Projektskizze "Medienpraktiken der Aufklärung"
Das Projekt wird im Rahmen des Erasmus+ Programms als strategische Hochschulpartnerschaft auf dem Feld der Aufklärungsforschung gefördert, das einschlägige Studien- und Forschungsprogramme an den Universitäten Potsdam, Tartu, Riga und Bordeaux miteinander vernetzt und dabei zugleich außeruniversitäre Partner wie Archive, Bibliotheken und Verlage einbezieht. Ab dem 1. September 2016 wird das Projekt von der EU-Kommission für eine Laufzeit von drei Jahren finanziert. Wesentliche Programmpunkte sind der wechselseitige Studenten- und Dozentenaustausch zwischen den vier beteiligten Hochschulen (ab Frühjahr 2017), eine internationale Sommerschule in Riga und Tartu (Herbst 2017), eine Doppelausstellung zum Thema "Das Baltikum als transnationale Medienlandschaft" ebendort (ab Frühjahr 2018) sowie eine Abschlusskonferenz zur "Europäisierung des Medienmarktes seit der Aufklärung" in Bordeaux (Sommer 2019).
Mit der Fokussierung auf die "Medienpraktiken der Aufklärung" knüpft das Projekt an aktuelle Tendenzen der Aufklärungsforschung an, nach der die Aufklärung vor allem als Praxis der medialen Sichtbarmachung, Reflexion und Kritik definiert wird und damit nicht auf das 18. Jahrhundert beschränkt ist, sondern bis heute wirksam bleibt. Das Programm verbindet somit historische Studien zu Medienpraktiken und Informationsnetzwerken der Aufklärung mit gegenwärtigen Entwicklungen neuer Medien und transnationaler Kommunikationszusammenhänge. Es verfolgt inter- und transdisziplinäre Ansätze zwischen Literaturwissenschaft, Geschichte und Publizistik und entwickelt digitale Methoden der Erschließung, Analyse und Darstellung lokaler Quellenbestände. Die Partnerstruktur des Projekts bildet ausgehend von Frankreich über die deutschsprachigen Territorien bis ins Baltikum einen zentralen Transfer- und Transformationsraum der europäischen Aufklärung ab.