Graduiertenprogramme
Ein Graduiertenprogramm dient dem gemeinschaftlichen Forschen und Arbeiten mit dem Ergebnis der Promotion des einzelnen graduierten Teilnehmers. Wissenschaftlich geleitet werden diese Studien-und Forschungsprogramme von Hochschullehrern. Graduiertenprogramme sind grundsätzlich systematisch angelegt und in der Regel zeitlich befristet (Dauer der Promotion).
Im folgenden werden die Graduiertenprogramme der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät dargestellt. Zu unterscheiden sind dabei die Graduiertenprogramme, an denen die Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät der Universität Potsdam beteiligt ist, von den fakultätseigenen Programmen.
DFG-Projekte: Graduiertenkolleg
DFG-1364: Das Zusammenspiel von Tektonik, Klima und Biosphäre in der Afrikanisch-Asiatischen Monsunregion
In the second funding period of the GRK 1364 we aim at studying the rich interactions between tectonics, climate, topography, biosphere, and surface processes in the India-Asia Collision Zone and the East African Rift System. Both settings are influenced by the African-Asian Monsoon, which is highly variable on yearly, decadal, millennial, but also on geologic timescales. Both areas constitute premier natural laboratories characterized by ongoing tectonism and the creation of pronounced relief contrasts in the Cenozoic, thus influencing atmospheric circulation, the distribution of rainfall and spatiotemporal changes in erosional and depositional processes.
Drei neue DFG - Graduiertenkollegs an der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät
(Pressemitteilung Nr. 21 | 11. Mai 2015 DFG richtet 17 neue Graduiertenkollegs ein)
Naturgefahren und Risiken in einer Welt im Wandel (NatRiskChange)
Naturgefahren sind nicht statisch, denn ihre Intensität und Häufigkeit wandeln sich – ebenso wie die Randbedingungen von Gesellschaft und Umwelt. Dabei hängt die gesellschaftliche Verwundbarkeit gegenüber Naturereignissen von einem gezielten Risikomanagement ab. Das Graduiertenkolleg „Naturgefahren und Risiken in einer Welt im Wandel (NatRiskChange)“ arbeitet auf die Entwicklung von Methoden zur verbesserten Analyse und Quantifizierung des Risikos hin. Der Themenkomplex aus Hydrologie, Geophysik, Meteorologie und Mathematik legt einen Schwerpunkt auf die Analyse, Bewertung und Modellierung von Unsicherheiten, um die komplexe Struktur natürlicher Gefahren besser zu verstehen.
Kontakte:
Natural Hazards and Risks in a Changing World („NatRiskChange“)
Prof. Dr. Axel Bronstert, Institut für Erd- und Umweltwissenschaften
Telefon:0331 977-2548
E-Mail: axelbronuuni-potsdampde
Verknüpfung von Biodiversitätsforschung und Bewegungsökologie in dynamischen Agrarlandschaften (BioMove)
Das Graduiertenkolleg „Verknüpfung von Biodiversitätsforschung und Bewegungsökologie in dynamischen Agrarlandschaften (BioMove)“ bringt zwei bisher getrennt verfolgte Forschungsansätze zusammen, um die Bedeutung der Bewegungsökologie für die Biodiversität von Lebensräumen zu identifizieren. In welcher Weise beeinflussen individuelle Bewegungsmuster Dynamiken der Biodiversität? Eine Reihe von Feldstudien, Experimenten und Modellierungsansätzen soll ein mechanistisches Verständnis von individuellen Bewegungsmustern schaffen, damit bessere Vorhersagen in der Biodiversität höherer Organisationsstufen wie Agrarlandschaften gelingen.
Integrating Biodiversity Research with Movement Ecology in dynamic agricultural landscapes („BioMove“)
Prof. Dr. Florian Jeltsch, Institut für Biochemie und Biologie
Telefon: 0331 977-1954
E-Mail: florian.jeltschuuni-potsdampde
Erdoberflächenprozesse, Tektonik und Lagerstätten: Das andine Vorlandbecken von Argentinien
Geowissenschaftlerinnen und -wissenschaftler aus der Strukturgeologie, Sedimentologie, Mineralogie/Petrologie und Lagerstättenkunde kooperieren im Internationalen Graduiertenkolleg „Erdoberflächenprozesse, Tektonik und Lagerstätten: Das andine Vorlandbecken von Argentinien“ mit argentinischen Partnern, um klimatische, tektonische und sedimentologische Veränderungen im Vorlandbecken der längsten Gebirgskette der Welt zu analysieren. Hierbei geht das Kolleg beispielsweise Fragen der Bildung von Kohlenwasserstoffen und metallischen Rohstoffen auf unterschiedlichen Zeitskalen nach.
