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Ringvorlesung: Populismus - Interdisziplinäre Perspektiven: Vortrag „Society of populists“

Der politische Populismus gilt heute als Herausforderung und ernstzunehmende Bedrohung der Demokratie. Insbesondere der rechte Populismus und seine autoritären bzw. gar faschistoiden Facetten sind in den letzten zwei Dekaden zum Gegenstand intensiver Diskussionen in der Politik- und Sozialwissenschaft geworden.

Die Vortragsreihe versucht, die aktuellen Diskussionen zum Phänomen Populismus in interdisziplinärer Perspektive zu verfolgen und einzuordnen. Die Vorträge stellen die aktuellen Forschungsansätze zum Populismus vor und bieten eine historische Kontextualisierung des Phänomens samt seinen Schlüsselbegriffen wie ‚das Volk’ oder ‚die Eliten‘. Einen wichtigen Schwerpunkt der Vortragsreihe bilden Überlegungen zum Verhältnis von populistischen Politiken und kulturellen Prozessen: Welche Kulturpolitiken betreiben die Populisten? Gibt es Wechselwirkungen zwischen politischem Populismus und (populärer) Kultur? Welche Rolle spielen dabei die sozialen Medien?

Redner am 14.11.2024: Sławomir Sierakowski (Warschau)

Sławomir Sierakowski ist polnischer Soziologe, Publizist und Gründer des einflussreichen linken Thinktanks Krytyka Polityczna, der zugleich eine politische Organisation, ein Netzwerk, eine Zeitschrift und ein Verlag ist. Sierakowski ist zusammen mit dem Soziologen Przemysław Sadura Autor des viel diskutierten Buchs Społeczeństwo populistów (Die Gesellschaft der Populisten, 2023), das anders als viele andere Analysen des Populismus nicht die populistischen Parteien ins Visier nimmt, sondern sich für die Kondition der für den autoritären Rechtspopulismus anfälligen Gesellschaft interessiert. Die Untersuchung basiert auf empirischem Material, das in der Zeit der von der PiS-Partei geführten rechtspopulistischen Koalition in Polen gesammelt wurde. Sierakowski und Sadura verbinden die Schwäche des Liberalismus, die im Erfolg der Rechtspopulisten sichtbar ist, mit dem Defizit des sozialen und institutionellen Vertrauens in den Transformationsgesellschaften Ostmitteleuropas. Die Diagnosen von Sierakowski und Sadura sind nicht nur für die polnische Gesellschaft relevant, sondern verweisen auch auf unterschiedliche Bedingungen des Erfolgs der Rechtspopulisten in den westlichen und den posttransformatorischen Gesellschaften.

Speaker

Sławomir Sierakowski (Warschau)

Event Type

Ringvorlesung

Subject Field

Philosophische Fakultät
Slavistik

Faculty

Philosophische Fakultät

Date

Begin
14.11.2024, 16:00
End
14.11.2024, 18:00

Organizer

Prof. Dr. M. Marszałek, Prof. Dr. B. Obermayr

Location

Universität Potsdam, Campus I - Am Neuen Palais, 9.1.02
Am Neuen Palais 10
14469 Potsdam
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Contact

Daria Dermaku
Am Neuen Palais 10
14469 Potsdam

Phone: 0331 977-4150