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Fehlerkultur

Viel zu oft werden Fehler noch als etwas grundlegend Negatives betrachtet und das Potenzial, das sie bieten, verkannt. Fehler sind viel mehr als nur eine Einbahnstraße, durch Fehler lässt sich die richtige Lösung oder der richtige Weg im Kontrast zum falschen sehen.

Doch damit es soweit kommt, müssen eben diese Fehler gemacht werden, das Falsche erlebt werden um das Richtige bewusst zu wählen, bzw. zu lernen. Dazu bedarf es aber gerade im Unterricht und in Lernprozessen einer Abkehr von der sofortigen Korrektur etwaiger Fehler und einer Bestrafungskultur bei falschen Wegen. Der Schüler muss viel mehr in der Lage sein Fehler machen zu dürfen um mit Hilfe dieser neue Lösungswege abzuwägen und das eigene Lernverhalten besser reflektieren zu können.

Sind nicht erst viele große Erfindungen letztendlich durch Fehler und das fehlerhafte Ausprobieren entstanden? Auch wenn man eine neue Sprache lernt, wird dieser Prozess durch viele Fehler geprägt sein, ständiges Ausprobieren und Verbessern sind dabei nötig um die nötigen Kompetenzen zu entwickeln, ein andauerndes Korrigieren und Benoten jeder falsch ausgesprochenen Vokabel würde da wohl nur zu Lernwiderständen führen.

Dazu bedarf es aber auf Seiten der Lehrkraft eine Offenheit für diese Art des Umgangs mit Fehlern und es bieten sich auch nicht alle Formen, des unterrichtlichen Lernens, gleich gut an. Auch muss das Bild der Lehrkraft als unfehlbare Größe im unterrichtlichen Prozess verworfen werden, denn dieses ist eher unrealistisch und wirkt im Zusammenhang mit einem fehleroffenen Unterricht als nicht authentisch. Vielmehr soll die Lehrkraft die Lernwege und die fehlerhaften Vorstellungen der Schüler nachvollziehen können um ihnen als Lernberater zur Seite stehen zu können.
Dazu ist es weiterhin nötig sich von klassischen Vorstellungen wie richtig und falsch zu lösen und die Prozesskomponente des Lernens mehr in den Vordergrund zu stellen. Im Weiteren sollen auf dieser Webseite Methoden vorgestellt werden, welche sich für eine veränderte Fehlerkultur und einen konstruktiven Umgang mit Fehlern eigenen.

Weiterführende Literatur und Literaturquellen:

  • Spychiger, Maria (2012): Schule als fehlerfreundliche Zone. Merkmale von Fehlerkultur in zeitgemäßen Häusern des Lernens. In: Schulmagazin 5-10 2012 (1), S. 12–14.
  • Weingardt, Martin (2012): Ohne Fehleroffenheit kein Erfolg. Warum Fehler anders zu betrachten und zu nutzen sind. In: Schulmagazin 5-10 2012 (1), S. 7–11.