Um „Skalenkaskaden in komplexen Systemen“ geht es in einem neuen Sonderforschungsbereich der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), an dem die Universität Potsdam neben der Sprecherhochschule Freie Universität Berlin beteiligt ist. Es ist einer von 13 Sonderforschungsbereichen, die die DFG neu eingerichtet hat und mit insgesamt 93,1 Millionen Euro für zunächst drei Jahre und neun Monate fördert.
Komplexe Prozesse mit Skalenkaskaden bestimmen eine Vielzahl naturwissenschaftlicher Fragestellungen, beispielsweise der Meteorologie, Geologie und Biochemie. Aufgrund der großen Zahl von Freiheitsgraden und Wechselwirkungen stellt ihre theoretische Durchdringung für Naturwissenschaftler und Mathematiker eine große Herausforderung dar. Die im SFB „Skalenkaskaden in komplexen Systemen“ involvierten Wissenschaftler suchen daher nach skalenübergreifenden Modellierungs- und Simulationstechniken, die eine effiziente Vorhersage und Quantifizierung von relevanten Zielgrößen, wie der Häufigkeit von Erdbeben, der Diffusion von Wirkstoffen durch Biomembranen und der Verteilung von Starkniederschlagsereignissen über Deutschland, ermöglichen. In dem SFB arbeiten Forscherinnen und Forscher der Mathematik, Biochemie, Physik und Geowissenschaften gemeinsam an insgesamt 16 Projekten. Der Beitrag des Potsdamer Lehrstuhls für Numerische Mathematik ist insbesondere der Modelladaptation unter Beobachtungsdaten gewidmet und bildet damit ein wichtiges Bindeglied zwischen den daten- und modellgetriebenen Projektbereichen.
Sonderforschungsbereiche sind auf die Dauer von bis zu zwölf Jahren angelegte Forschungseinrichtungen der Hochschulen, in denen Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen fachübergreifend zusammenarbeiten.
Kontakt: Prof. Dr.-Ing. Sebastian Reich, Institut für Mathematik
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Medieninformation 20-05-2014 / Nr. 075
Dr. Barbara Eckardt
Universität Potsdam
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Online gestellt: Edda Sattler