Neuer Nationaler Geopark zertifiziert
Die Zertifizierungskommission Nationale Geoparks der GeoUnion Alfred-Wegener-Stiftung hat am 4. November 2021 den Geopark Sachsens Mitte als 18. Nationalen GeoPark in Deutschland anerkannt.
Geoparks sind so etwas wie Naturparks mit geologischem Schwerpunkt. Sie widmen sich als klar abgegrenzte Landschaftsräume auf der Grundlage besonderer geologischer Sehenswürdigkeiten der Vermittlung geowissenschaftlicher Erkenntnisse in die Bevölkerung. Seit 2002 hat die GeoUnion Alfred-Wegener-Stiftung die Aufgabe, Geoparks auf Antrag das Etikett „Nationaler GeoPark“ zu verleihen. Die GeoUnion ist der Zusammenschluss der geowissenschaftlichen Forschungseinrichtungen und Fachgesellschaften in Deutschland; ihr Präsident ist der Potsdamer Geologieoprofessor Manfred Strecker.
Der Geopark Sachsens Mitte liegt zwischen Dresden und Freiberg am Fuße des Erzgebirges. In der Region mit der Stadt Tharandt und dem Tharandter Wald als zentralem Aktionsgebiet wurde in den vergangenen Jahren all das aufgebaut, was ein Nationaler Geopark vorweisen soll: eine feste Organisation, eine Geschäftsstelle, die Präsentation der wesentlichen Elemente des geologischen Erbes innerhalb des Geoparks durch Tafeln und sonstige Informationsmittel im Gelände, einen Internetauftritt, mehrere Infozentren, darüber hinaus auch regelmäßige Veranstaltungen, darunter Führungen zu den wichtigen Geotopen, den geologischen Aufschlüssen im Geopark, durch speziell ausgebildete GeoparkführerInnen (RangerInnen).
Die Region zwischen dem Dresdner Elbtal und den Höhen des Erzgebirges zeichnet sich vor allem durch eine ganz besonders hohe Geodiversität aus. Auf engem Raum kann man hier einen Großteil all der Gesteine finden, die es weltweit gibt: uralte Gneise aus frühen Gebirgsbildungsphasen, Granite aus späteren Plutonen, jüngere Sedimentgesteine und vor allem auch vulkanische Gesteine – Zeugnisse aus unterschiedlichen Phasen vulkanischer Aktivität in diesem Raum. Der bekannteste Gesteinsaufschluss im Geopark ist der sogenannte Porphyrfächer von Mohorn-Grund, der sehr schön das fächerförmige Auskristallisieren der erkaltenden Lavaströme vor rund 300 Millionen Jahren zeigt.
Zum Geopark gehören aber auch die Zeugnisse des Steinkohlebergbaus im Döhlener Becken um Freital, die in den Städtischen Sammlungen Schloss Burgk gezeigt werden, und die Geschichte des Silberbergbaus, die das MiBERZ, das Museum für mittelalterlichen Erzbergbau, in Dippoldiswalde präsentiert.
Mehr Information: www.geo-union.de