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Abgeschlossene Projekte

Bewegung und körperliche Aktivität während der Covid-19 Pandemie

Bewegung und körperliche Aktivität während der Covid-19/Corona-Pandemie: Einflussfaktoren und Auswirkungen auf Fitness, Motorik und Koordination am Beispiel einer Grundschulkohorte

Forschungsziel

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Alltag und das Verhalten von Kindern und Jugendlichen sind bislang noch unzureichend erforscht. Ein oft diskutierter Bestandteil des gesunden Aufwachsens ist das Bewegungsverhalten von Kindern und Jugendlichen während der Lockdown-Phasen und dem Ausfall von Sportangeboten und Sportunterricht. Es besteht eine Forschungslücke zu den Fragestellungen

a.) wie sich das Bewegungsverhalten von Kindern in Relation zu Vergleichsdaten außerhalb der Corona-Zeit verhält;

b.) welche Bedingungsfaktoren im Elternhaus (Soziodemografie, Einstellungen, Elternverhalten) das Bewegungsverhalten der Kinder beeinflussen;

c.) welche Rolle hierbei digitale Medien spielen und schließlich

d.) wie sich die Corona-Pandemie auf die Entwicklung wichtiger Determinanten physischer und psychischer Gesundheit im Längsschnitt auswirkt (Fitness, Koordination, motorische Fertigkeiten, BMI und psycho-soziale Gesundheit).

In einem Lehr-Forschungsprojekt an der WWU Münster wurden in den letzten Jahren an einer Grundschule (NRW) jährlich Daten zur Entwicklung der physischen Fitness, zu motorischen Kompetenzen und zu koordinativen Fähigkeiten erhoben. Begleitet wurden die Untersuchungen durch Befragungen zum physischen Selbstkonzept, zur Motivation, Sportfreude und zum Bewegungsverhalten der Kinder. Die letzte Erhebung des Projekts fand in der Woche vor dem ersten Corona-Lockdown (09. – 13.03.2020) statt. Somit liegen einmalige Prä-Corona-Daten vor. Ziel des Projektvorhabens ist es, diese Daten mit einer Post-Corona-Testung nach einem Jahr (April 2021) zu vergleichen und somit Aufschluss über die Entwicklung verschiedener Parameter der motorischen Leistungsfähigkeit im Kindesalter während des Corona-Lockdowns zu erlangen.

Methode

Das Projekt ist interdisziplinär (trainingswissenschaftlich, sportsozialwissenschaftlich, sportpsychologisch und sportpädagogisch-/didaktisch) und multimethodisch angelegt. So werden erstens Daten zur physischen Fitness, zu motorischen Kompetenzen und zu koordinativen Fähigkeiten erhoben. Zweitens wird das Bewegungsverhalten einer Teilstichprobe der Kinder (n = 60) und deren Erziehungsberechtigten (n = 60) im Zeitraum von 8 Wochen erfasst. Diese Messungen werden über altersgerechte Akzelerometer durchgeführt und durch Akzelerometerdaten der Erziehungsberechtigen wie auch Fragebögen zum subjektiven Bewegungsverhalten ergänzt. Drittens werden Befragungen der Erziehungsberechtigen zum sozio-ökonomischen Hintergrund der Kinder und dem Medien- sowie Bewegungsverhalten der Erziehungsberechtigten und Kinder weitere Aufschlüsse bringen. Ziel der Befragung der Erziehungsberechtigten ist zum einen zu untersuchen, wie sich das elterliche Bewegungsverhalten und Körperverständnis auf jenes der Kinder auswirkt. Zum anderen soll untersucht werden, welches Verhältnis zu digitalen Medien besteht, wie das Nutzungsverhalten zu bewerten ist und wie dieses in Zusammenhang mit Bewegungsverhalten und Körperverständnis zu bringen ist.

