Im Oktober waren zum fünften Mal in Folge Schüler des Leistungskurses Biologie der 12. Klasse aus dem Leibniz-Gymnasium Potsdam und der Berlin-Brandenburg-International-School Kleinmachnow zu einem einwöchigen Praktikums im Institut für Ernährungswissenschaft der Universität Potsdam zu Gast. Prof. Dr. G. Püschel und Dr. habil. F. Neuschäfer-Rube Experimente experimentierten mit den beiden Gruppen – zu denen jeweils vier Schüler gehörten – zu Themen des Gegenstandskatalogs für das Abitur bzw. International Baccalaureate durchzuführen: Die Schüler nahmen Bakterienwachstumskurven in Abwesenheit und Anwesenheit unterschiedlicher Konservierungsmittel auf. Ferner klonierten sie ein PCR-Produkt in einen Vektor, transformierten Bakterien und wiesen anschließend die erfolgreiche Klonierung durch Restriktionsverdau des von ihnen gereinigten Plasmids nach. Der Renner war aber der Nachweis einer Bittergeschmacksrezeptorvariante in der eigenen genomischen DNA durch PCR und anschließende Analyse eines Restriktionslängenpolymorphismus und die Korrelation dieser genomischen Daten mit dem eigenen Phänotyp durch die Verkostung unterschiedlicher konzentrierter Lösungen mit der entsprechenden Bittersubstanz. Eine Mutation führt dazu, dass etwa ein Viertel der Menschen diese Bittersubstanz gar nicht schmecken kann, andere sie aber als extrem unangenehm bitter wahrnehmen. Die Experimente machten für die Schüler die in der Schule nur theoretisch behandelten Techniken der Molekularbiologie anschaulich und fassbar. Für die Leibniz-Gymnasium Schüler war die auf Englisch durchgeführte Lehrveranstaltung mit den Schülern der BBIS zudem eine Gelegenheit, internationale Wissenschaftsluft zu schnuppern. Das Praktikum mit den durchweg hoch motivierten und interessierten Schülern hat nicht nur den Schülern, sondern auch den Lehrenden großen Spaß gemacht. Wiederholung geplant, Nachahmung empfohlen, Sponsor gesucht.
Text: Prof. Dr. Gerhard Püschel
Online gestellt von: Matthias Zimmermann