Worum geht es bei der Türkisch-Deutschen Universität in Istanbul?
Die Türkisch-Deutsche Universität in Istanbul ist das zurzeit ambitionierteste Projekt der deutsch-türkischen Wissenschafts- und Bildungskooperation. Zukünftig sollen 5.000 Studierende an fünf Fakultäten und einem Sprachenzentrum in Beykoz, der grünen Lunge Istanbuls, lernen und forschen. 2013 gab es die ersten Studierenden in 5 Studiengängen auf dem Behelfscampus. Aktuell bietet die TDU 21 Studiengänge in fünf Fakultäten an (Rechtswissenschaft, Naturwissenschaften, Ingenieurwissenschaften, Wirtschaft- und Verwaltungswissenschaften und Kultur- und Sozialwissenschaften). Der neu errichtete Campus wurde am 24. Januar 2020 in Anwesenheit von Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel und dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan feierlich eröffnet.
Der Aufbau der Türkisch-Deutschen Universität wird durch ein Hochschulkonsortium von 38 deutschen Hochschulen unterstützt, dem Frau Prof. Dr. Rita Süssmuth, Bundestagspräsidentin a.D., vorsitzt. Die TDU ist ein deutsch-türkisches Kooperationsprojekt: Die türkische Seite stellt Gelände, Gebäude und Infrastruktur zur Verfügung und trägt die laufenden Kosten. Zu den deutschen Beiträgen gehört die Entsendung von Dozierenden und Lektor:innen, die Entwicklung von Curricula, Material für den Aufbau eines Sprachlernzentrums, Gewährung von Zuschüssen zu Ortsgehältern, Stipendien sowie Fortbildungsmaßnahmen.
Der Aufbau der naturwissenschaftlichen Fakultät an der Türkisch-Deutschen Universität erfolgt unter Federführung der Universität Potsdam in Kooperation mit Partnern aus mehreren deutschen Hochschulen und Potsdamer Forschungseinrichtungen und in enger Abstimmung mit den Gründungspartnern aus der Türkei. Inspiriert durch den gemeinsamen Aufbau der Türkisch-Deutschen Universität ergeben sich bereits neue Kooperationen zwischen türkischen Partner:innen und Potsdamer Forschungsgruppen. Ein verstärkter wissenschaftlicher Austausch dient so als Brücke zwischen den beiden Ländern.