Glitch Phenomena 3.0: Nadja Verena Marcin trainiert einen feministischen Audio-Bot
Nadja Verena Marcin ist bildende Künstlerin und Filmemacherin. In ihren Forschungen befasst sich mit Geschlecht, Geschichte, Moral, Psychologie und menschlichem Verhalten und schafft intersektionale Analysen von Feminismus und emotionaler Architektur. Das Institut für Wirtschaftsinformatik, Prozesse und Systeme am Hedy-Lamarr-Platz (Neubabelsberg) in Zusammenarbeit mit der PLATFORM GLITCH AESTHETICS hat die in Berlin und New York arbeitende Künstlerin eingeladen, ihr künstlerisches Laboratorium - indem gerade ein feministischer Chat-Bot trainiert wird - in Potsdam zu präsentieren. Das Programm wird durch die Stiftung Kunstfonds Neustart Kultur, Plattformen der Bildenden Kunst gefördert und wird von der Kunsthistorikerin Verena Voigt M.A. (GFZK e.V.) in Zusammenarbeit mit Univ.-Prof. Dr. Ing. Norbert Gronau, Inhaber des Lehrstuhls Wirtschaftsinformatik organisiert und moderiert.
Zur Eröffnung am 24. April (19-21 Uhr) berichtet Nadja Verena Marcin in einem moderierten Künstlerin-Gespräch über die künstlerische Konzeption und den besonderen Charakter von #SOPHYGRAY im Kontext feministischer Dekonstruktion und Re-Konstruktion. #SOPHYGRAY hat eine magische Unnahbarkeit, Zurückhaltung und Intellektualität. Das Kostüm der Kunstfigur erinnert an den in den Babelsberger Studios gedrehten Stummfilmklassiker Metropolis (1927). Besonders unterhaltsam sind die glitchhaften Ausrutscher des deterministischen Bots, der durch Variablen in der Sprechgeschwindigkeit und Tonalität überrascht. In der Digitalvilla ist ein lebensgroßer Print eines Videostill aus der Performance #SOPHYGRAY als Fine Art Edition ausgestellt.
Für den 17. Mai (18-21.30 Uhr) lädt die Digitalvilla zu einer Digitalen Schreibwerkstatt ein, in der die Künstlerin Nadja Verena Marcin Einblicke in die konkreten Programmier-Prozesse des feministischen Chat-Bots gibt. In Potsdam wird das Manifest „Glitch Feminism“ (2020) der amerikanischen Aktivistin, Kuratorin und Autorin Legacy Russell „eingelesen“. #SOPHYGRAY ist nach der südafrikanischen Künstlerin und Architektin Sophy Gray (1814-71) benannt. Das Manifest von Legacy Russell spielt in der aktuellen Glitch-Art-Diskussion eine wichtige Rolle. In NYC gilt Russell als „Digitaler Orlando“ (Samir Sellami) und ist das Wunderkind der New Yorker Digitalkunst. In ihrem Manifest „Glitch Feminismus“ rät Legacy Russell zur Verschlüsselung des weiblichen Körpers. Für beide Veranstaltungen ist eine frühzeitige Anmeldung notwendig: kontakt@verena-voigt-pr.de
Anmeldungen zum Künstler-in-Gespräch und zur Digitalen Schreibwerkstatt erforderlich über kontaktuverena-voigt-prpde
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