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Exkursion in den Himalaya, 2. September 2013 (Teil 6)

Glaziale Hochgebirgslandschaften im Hohen Himalaya

 

Wanderung durch den von Moränen geprägten Teil des Baspa-Tales. Foto: F. Hanf
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Wanderung durch den von Moränen geprägten Teil des Baspa-Tales. Foto: F. Hanf

Nachdem wir in den vergangenen Tagen zahlreiche Stunden im Auto verbracht haben, bekommen wir heute etwas Auslauf im idyllischen Baspa-Tal. Den steilen Eingang des Tales und die im Juni dieses Jahres bei Starkniederschägen abgerutschten Straßenabschnitte konnten wir bei der gestrigen Ankunft nach Sonnenuntergang – zum Glück (?) – nicht genauer sehen.

Das breite und grüne Baspa-Tal liegt zu großen Teilen über 2700 Meter hoch und bietet eine willkommene Abwechslung zum schroffen Sutlej-Tal. Mehrere große Bergstürze prägen maßgeblich die Landschaft des Tals. Über eine Länge von 20 Kilometern wechseln sich riesige Ansammlungen von hausgroßen Gesteinsblöcken mit ausgedehnten und bewirtschafteten Ebenen ab.

Vormittags durchschreiten und studieren wir die kilometerweiten, plastisch verformten Gesteine der „South Tibetan Detachment Zone“, eine der bedeutendsten tektonischen Störungszonen im Himalaya. Zudem kartieren wir in Gruppen den Bergsturz bei Rackcham und die stromaufwärts gelegene Talverfüllung und leiten uns die Landschaftsentwicklung ab.

Nachmittags fahren wir bis zum Dorf Chitkul, wo die Straße endet. Wir setzen unseren Weg talaufwärts zu Fuß fort. Mit zunehmender Höhe wird der glaziale Einfluss auf die Landschaftsprägung deutlicher: Trogtäler, hängende Seitentäler und Moränen. Klar zu erkennen sind auch post-glaziale Landformen, in Form von mächtigen post-glazialen Schuttfächern, die durch Muren aufgeschüttet werden.
Der Monsun setzte dieses Jahr Wochen zu früh und besonders heftig ein und löste zahlreiche Erdrutsche, Steinschläge und Muren aus, sodass die Straße in das Baspa-Tal unterbrochen wurde. Trotz oder gerade wegen einer zweimonatigen Straßenunterbrechung und des Abgeschnittenseins von der Außenwelt finden wir die Talbewohner geschäftig auf den farbenfroh rosa leuchtenden Feldern arbeiten, gesäumt von tibetischen Gebetsfahnen und Manimauern.

Die indische Straßenweisheit des Tages lautet: „Schlage nie mit deinem Geologenhammer auf die Felsen entlang der Straßen, wenn Sprengungen zur Straßenerweiterung vorbereitet werden.“ So die Warnung eines indischen Straßenarbeiters, der uns mitteilte, dass bereits Dynamit in die gebohrten Sprenglöcher gefüllt worden war.

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Hinweis: Alle Veröffentlichungen aus dem Online-Tagebuch müssen durch das Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Universität Potsdam freigegeben werden.

Kontakt: Dr. Henry Wichura und Dr. Rasmus Thiede
Koordinatoren des Graduiertenkollegs „Interactions between Tectonics, Climate and the Biosphere in the African-Asian Monsoonal Region“
Universität Potsdam
Institut für Erd- und Umweltwissenschaften
E-Mail: graduateschoolgeo.uni-potsdamde

Text: Dr. Henry Wichura und Dr. Rasmus Thiede
Online gestellt: Agnes Bressa
Kontakt zur Online-Redaktion: onlineredaktionuni-potsdamde