Zum Hauptinhalt springen

Interdisziplinäre deutsch-baltische Nachwuchstagung in Tartu, 20.-21.10.2023

Die deutschbaltische Literatur ist – so begann Gero von Wilpert seine Deutschbaltische Literaturgeschichte – eine „kleine Literatur, eine Literatur der Vergangenheit und eine Literatur ohne Zukunft, eine Literatur, die im Aussterben ist und die es nur noch so lange geben wird, wie Menschen sich ihrer annehmen, sie lesen und vielleicht gar erörtern.“ Möglicherweise würde der 2009 verstorbene Germanist staunen, wie lebhaft an estnischen und lettischen Universitäten heute eben diese deutschbaltische Literatur – als Teil einer Baltischen Literatur in deutscher Sprache – von jungen Germanist:innen akademisch erörtert wird. Auch wenn unter den Student:innen der Geschichte an den baltischen Universitäten die Deutschkenntnisse rückläufig sind und die meisten sich eher der jüngeren Geschichte zuwenden, gibt es hier – wie auch in anderen kulturwissenschaftlichen/- geschichtlichen Fächern – eine Vielzahl von Nachwuchswissenschaftler:innen, die sich mit Themen befassen, die den deutsch(baltisch)en Anteil an Geschichte und Kultur der baltischen Länder berühren. Ebenso entscheiden sich auch an deutschen Universitäten Student:innen und Doktorand:innen – immer wieder dafür, „baltische Themen“ zu erforschen.

An all diese Nachwuchswissenschaftler:innen richtet sich die Interdisziplinäre deutsch-baltische Nachwuchstagung (IDBN), die ihnen jährlich einen Ort bieten soll, eigene Forschungsergebnisse zu präsentieren, miteinander zu diskutieren und sich zu vernetzen. Die Reihe „Digitalen Hochschulschriften zum Baltikum“ (HSB) der Carl-Schirren-Gesellschaft bietet die Möglichkeit zur Online-Publikation der Vorträge, darüber hinaus ist die Aufzeichnung der Vorträge und Veröffentlichung auf dem YouTube-Kanal des Deutschen Kulturforums östliches Europa (DKF) angedacht.

Die Tagungssprache ist deutsch, englische Beiträge sind ebenfalls willkommen.


Zoom-Link:
https://ut-ee.zoom.us/j/6657924203?pwd=TTNoRG1EU093K2cwelgxOGE5V1UyUT09

Meeting ID: 665 792 4203
Passcode: 83xtSE

 

Programm

20./21. Oktober 2023, Tartu

Alle Zeitangaben nach Tartuer Ortszeit!

Beginn der Veranstaltung also bereits 8:30 Potsdamer Ortszeit!

Samstag, 21.10.

09:30-09:45       Eröffnung (Lossi 3-207)

09:45-10:30       Keynote: Gero von Wilperts deutschbaltische Literaturgeschichte ,revisited‘
                            Andreas Keller, Potsdam

10:30-11:30       Panel I:

Zwischen eigen und fremd: Vilnius in deutschsprachigen Reiseberichten vom
16. bis 21. Jh.
Tomas Vytautas Kotovičius, Vilnius

Competing perspectives of the Baltic German nobility. Nobility and state in
Swedish Livland in the 17th century.
Ilmar Tammisto, Tartu

11:30-12:00       Kaffeepause (Lossi 3-313)

12:00-13:00       Panel II:

Garlieb Merkel - ein Verfechter des allgemeinen Wohls?
Kadi Kähär-Peterson, Tartu

Das Spannungsfeld zwischen Adel und Bildungsbürgertum in der deutschbaltischen Belletristik (1848 bis 1918)
Jonathan Schilling, Münster

13:00-14:30       Mittagspause

14:30-16:00       Panel III:

Schöpferische Konstellationen bei Siegfried von Vegesack
Amanda Beser, Potsdam

How does one live in a Baltic German Stift?
Lembi Anepaio, Tallinn

Hölzerne Herrenhäuser in Estland und Architekturliteratur im 18. und
frühen 19. Jahrhundert
Elis Pärn, Tartu (per Zoom)

16:00-16:30       Kaffeepause (Lossi 3-313)

16:30-17:30       Panel IV:

Zwischen Networking und Öffentlichkeitsarbeit – Paul Schiemanns publizistisches Wirken zugunsten der nationalen Minderheiten
Thomas Geuchen, Kempen

Die Deutschbalten während des autoritären Regimes in Estland (1934‒1940)
Heidi Rifk, Tallinn

Wie didaktisiert man baltisches Studentenleben in Dorpat/Tartu?
Marika Peekmann, Tartu

 

Anmeldungen bitte unter: pabst@kulturforum.info

Veranstalter: Dr. Martin Pabst (Kulturforum für östliches Europa, Potsdam), Prof. Dr. Reet Bender (Abteilung für Germanistik, Universität Tartu), Dr. Kaspar Renner (Universität Potsdam).

Gefördert durch den DAAD im Rahmen der Germanistische Institutspartnerschaft „Das geteilte Kulturerbe in Deutschland und im Baltikum“