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Deutsch-französische Exkursion in die Pyrenäen

Schieferung südlich von Bestiac
Foto: T. Reitemeier, UP
Südlich von Bestiac (Frankreich): Schieferung mit en echelon Strukturen durch stufenweise Öffnung von Bruchstellen

Die Pyrenäen: Ein geologisch interessantes und einzigartiges Gebirge. Umso lehrreicher war es für uns vier Potsdamer Masterstudierende, vom 23.09 bis 02.10.2024 im Rahmen des Kurses „Thematic Field School“ dort auf Exkursion gewesen zu sein.
Die Geländeübung wurde im Rahmen der von der Deutsch-Französischen Hochschule (https://www.dfi.de/publikationen/dfi-aktuell/deutsch-franzoesische-professuren) geförderten Professur „Earth System  Environmental Sciences“ (Universität Potsdam/ Universität Rennes) von Prof. Eline Le Breton (Universität Rennes) angeboten. Mit der Universität Rennes besteht besteht bereits ein Austausch innerhalb der EDUC-Allianz (European Digital UniverCity) (https://www.uni-potsdam.de/de/educ/). Das aktuelle Projekt wurde von Professor Peter van der Beek an der Universität Potsdam initiiert. Ziel des Austausches ist es u. a., Exkursionen gemeinsam mit anderen Universitäten, in diesem Fall mit der Universität Rennes, durchzuführen. Dadurch wird nicht nur der universitäre Austausch gefördert, sondern auch wir Studierende haben die Möglichkeit, andere Studierende kennenzulernen. Außerdem war es für uns interessant zu sehen, wie identisch die Studieninhalte trotz teilweise anderem Universitätskonzept und somit auch anderen Lehrmethoden sind.  Unsere Teilnahme wurde auch durch die großzügige Unterstützung des Potsdam International Office (https://www.uni-potsdam.de/de/international/kontakt/io) ermöglicht.

Aus Rennes nahmen zwölf französische Studierende an der Exkursion teil und gemeinsam haben wir die Pyrenäen näher kennengelernt. Organisiert und durchgeführt wurde die Exkursion von seiten des Teams um Eline Le Breton, Marc Poujol und Thierry Nalpas.
Durch die unterschiedlichen Spezialisierungen der Lehrenden (Geochronologie, Sedimentologie, Tektonik) konnten wir die Pyrenäen aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten und lernen zu verstehen.
Die ersten vier Tage verbrachten wir auf der Nordseite des Gebirges in Tarascon sur Ariège in Frankreich und anschließend fünf Nächte auf der spanischen Südseite in La Puebla de Roda, wodurch es uns möglich war, verschiedene tektonische und sedimentologische Ereignisse besser zu verstehen.
Die Pyrenäen sind durch die Kollision der Eurasischen Platte und der Iberischen Platte entstanden. Sie lassen sich grob in die Nordliche Pyrenäen Zone auf der Nordseite und Axiale Zone und Südliche Pyrenäen Zone auf der Südseite unterteilen; die beiden sind durch die Nord-Pyrenäen-Verwerfung voneinander getrennt.
Ein Schwerpunktthema unserer Geländeübung war der Blick auf die Ressourcen. Nicht nur bekannte Ressourcen, wie Talk, Blei-Zink-reiche Minerale, Albitit, Gips oder Bauxit zeigten uns die Lehrenden, sondern auch über potenzielle Ressourcen wie Erdöl und Wasser wurde gesprochen.
Im Isabena-Tal ist ein fast vollständig aufgeschlossenes Ablagerungsprofil von alluvial fan bis lower offshore (turbidites) entlang einer Straße zu sehen. Eine weitere Besonderheit der Exkursion war, dass wir sowohl magmatische Gesteine (u.a. Lherzolith, Granit) und Sedimente (u.a. Sandstein, Kalkstein mit und ohne Fossilien) als auch metamorphe Strukturen (Schieferung) bestimmen konnten.
Wir lernten, dass man die Faltung und Verkippung von Strukturen in einem Panorama besser verstehen kann, wenn man es aus der Ferne zeichnet. Die Exkursion hat sehr geholfen, verschiedene Themen nachhaltig zu wiederholen und vor allem die gelernte Theorie in einem Aufschluss zu erkennen und zu interpretieren.

Vielen Dank an alle, die diese großartige Exkursion ermöglicht haben!

Beitrag von: Tabea Reitemeier, Studierende im Master Geosciences

Schieferung südlich von Bestiac
Foto: T. Reitemeier, UP
Südlich von Bestiac (Frankreich): Schieferung mit en echelon Strukturen durch stufenweise Öffnung von Bruchstellen