„UN Women“ – Ein Beispiel für gelungene Reformen im UN-System?
Forschungsinformation
In ihrer Dissertation „UN Women – ein neues Kapitel für Frauen in den Vereinten Nationen“ hat sich Yanina Bloch der Frage gewidmet, ob die Zusammenlegung von vier Untereinheiten der Vereinten Nationen, die sich mit der Gleichstellung der Frau beschäftigten, zu der größeren und umfassender angelegten Einheit „UN Women“ im Jahre 2010 als Erfolg zu bewerten ist. Dabei hat sie sowohl organisatorische Entwicklungen betrachtet, sich dem Stellenwert des Themas Gleichstellung zugewendet und außerdem untersucht, welche inhaltlichen Veränderungen sich ergeben haben. Als Ergebnisse führt die Untersuchung an:
Die Einrichtung von „UN Women“ war aus institutioneller Sicht ein klarer Erfolg. Der damit möglich gewordene Mehrwert muß nun von „UN Women“ durch effektive Ausübung des Dreifach-Mandats (normative Unterstützung, innerorganisatorische Kooperation und operationelle Tätigkeit) auch tatsächlich erbracht werden.
Inhaltlich hat sich „UN Women“ inzwischen klar positioniert und vertritt ein inklusives Verständnis von Geschlechtergleichberechtigung. Der Erfolg von „UN Women“ hängt einerseits stark von der Bereitschaft der Staaten ab, die Einheit finanziell ausreichend auszustatten, andererseits müssen Regierungen und Gesellschaften der UN-Mitgliedstaaten auch inhaltlich von der Arbeit der Einheit überzeugt werden. Der hierfür notwendige politische Dialog sollte auf einer neuerlichen Weltfrauenkonferenz geführt werden und neue Verrechtlichungsschritte nach sich ziehen.
Die Arbeit wurde betreut von apl. Prof. Dr. Norman Weiß (Zweitgutachter Prof. Dr. Eckart Klein) und am 16. Mai 2018 erfolgreich vor einer Kommission der Juristischen Fakultät der Universität Potsdam verteidigt. Es handelt sich um eine der ersten monographischen Abhandlungen zum Thema „UN Women“, die eine umfassende völkerrechtliche Einbettung vornimmt
Ihre Veröffentlichung soll in der Schriftenreihe „Internationales Recht der Gegenwart“ erfolgen, die von apl. Prof. Dr. Norman Weiß und Prof. Dr. Andreas Haratsch (Fernuniversität Hagen) im Nomos-Verlag herausgegeben wird.
Am 30. Juni 2018 präsentierte Frau Bloch ihre Forschungsergebnisse im Rahmen der Potsdamer UNO-Konferenz.
Kontakt: weiss@uni-potsdam.de.