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Kartierung Südfrankreich

Manfred Strecker, Gerold Zeilinger

Kartierung Südfrankreich
Foto: G. Zeilinger

Die geologische Kartierung in Südfrankreich findet etwas nördlich von Montpellier in der Gegend des Pic St. Loup statt, eine der ersten Erhebungen der südlichen Cevennen. Neben der für Südfrankreich typischen Vegetation mit Rosmarin, Thymian und weiteren Kräutern sind vor allem die Steineichenwälder einzigartig. 

Die Geologie, die es aufzunehmen gilt, zeugt von der Afrika-Eurasien Kollision im Spannungsfeld zwischen den Pyrenäen und den Alpen. So lassen sich marine und kontinentale Sedimentgesteine bestimmen, die durch tektonische Prozesse verfaltet und gestört wurden. Diese abwechslungsreiche Geologie erlaubt es die verschiedenen, vorher in Vorlesungen gehörten Grundzüge der Geologie zu kombinieren und auf das Kartiergebiet anzuwenden. So werden die Zusammenhänge zwischen Topographie und geologischen Bau, zwischen Gesteine und Vegetation, und auch zwischen Klima und Weinanbau diskutiert. Den kann man dann abends zu französischen Essen genießen. Sollte das Wetter wider Erwarten einmal schlecht sein, werden die Prozesse der Verkarstung in einer großen Höhle, die Grotte des Demoiselles, zu sehen sein.

In 2-er Gruppen dokumentieren Sie die Geologie, indem Sie die Aufschlüsse in ihrer Position auf der Karte einzeichnen, die Gesteine mit dem Hammer anschlagen, mit der Lupe die Details wie Mineralbestand oder Fossilgehalt bestimmen und notfalls den HCl-Test vornehmen. Ist die Formation und deren Ablagerungsbedingungen bestimmt, wird die Lagerung mit dem Geologenkompass eingemessen. So ergibt sich Aufschluss für Aufschluss, zusammen mit den immer wieder aufgestellten und revidierten Arbeitshypothesen, eine geologische Karte und eine Ablagerungs- und Deformationsgeschichte, die Sie in einem abschließenden Bericht mit Karte und Profilen dokumentieren.

Kartierung Südfrankreich
Foto: G. Zeilinger