SuRfAce processes, Tectonics and Georesources: The Andean foreland basin of Argentina („StRATEGy“)
Prof. Manfred Strecker, Ph.D., Institut für Erd- und Umweltwissenschaften
Telefon: 0331 977-5843
E-Mail: manfred.streckeruuni-potsdampde
DFG-Graduiertenkollegs mit Beteiligung der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät
DFG-1539: Sichtbarkeit und Sichtbarmachung. Hybride Formen des Bildwissens
Das Graduiertenkolleg beschäftigt sich mit Visualisierungsformen in Wissenschaft und Kunst. Zusammen mit der Fachhochschule Potsdam und der Freien Universität Berlin erforscht es Visualisierungspraktiken im Hinblick auf die Frage der Konstituierung von Wissen und reflexiven Strukturen. In der Verbindung von Informatik, Kognitionswissenschaften und Naturwissenschaften mit Verfahren der Geisteswissenschaften und der Analyse künstlerischer Praxis wird der sich über die letzten Jahrzehnte verändernden Bedeutung visueller Phänomene nachgespürt.
Das Graduiertenkolleg ist eine interdisziplinäre Initiative, die darauf abzielt, gemeinsame Eigenschaften und Methoden in der Beschreibung der kollektiven Dynamik wechselwirkender Einheiten im Nichtgleichgewicht aufzuzeigen. Dadurch erwarten sie neue Sichtweisen auf unsere Forschungsfelder aus der Physik und Biologie. Das Forschungsprogramm vereint theoretische Projekte, mit starkem Bezug zum Experiment, und zwei experimentelle Gruppen. Obwohl es sich auf Grundlagenforschung konzentriert, wird es auch durch mögliche Anwendungen in der Medizin oder in neuartigen, z.B. photonischen oder mikrofluidischen, Apparaturen motiviert.
DFG-1740: Dynamical Phenomena in Complex Networks: Fundamentals and Applications
Eine wesentliche Zielsetzung dieses interdisziplinären Graduiertenkollegs ist die Entwicklung eines strukturierten Doktorandenprogramms, das Nachwuchswissenschaftlern ermöglicht sowohl auf dem Gebiet der Netzwerktheorie als auch in verschiedenen Bereichen von Netzwerkanwendungen zu arbeiten. Das Programm umfasst das Studium aktueller theoretischer Konzepte sowie die Ausbildung auf dem Gebiet Netzwerkanwendungen, zu der auch praktische Erfahrungen mit den entsprechenden Experimenten gehört.
DFG-1845: Stochastic analysis with applications in biology, nance and physics
Das von der Deutschen Forschungsgesellschaft (DFG) aus Mitteln der Bundesregierung und Bundesländer geförderte Graduiertenkolleg wird von Wahrscheinlichkeitstheoretikern der HU Berlin, TU Berlin und der Universität Potsdam getragen. Promovierende erhalten eine breitgefächerte Ausbildung in den Disziplinen Wahrscheinlichkeitstheorie und stochastische Prozesse. Es stehen ausgezeichnete Bedingungen für Spitzenforschung in den wichtigsten Bereichen der modernen Wahrscheinlichkeitstheorie zur Verfügung.
Programme mit Beteiligung der Universität Potsdam
- Adaptive Nature Conservation under Climate Change
Dieses Programm wurde an der Universität Potsdam im Verbund mit der Fachhochschule Eberswalde eingerichtet. Es untersucht und entwickelt nachhaltige Konzepte und Strategien für den Naturschutz unter Berücksichtigung sich schnell verändernder Umweltbedingungen.
- Berlin-Brandenburg School for Regenerative Therapies
Die Graduiertenschule bietet interdisziplinäre Ausbildung und Forschung auf dem Gebiet der regenerativen Medizin für herausragende Promovierende und Postdoktoranden mit einer Ausbildung in Biologie, Ingenieurswissenschaften oder in klinischen Disziplinen.
