Campus.UP – die flexible, digitale Lern- und Arbeitsumgebung
Die personalisierbare Lern- und Arbeitsumgebung Campus.UP soll Studierende und Lehrende zukünftig bei der Bewältigung individueller Aufgaben unterstützen sowie digitale Räume zur gemeinsamen Arbeit und Kommunikation eröffnen. Dabei werden einerseits neue Werkzeuge und Nutzungsmöglichkeiten geschaffen, andererseits bereits vorhandene Dienste wie das Lernmanagementsystem Moodle, der universitäre Cloudspeicher Box.UP (Owncloud) oder der OPAC der Universitätsbibliothek sinnvoll mit der Plattform verbunden. Zentrales Prinzip der Umgebung ist die Möglichkeit für alle Nutzer/innen, sogenannte Workspaces, d.h. digitale Arbeits- und Lernräume, sowie Einzelseiten zu erstellen und für die eigene Arbeit zu nutzen. Die in Workspaces und auf Einzelseiten erstellten Inhalte können anschließend nach Bedarf mit anderen Personen geteilt werden. Ein weiterer Schwerpunkt der Entwicklung von Campus.UP ist die Unterstützung von digitaler Portfolioarbeit (ePortfolios), d.h. das Sammeln von Lern- und Arbeitsprodukten sowie die kompetenzorientierte Reflexion von Lernprozessen im Verlauf des Studiums.
Motivation und Hintergrund
An der Universität Potsdam entstanden in den 25 Jahren ihres Bestehens in den Instituten, Fakultäten und Einrichtungen parallele IT-Strukturen, die im Hinblick auf ihre Technologien und Bedienkonzepte sehr unterschiedlich sind. Weit verbreitet ist die Nutzung der Lernplattform Moodle, die kursbasierte Lernszenarien unterstützt. Daneben entstand in den letzten Jahren der Bedarf nach einem Instrument, das einerseits individuelle Lern- und Arbeitsprozesse und andererseits Kommunikation und Zusammenarbeit in Teams über Web 2.0 Werkzeuge ermöglicht. Moodle kann diese Anforderungen aufgrund des hierarchischen Aufbaus als kursbasiertes Lernmanagement-System nur zum Teil erfüllen. Darüber hinaus ist die Zahl der IT-Dienste, die Beschäftigten und Studierenden der UP für ihre Arbeit zur Verfügung stehen, kontinuierlich gestiegen (u.a. neu: Cloud-Speicher, Videostreaming). Ein gemeinsamer Einstiegspunkt, über den alle zentralen Dienste verfügbar sind und mit dem schnell zwischen den Anwendungen gewechselt werden kann, wurde daher immer wichtiger.
Vor diesem Hintergrund entstand die Idee zur personalisierbaren Lern- und Arbeitsumgebung Campus.UP, die im Projekt E-Learning in Studienbereichen (eLiS) im Rahmen des Bund-Länder-Programms „Für bessere Studienbedingungen und mehr Qualität in der Lehre“ entwickelt wird.
Campus.UP erlaubt den Angehörigen der Universität Potsdam in flexibler Weise die Anpassung der Online-Lern- und -Arbeitsumgebung an ihre individuellen Bedürfnisse und bietet eine Plattform zur Zusammenarbeit und Interaktion. Darüber hinaus werden wichtige digitale Dienste der Hochschule gebündelt und in Campus.UP eingebunden.
Damit die Arbeitsumgebung auch auf verschiedenen Endgeräten bedienbar ist, wird die Oberfläche in einem responsiven Design konzipiert und umgesetzt. Die auf der Portal-Technologie Liferay basierende, an der Universität Potsdam entwickelt Software Campus.UP wird Interessierten quelloffen zur Verfügung gestellt.
Und was heißt das konkret?
Campus.UP kann man sich als soziales Lernnetzwerk vorstellen, in das sich Universitätsangehörige mit ihrem normalen Universitätsaccount einloggen. Nach dem Login öffnet sich der Arbeitplatz, ein Bereich mit persönlichen Ressourcen sowie Werkzeugen zur Organisation und Kommunikation mit anderen.
Die Übersichtsseite im "Persönlichen Bereich" gibt einen Überblick über die neusten Aktivitäten und Benachrichtigungen aus Workspaces sowie über Seiten, die von anderen geteilt wurden. Zusätzlich können die persönlichen Dateien aus Box.UP hier verwaltet werden. Daneben gibt es im Arbeitsplatz Werkzeuge wie Aufgabenlisten - möglich ist außerdem, weitere Unterseiten und Werkzeuge wie ein Wiki oder Blog hinzuzufügen.
Workspaces und Einzelseiten können von allen Angehörigen der Universität, egal ob Lehrende, Studierende oder Beschäftigte, erstellt und nach eigenen Bedürfnissen konfiguriert werden. Dazu stehen kleine und umfangreichere Werkzeuge zur Verfügung, man kann sie per Drag-and-Drop auf den Seiten platzieren. Beispiele sind der Bild-Text-Editor, Blogs, Foren, Wikis, Umfragen oder gemeinsame Dateiablagen. In Workspaces können weitere Mitglieder zur Mitarbeit eingeladen werden. Auf Einzelseiten erstellte Inhalte wiederum können gezielt mit anderen geteilt, also einem definierten Kreis an Personen (universitätsintern), zugänglich gemacht werden.
Außerdem sind nach dem Login in Campus.UP zukünftig viele der zentralen IT-Dienste wie Moodle, E-Mail, Media.UP und Box.UP erreichbar. Möglich macht dies die Ausrüstung der Dienste mit einem sogenannten Single Sign-On: alle Dienste sind nach einem einmaligen Login erreichbar, viele sind in Campus.UP integriert. Der Cloudspeicher Box.UP wird dabei direkt integriert, während die anderen Dienste wie Moodle oder Media.UP per iFrame eingebettet werden.
Digitale Portfolios
Eine zentrale Dimension von Campus.UP ist der Portfoliogedanke. Alternativ zu kurszentrierten Lernmanagementsystemen wie Moodle oder Blackboard bietet der nutzungszentrierte Aufbau der Plattform die Möglichkeit, ePortfolio-Arbeit zu unterstützen. Dazu gibt es ein Verwaltungswerkzeug, das den Reviewprozess geteilter Einzelseiten abbildet und kommunizierbar macht.
Kontinuiertlich werden Anforderungen von Lehrenden und Lernenden an der Universität Potsdam erfragt und gemeinsam erarbeitet, um Campus.UP gezielt um Funktionen zur Unterstützung von ePortfolio-Arbeit, Praktikumsphasen oder innovativen Lehr-Lernszenarien zu erweitern.
Campus.UP befindet sich zur Zeit in der Erprobungs- und Pilotphase.
Hier finden Sie ein kurzes Video (Stand August 2016, im Sommer 2018 wurde die Nutzeroberfläche der Plattform überarbeitet und die dahinter liegende Software auf eine neue Version angehoben), das einen Einblick in den Aufbau und die wesentlichen Funktionen gibt: