Forschungsprojekt: iReliefs - Indirect Rebound Effects
Das von Januar 2018 bis Dezember 2020 laufende und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Forschungsprojekt iReliefs zielt darauf, indirekte Rebound-Effekte auf der Ebene privater Haushalte in Deutschland umfassend zu analysieren.
Folgende Ziele sollen erreicht werden:
(1) Es wird ein grundlegender methodischer Beitrag zur Quantifizierung indirekter Rebound-Effekte auf der Mikroebene geleistet. Das Projekt nutzt großzahlige Panelerhebungen und beobachtet das Konsumverhalten im Zeitverlauf über mehrere Produktkategorien.
(2) Das Projekt leistet einen konzeptionellen Beitrag, indem nicht nur ausgewählte Produktkategorien, sondern auch Lebensstille holistisch betrachtet werden. Als Erweiterung zu den effizienzorientierten Rebound-Effekten wird die Suffizienzoption als Auslöser indirekter Rebound-Effekte eingeführt.
(3) Das Projekt trägt zur theoretischen Weiterentwicklung bei, indem neben den bekannten pekuniären Handlungsmotiven auch sozial- und moralpsychologische (soziale Normen; Moral Licensing) sowie verhaltensökonomische Wirkungsmechanismen betrachtet werden.
(4) Das Projekt liefert anwendungsorientierte Erkenntnisse und erprobt Instrumente zur Überwindung von indirekten Rebound-Effekten. U.a. wird die Applikation Eco2log entwickelt, die den Konsumenten dynamisch über den eigenen Carbon-Footprint informieren und Rebound-Effekte in positive ökologische Effekte transformieren soll.
(5) Implikationen für politische Entscheidungsträger werden abgeleitet. Das Projekt zeigt, wo bei Konsumenten Informationsbedarf besteht, und lässt abschätzen, wie sich Förderinstrumente indirekt auf andere Konsumbereiche auswirken könnten. Es trägt damit zu einer gesellschaftsbezogenen Nachhaltigkeitsforschung und dem Ziel einer Green Economy bei.
Neben dem Projektteam von Prof. Dr. Ingo Balderjahn sind an diesem Verbundprojekt auch das Institut der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel von Prof. Dr. Hoffmann, das Institut für Weltwirtschaft (IfW) Kiel mit Prof. Dr. Katrin Rehdanz sowie das Institut für Soziologie der Ludwig-Maximilians-Universität des Prof. Dr. Bernhard Gill beteiligt.