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Ungewöhnliche Interpretationen

Potsdamer Musikstudierende gaben vier Konzerte in Moskau – und präsentierten dabei alte Musik neu

Anlässlich der „Tage deutscher Kultur im Moskauer Gebiet“ organisierte das Akademische Auslandsamt der Universität Potsdam gemeinsam mit der Moskauer Staatlichen Gebietsuniversität Mytischtschi (MGOU) eine Konzertreise für rund 20 Studierende des Lehramtsstudienganges Musik. Unter der Leitung von Prof. Kristian Commichau, Prof. Werner Beidinger und Eve Gubler reiste eine 23-köpfige Delegation im Oktober in die russische Hauptstadt. Die Studierenden gaben insgesamt vier Konzerte: an der MGOU, in Schulen sowie im zentralen Regierungsgebäude Moskaus.

Die Universität Potsdam präsentierte sich mit einem vielfältigen Konzertprogramm. So spielte Iris Unger, Leiterin der Instrumentalen Abteilung im Bereich Musik und Musikpädagogik, das Klavierkonzert in D-Moll von Johann Sebastian Bach. Begeleitet wurde sie vom studentischen Kammerorchester sowie dem Ensemble „BodyDrums“, dem Studierende des Hauptfachs Ensemblepraxis angehören. Ensemblepraxis wird seit 2011 an der Universität Potsdam als Studienprofil innerhalb der Lehramtsstudiengänge angeboten. Durch Körper- und Perkussionsinstrumente gaben die Potsdamer Gäste Bachs Musik eine ganz eigene und moderne Note. Zu spüren war das nicht zuletzt im Soloprogramm der „BodyDrums“, bei dem vokale Weltmusik auf Performance und Rhythmus traf.
Im zweiten Teil des Konzertes erklangen deutsche Volkslieder von Johannes Brahms, welche die Studierenden selbst dirigierten. Abgerundet wurde das Programm durch die Aufführung von sechs Tänzen des französischen Komponisten Jean-Philippe Rameau. Dazu gab es Bewegungsgestaltungen und Body Percussion der „BodyDrums“.
Vor allem das junge russische Publikum war von der neuartigen und unkonventionellen Art und Weise der musikalischen Darbietungen angetan. Lehrkräfte und Eltern zeigten darüber hinaus großes Interesse an den Methoden und Inhalten der musikpädagogischen Ausbildung in Potsdam.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Auslandsamtes der Moskauer Partneruniversität hatten keine Mühe gescheut, den Aufenthalt der Gruppe so angenehm wie möglich zu gestalten. So organisierten sie nicht nur einen geführten Ausflug in die Moskauer Innenstadt, die Potsdamer Studierenden konnten unter anderem auch das faszinierende Dreifaltigkeitskloster von Sergijew Possad besuchen. Schon die Fahrten mit der Metro und das Anschauen einiger ihrer berühmten Stationen waren ein Erlebnis. Vor allem aber lernten die Brandenburger den studentischen Alltag in Russland etwas näher kennen. Dafür sorgten zum Beispiel die Unterkunft im Studentenwohnheim oder auch die täglichen Mahlzeiten in der Mensa. Moskau bot jedoch noch mehr: Die Musikerinnen und Musiker erlebten langwierige Verkehrsstaus, Dauerregen, sogar einen gebrochenen Kontrabass mussten sie verkraften. Der Stimmung tat dies jedoch keinen Abbruch. Am Ende war die Zeit viel zu schnell verflogen. Mit nach Hause nahm die Gruppe die Erkenntnis, dass auf einer Konzertreise manches anders kommt als zuvor gedacht. Wie diese neuen Situationen schnell und einfallsreich zu bewältigen sind, das ist sicherlich eine wertvolle Erfahrung für die spätere Berufspraxis.

Text: Antje Geiß und Michael Schwabe, Lehramtsstudierende Musik

Online gestellt von Matthias Zimmermann

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