Laufzeit: 03/2021–10/2021

Kooperationspartner*innen:

Dr. Dennis Dreiskämper (Projektleiter, Westfälische Wilhelms-Universität Münster)

Prof. Dr. Maike Tietjens (Westfälische Wilhelms-Universität Münster)

Jun.-Prof. Dr. Esther Pürgstaller (Universität Potsdam)

Dr. Mara Konjer (Westfälische Wilhelms-Universität Münster)

Stefanie Dahl (Westfälische Wilhelms-Universität Münster)

Prof. Dr. Nils Neuber (Westfälische Wilhelms-Universität Münster)

Prof. Dr. Claudia Voelcker-Rehage (Westfälische Wilhelms-Universität Münster)

Tanja Inga Janssen (Westfälische Wilhelms-Universität Münster)

Mittelgeber: Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen

 

Kulturelle Bildungsforschung im Tanz (KubiTanz)

Kulturelle Bildungsforschung im Tanz (KubiTanz) – Entwicklung eines domainspezifischen Analysemodells sowie domainspezifischer Erhebungsmethoden

Forschungsziel

Das Verbundprojekt zielt auf die Entwicklung methodischer Verfahren, die eine Erfassung tanzspezifischer Dimensionen kultureller Bildung in formalen und non-formalen Tanzsettings ermöglichen.

Methode

Das Vorhaben zeichnet sich durch einen interdisziplinären (tanzwissenschaftlich, tanzpädagogisch, körper- und bildungssoziologisch, sportdidaktisch) und multimethodischen Zugang aus (qualitative und quantitative Erhebungsverfahren). Das Verbundprojekt ist zweistufig aufgebaut. In der ersten Phase werden mittels eines ethnographisches Forschungsdesign mit praxeologischem Zugang bildungsrelevante Vermittlungsdimensionen aus der Sicht von Tanzpädagog*innen und Ausbildungsinstitutionen erfasst, um Kriterien für eine differenzierte Beschreibung tanzspezifischer Vermittlungskonzepte zu entwickeln. Auf dieser Grundlage werden in der zweiten Phase domainspezifische Erhebungsinstrumente zur Erfassung kultureller Bildungsdimensionen im Tanz entwickelt.

Zentrale Ergebnisse

Das zentrale Ergebnis der ersten standortübergreifenden Phase ist ein „Tanzspezifisches Analysemodell“, das bildungsrelevante Vermittlungspotentiale und unterschiedliche Tanzvermittlungskonstellationen zu erfassen und analysieren sucht. Auf Grundlage dieses Modells konnten vier domainspezifische Erhebungsinstrumente entwickelt werden: ein Selbstreflexionstool für Tanzvermittelnde (Philipps-Universität Marburg), eine Forschungs- und Beobachtungsheuristik für weiterführende Tanz(vermittlungs-)forschung (Hochschule für Musik und Tanz Köln), ein domainspezifischer Selbstkonzeptfragebogen (Johannes Gutenberg-Universität Mainz) sowie ein domainspezifischer Kreativitätstest (Westfälische Wilhelms-Universität Münster) für Kinder im Alter von 8-12 Jahren.

Laufzeit: 12/2016–11/2019

Kooperationspartner*innen:

Prof. Dr. Nils Neuber (Projektleiter, Westfälische Wilhelms-Universität Münster)

Prof. Dr. Claudia Steinberg (Projektleiterin, Johannes Gutenberg-Universität Mainz)

Prof. Dr. Yvonne Hardt (Projektleiterin, Hochschule für Musik und Tanz Köln)

Prof. Dr. Martin Stern (Projektleiter, Philipps-Universität Marburg)

Dr. Esther Pürgstaller (Projektmitarbeiterin, Westfälische Wilhelms-Universität Münster))

Helena Rudi (Projektmitarbeiterin, Johannes Gutenberg-Universität Mainz)

Miriam Leysner (Projektmitarbeiterin, Hochschule für Musik und Tanz Köln)

Lea Spahn (Projektmitarbeiterin, Philipps-Universität Marburg)

Mittelgeber: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)

Tanz- und Bewegungstheater (TuB)

Tanz- und Bewegungstheater (TuB) - ein künstlerisch pädagogisches Projekt zur kulturellen Bildung in der Ganztagsschule

Forschungsziel

Das Projekt zielt auf die empirische Überprüfung von Wirkungen kultureller Bildung am Beispiel von Tanz und Bewegungstheater ab. Als Indikatoren für die Wirkung werden Effekte in den Bereichen Kreativität, Selbstkonzept und emotionale Kompetenz bei Kindern in Ganztagsgrundschulen erfasst. Ein besonderer Schwerpunkt liegt hierbei auf der Förderung von Kindern mit Migrationshintergrund an sogenannten Brennpunktschulen.

