Mit dem eigenen Forschungsdatenmanagement befasst sich ein Symposium, das die Universität Potsdam am 20. April in der Wissenschaftsetage des Bildungsforums veranstaltet. Im Dialog zwischen Hochschulleitung, Fakultäten und Zentralen Einrichtungen soll damit begonnen werden, eine Strategie zur Qualitätsentwicklung und Institutionalisierung im Umgang mit Forschungsdaten an der Universität zu erarbeiten.
In vielen Wissenschaften sind Forschungsdaten die Grundlage für Erkenntnisse und wissenschaftlichen Fortschritt. Insbesondere durch die Digitalisierung nimmt deren Menge rapide zu. Dies schafft neue Herausforderungen in der täglichen Arbeit datenintensiver Disziplinen, um den Anforderungen der guten wissenschaftlichen Praxis gerecht zu werden. Darüber hinaus eröffnet die Digitalisierung neue Möglichkeiten, auch große Datenmengen zu teilen und durch Re-Analyse publizierter Daten neue Erkenntnisse zu gewinnen. In manchen Disziplinen ist dieses Teilen und Publizieren zu diesem Zweck bereits üblich. Damit diese Praxis sich weiter durchsetzt, muss jedoch gesichert sein, dass Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler dafür die notwendige Anerkennung erhalten.
Viele Stakeholder im Wissenschaftssystem haben ein Interesse daran, dass die Chancen der Digitalisierung für die Forschung genutzt werden. Daher setzen sie sich auf verschiedene Art und Weise für gute wissenschaftliche Praxis im Datenmanagement und für Datenpublikationen ein: Fachgesellschaften legen Prinzipien in ihrer Disziplin fest. Forschungsförderer fordern zunehmend die Vorlage plausibler Managementpläne und teilweise auch die Publikation von im Projekt erhobenen Daten. Nicht zuletzt arbeiten die Wissenschaftspolitik und die Hochschulleitungen daran, die institutionelle Unterstützung der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf diesem Gebiet zu verbessern.
Auch die Universität Potsdam möchte ihre Forschenden bei der Qualitätsentwicklung und Institutionalisierung des Datenmanagements unterstützen und die Publikation von Forschungsdaten fördern. Dazu muss zunächst geklärt werden, welche Leitlinien es für beide Gebiete an der Universität geben soll, zum Beispiel im Rahmen einer Forschungsdaten-Policy. Außerdem muss definiert werden, welche Anreize zur Verbesserung der täglichen Praxis im Umgang mit Daten und für ihre Publikation gesetzt werden. Und schließlich muss klar sein, welche Beratungsleistungen und welche technische Infrastruktur die Zentralen Einrichtungen vorhalten sollen, welche Leistungen in den Fakultäten und Forschungsbereichen selbst zu erbringen sind und wie all diese Angebote finanziert werden.
Zeit: Donnerstag, 20.4. 2017, 10-17 Uhr
Ort: Wissenschaftsetage im Bildungsforum Am Kanal 47, 14467 Potsdam
Anmeldung: kuehlinguuni-potsdampde
Text: Niklas Hartmann
Online gestellt: Agnetha Lang
Kontakt zur Online-Redaktion: onlineredaktionuuni-potsdampde