- Berlin International Graduate School of Natural Sciences and Engineering
Die internationale Graduiertenschule wurde am 29. Mai 2009 an der Technischen Universität Berlin (TUB) gegründet. Sie ist Teil des Exzellenzclusters "Unifying Concepts in Catalysis", der im Rahmen der Exzellenzinitiative der deutschen Bundesregierung von der TUB und fünf andere wissenschaftlichen Einrichtungen aus dem Berliner Raum gegründet wurde.
- Graduate Research Training Program PharMetrX: Pharmacometrics & Computational Disease Modelling
Das Doktorandenprogramm ist eine gemeinsame Initiative der Freien Universität Berlin und der Universität Potsdam. Es wird inhaltlich und finanziell von den forschungsorientierten Pharma-Unternehmen AbbVie Deutschland, AstraZeneca, Boehringer Ingelheim Pharma, F. Hoffmann-La Roche, Merck, Novo Nordisk sowie SANOFI unterstützt.
- Helmholtz Research School for Explorative Simulation in Earth-Sciences
Das Graduiertenkolleg GeoSim wird von der Helmholtz-Gemeinschaft und durch Zuschüsse der einzelnen Institutionen finanziert: GFZ Potsdam, Freie Universität Berlin und Universität Potsdam. Erdwissenschaftler und Mathematiker aus diesen Institutionen haben sich zusammengeschlossen, um Forschung und Lehre auf dem Gebiet der explorativen Simulationen in den Geowissenschaften auszubauen.
- IMPRS on Biomimetic Systems
Die IMPRS (International Max Planck Research School) über „Vielskalige Biosysteme“ ist ein Graduiertenprogramm für hochtalentierte Doktoranden, die an einem faszinierenden Forschungsprojekt teilnehmen und ihre Kenntnisse und Fähigkeiten in wissenschaftlicher Kommunikation und im Management weiterentwickeln.
- IMPRS for Geometric Analysis, Gravitation and String Theory
Die International Max Planck Research School (IMPRS) für Geometrische Analyse, Gravitation und Stringtheorie zielt darauf ab, die Forschung in der mathematischen Physik in einem Gebiet, das im weitesten Sinne Einsteins Allgemeiner Relativitätstheorie entspricht, zu fördern. Es reicht von der reinen Mathematik (Differentialgeometrie und die Theorie der Förderung partieller Differentialgleichungen) der Physik der schwarzen Löcher, Gravitationswellen und kosmologischen Anwendungen von Einsteins Theorie bis hin zu den jüngsten Bemühungen um Einsteins Theorie der Quantenmechanik im Rahmen der Superstringtheorie und M-Theorie.
- IMPRS for Molecular Plant Science
Unser Doktorandenprogramm richtet sich an Studenten aus aller Welt. Die Forschungs- und Promotionsarbeit wird von unseren Direktoren, Gruppenleitern und erfahrenen Wissenschaftlern betreut. Wir arbeiten eng mit der Universität Potsdam zusammen, an der die meisten unserer Studenten während ihres Promotionsstudiums eingeschrieben sind. Doktorarbeiten werden an der Universität eingereicht und verteidigt, die auch den Doktortitel verleiht.
- Leibniz Graduate School of Molecular Biophysics
Das Leibniz-Institut für Molekulare Pharmakologie (FMP) eröffnete im Januar 2007 eine der ersten, deren Ausbildungsprogramm zum Ziel hat, Doktoranden mit einem Abschluss in Biologie, Chemie, Physik oder Medizin exzellente Forschungsbedingungen auf dem Gebiet der molekularen Biophysik zu bieten.
- Leibniz-Graduiertenschule "Quantitative Spektroskopie in der Astrophysik"
Spektroskopie, also die Zerlegung des Lichts in seine Farben, ist die fundamentale Analysemethode in der Astrophysik. Maßgeblich initiiert und entwickelt im Potsdam des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts, erlaubt sie heute Präzisionsmessungen astrophysikalischer Objekte, von der Bestimmung der chemischen Häufigkeiten in der Sonne über Magnetfeldmessungen in Sternen bis hin zur Massenbestimmung von Sternen und ganzen Galaxien.
- Research School on "Service-Oriented Systems Engineering" (HPI)
Die HPI Research School widmet sich dem Thema „Service-Oriented Systems Engineering“. Im Mittelpunkt stehen der Entwurf und die Realisierung dienstbasierender Architekturen. Sie behandelt damit vielfältige Forschungsfragestellungen aus den Gebieten der Softwaretechnik, der Systemmodellierung und -analyse, sowie der Adaptierbarkeit und Integration von Applikationen.
BMBF Projekte
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