Methode

Das Projekt schließt die Konzeptentwicklung eines künstlerisch-pädagogischen Leitfadens zur kulturellen Bildung im Medium „Tanz und Bewegungstheater“ mit ein. Kern des Projektes ist ein Tanz- und Bewegungstheaterangebot, das von ausgebildeten Tanz- und Theaterpädagog*innen an zehn Mainzer Grundschulen im Ganztag geleitet wird. Die dreimonatigen Angebote (12 Wochen), mit einem wöchentlichen Termin (1 x 90 Min.), finden im Zeitraum des 2.Schulhalbjahres (Februar – Juni 2016) statt. In einer quasi-experimentellen Längsschnittuntersuchung im Kontrollgruppendesign werden bei rund 227 Kindern im Grundschulalter (3. und 4.Klasse) Facetten des Selbstkonzeptes, der emotionalen Kompetenz und der motorischen Kreativität vor, unmittelbar nach sowie drei Monate nach Abschluss des Projektes erfasst. Die Wirkungen kultureller Bildung werden mittels Fragebögen, Interviews und Bewegungs- und Kreativitätstests erfasst. Bei der Auswahl der Grundschulen wird explizit auf Schulen mit bildungsfernem und bildungsnahem Einzugsgebiet unterschieden, weil davon ausgegangen wird, dass insbesondere Kinder von bildungsfernen Schichten vom kulturellen Angebot profitieren.

Zusätzlich zu den Versuchsgruppen, die am künstlerisch-pädagogischen Angebot teilnehmen, werden Kontrollgruppen einbezogen, die während des gleichen Zeitraums kein spezielles Angebot bzw. ein Alternativ-Angebot (z.B. Kleine Spiele) erhalten. Dabei wird auf das an den Schulen bestehende AG-Angebot zurückgegriffen. Die Teilnahme an der Untersuchung erfolgt auf freiwilliger Basis.

Zentrale Ergebnisse

Die Ergebnisse zeigen, dass sich keine einheitliche Wirkung eines künstlerisch-pädagogischen Angebots aufzeigen lässt. Allerdings können zum einen positive Wirkungen des Tanz- und Bewegungstheaterangebots in einzelnen Facetten der Kreativität, emotionalen Kompetenz sowie des Selbstkonzepts konstatiert werden. So hat sich beispielsweise insbesondere die Produktivität und Originalität von Kindern im Laufe des Projektes verbessert. Zum anderen liefern die Ergebnisse erste Hinweise darauf, dass spezifische Subgruppen vom Tanz- und Bewegungstheater-Angebot besonders profitieren, wie zum Beispiel Jungen mit Migrationshintergrund, die nicht an einer Brennpunktschule sind.

Laufzeit: 08/2015–08/2017

Kooperationspartner*innen:

Prof. Dr. Nils Neuber (Projektleiter, Westfälische Wilhelms-Universität Münster)

Prof. Dr. Claudia Steinberg (Projektleiterin, Johannes Gutenberg-Universität Mainz)

Prof. Dr. Yvonne Hardt (Projektleiterin, Hochschule für Musik und Tanz Köln)

Prof. Dr. Martin Stern (Projektleiter, Philipps-Universität Marburg)

Esther Pürgstaller (Projektmitarbeiterin, Westfälische Wilhelms-Universität Münster))

Svenja Konowalczyk (Projektmitarbeiterin, Philipps-Universität Marburg)

Mittelgeber: Stiftung Mercator