Partnerschaft im Wandel
Deutschland, Frankreich und die USA, 1969–1981
Die 1970er Jahre stellten eine Transformationsperiode des internationalen Systems dar, in der vielerlei alte Gewissheiten der Ära nach dem Zweiten Weltkrieg in Frage gestellt wurden. Die Dekade wurde insbesondere geprägt durch Aufstieg und Verfall der Entspannungspolitik, die globale Wirtschaftskrise, die mit dem Kollaps von Bretton Woods und dem Ölpreisschock des Jahres 1973 zusammenhing, durch den Konflikt zwischen zunehmender europäischer Integration und transatlantischer Partnerschaft sowie die Folgen der Dekolonialisierung, die dem Nord-Süd-Konflikt als globale Herausforderung eine neue Dimension verliehen.
In diesem Dissertationsprojekt wird untersucht, wie drei Staaten des westlichen Bündnisses – Frankreich, die USA und die Bundesrepublik Deutschland – auf diese Herausforderungen reagierten. Hierbei wird das Augenmerk auf dreierlei Aspekte gelegt: das Verhältnis von Kontinuität und Wandel in den trilateralen Beziehungen, das auftretende Maß an Kooperation und Konfrontation sowie die übergeordnete Frage, inwiefern diese Entwicklungen mit Regierungswechseln in Bonn, Paris und Washington zusammenhingen. Durch die Beantwortung dieser zusammenhängenden Fragen soll herausgearbeitet werden, wie groß die Rolle individueller Akteure oder Akteursnetzwerke in der Ausgestaltung der internationalen Beziehungen zu veranschlagen war – oder inwiefern deren Spielraum andererseits auch über Regierungswechsel hinweg durch strukturelle Faktoren politischer, ökonomischer oder geostrategischer Natur begrenzt war.
Dieses Dissertationsprojekt basiert auf der Analyse einer breiten Quellengrundlage aus amerikanischen, französischen und deutschen Archiven und wurde durch Mittel des DAAD sowie der Max-Weber-Stiftung (DHI Paris) gefördert.