und der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB), sowie die kurz bevorstehende Evaluation der Bundessportfachverbände Wintersport.
Das Bundesministerium des Innern (BMI) und der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) haben die Leistungssportreform im Konzept „Neustrukturierung des Leistungssports und der Spitzensportförderung“ gemeinsam beschlossen. Die neu geschaffene Potenzialanalyse-Kommission (PotAS-Kommission) ist Teil des Prozesses der Spitzensportförderung, einem wichtigen Handlungsfeld der Leistungssportreform. Unter der Leitlinie der Neuausrichtung „Perspektive Fördern“ ist es Aufgabe der PotAS-Kommission, Leistungselemente (sog. Attribute) in den jeweiligen Disziplinen/Disziplingruppen nach objektiven, transparenten, sportfachlichen und sportwissenschaftlichen Kriterien zu bewerten, die für eine perspektivische Leistungserbringung („4-8 Jahre zum Podium“) relevant sind.
Mit dem PotAS-Bewertungssystem werden keine Medaillen oder individuellen Karriereverläufe prognostiziert. Der Grundgedanke ist somit nicht die Vorhersage sportlicher Erfolge, sondern im Wesentlichen die Betrachtung und die Bewertung der Rahmenbedingungen, die eine wichtige Voraussetzung für leistungssportliche Entwicklungen und Erfolge darstellen. Die Bewertung mündet n einer Zuordnung der Disziplinen/Disziplingruppen in drei Qualitätscluster (Exzellenzcluster, Potenzialcluster, Cluster mit wenig oder keinem Potenzial). Dieses Resultat der PotAS-Analyse wird an die Auftraggeber BMI und DOSB zur weiteren Berücksichtigung in den nachfolgenden Strukturgesprächen sowie bei der Förderentscheidung durch die Förderkommission übergeben. Die PotAS-Kommission trifft damit selbst keine Förderentscheidungen, sondern liefert Entscheidungshilfen für die Vergabe von Finanzmitteln an die Bundessportfachverbände.
Die PotAS-Kommission hat ein Attributesystem entwickelt, das sich an aktuellen sportfachlichen und sportwissenschaftlichen Standards orientiert und eine objektive und transparente Bewertung der Potenziale in den Disziplinen bzw. Disziplingruppen ermöglicht. Am 31. Januar 2018 wurde das Attributesystem, welches 16 Hauptattribute, 53 Unterattribute und 151 Fragen enthält, von den Auftraggebern BMI und DOSB verabschiedet. Darin berücksichtigt wurden Fragen zu Erfolgs-, Struktur- und Leistungspotenzialkriterien. Die Inhalte und Anforderungen der jeweiligen Haupt- und Unterattribute sowie die zugrundeliegenden Beurteilungskriterien wurden in einem Anforderungs- und Bewertungsleitfaden beschrieben. Das Attributesystem sowie der Leitfaden stehen ab sofort auf der Website zum Download bereit.
Text: PotAS-Geschäftsstelle
Kontakt:
Prof. Dr. Urs Granacher
Professor für Trainings- und Bewegungswissenschaft an der Universität Potsdam
Tel. 331 977 15 43
E-Mail: urs.granacher@uni-potsdam.de
Online gestellt: Agnes Bressa
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