Das Potsdamer Netzwerk für Digitale Geisteswissenschaften ist ein interdisziplinärer Verbund an der Universität Potsdam, in dem die Digitalisierung und Datafizierung in der geistes- und kulturwissenschaftlichen Forschung aktiv gestaltet und systematisch reflektiert wird. Drei Themenfelder stehen im Mittelpunkt der Arbeit: Digitale Sammlungen, Environmental Humanities und Computationelle Philologie. Durch Bildungs- und Veranstaltungsformate, wie Hackathons, einer Vortragsreihe und Workshops, wirkt das Netzwerk an der digitalen Transformation der Potsdamer ›Humanities‹ mit. Dabei bringt es, eingebunden in nationale und internationale Kooperationen, technologische Expertise und geisteswissenschaftliche Traditionen zusammen und fördert interdisziplinäre Synergien.
Laufzeit: 01.01.2025 - 31.12.2027
Website | Flyer: Forschungsinitiative Digitale Geisteswissenschaften
BEWEGUNG, ERNÄHRUNG, GESUNDHEIT
Der Potenzialbereich „Bewegung, Ernährung, Gesundheit“ ist ein interdisziplinäres Verbundprojekt bestehend aus Forschenden der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät, der Humanwissenschaftlichen Fakultät, der Fakultät für Gesundheitswissenschaften, der Digital Engineering Fakultät (Hasso-Plattner-Institut) sowie dem Deutschen Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke (DIfE) als außeruniversitärer Partner. Das Forschungsvorhaben mit gesundheitswissenschaftlichem Schwerpunkt befasst sich mit der Prävention und Therapie nichtübertragbarer chronischer Erkrankungen unter Einsatz digitaler Technologien und innovativer Ansätze in den Bereichen Bewegung und Ernährung. Es soll hierbei ein umfassenderes Verständnis über die Zusammenhänge zwischen Verhalten, sozialer Deprivation und Gesundheit geschaffen werden, um innovative Präventions- und Interventionsstrategien zu entwickeln, die auch ethischen und sozialen Ansprüchen gerecht werden. Besondere Schwerpunkte sind die soziale Ungleichheit und regionale Herausforderungen in Brandenburg. Die Arbeit des Potenzialbereichs kombiniert Grundlagen- und angewandte Forschung in kooperierenden wissenschaftlichen Disziplinen, um z. B. die Effekte von Ernährung auf psychisches Wohlbefinden und Bewegung zu verstehen und untersucht, wie digitale Tools (z. B. Apps, Wearables) Verhaltensänderungen (z. B. Aktivitäts- und Ernährungsverhalten) unterstützen können. Datenethische Aspekte wie der verantwortungsvolle Umgang mit Gesundheitsdaten spielen dabei ebenfalls eine wichtige Rolle. Langfristig sollen somit einerseits praktische Maßnahmen für gesunde Lebensstile entwickelt werden, die für alle Bevölkerungsgruppen chancengleich zugänglich sind, und andererseits interdisziplinäre Ansätze für Prävention und Gesundheitsförderung weiterentwickelt werden.
Laufzeit: 01.01.2025 - 31.12.2027
POTSDAM POSTCOLONIAL STUDIES COLLECTIVE
Das Potsdam Postcolonial Studies Collective (gegründet 2025 als „Potenzialbereich“) ist ein interdisziplinäres Netzwerk von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern an der Philosophischen Fakultät der Universität Potsdam. Das Feld der Postkolonialen Studien zeichnet sich aus durch eine kritische Perspektive auf koloniale und neokoloniale Ordnungsmuster, Ereignisse und Diskurse sowie die Erforschung und das Erarbeiten alternativer Zugänge. Dazu zählt die Erforschung einer Vielzahl kolonialer Konstellationen, aber auch die Untersuchung und Entwicklung neuer kritischer Methodologien in Forschung und Lehre sowie das Desiderat, akademische Forschung mit gesellschaftlichen Akteuren und Entwicklungen außerhalb der Universität in einen Dialog zu bringen. Zu den Zielen der Potsdam Postcolonial Studies Collective gehört die Beantragung eines internationalen Graduiertenkollegs Cultures of Repair in Zusammenarbeit mit der University of Melbourne, die Entwicklung alternativer Formate für die Kommunikation von Forschungsergebnissen an eine breite Öffentlichkeit, die Zusammenarbeit mit außeruniversitären Gruppen und Organisationen, die Stärkung der interdisziplinären Forschung im Bereich der Postkolonialen Studien an der Fakultät sowie die Vermittlung von aktuellen Forschungsergebnissen und -zugängen in der akademischen Lehre. Dabei kann der Potentialbereich auf mehrjährige Erfahrung in der Zusammenarbeit im Bereich der Poskolonialen Studien aufbauen, so z.B. im Graduiertenkolleg minor cosmopolitanisms und der Forschergruppe Collaborations (beide von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert), im Bereich des DAAD Gastlehrstuhls Postdam Postcolonial Chair of Global Modernities (2020-2022), durch eine Vielzahl bilateraler Forschungs- und Austauschprogramme mit Partnern weltweit sowie einer Fakultätspartnerschaft mit dem Princeton Global History Lab und einer laufenden Zusammenarbeit mit dem Global History Lab an der University of Cambridge.
Laufzeit: 01.01.2025 - 31.03.2028
DIGITALE TRANSFORMATION IN SOZIO-TECHNISCHEN ÖKOSYSTEMEN
Der Potenzialbereich erforscht die digitale Transformation und seine disruptiven Auswirkungen in gesellschaftlichen Teilsystemen. Technologische Entwicklungen, wie bspw. künstliche Intelligenz, soziale Medien oder virtuelle Realität bilden den Ausgangspunkt für eine neue Dynamik zwischen Menschen und Organisationen in Wirtschaft, Staat und Gesellschaft. Unter dem Leitkonzept der „gesellschaftliche Ökosysteme“ steht das Geflecht von Menschen, Prozessen, Organisationen und Institutionen innerhalb von Gesellschaften im Vordergrund des Forschungsinteresses. Interdependenzen zwischen diesen Dimensionen werden aus verschiedenen Analyseperspektiven, wie etwa der BWL und der Wirtschaftsinformatik, betrachtet. Zugleich wird die Debatte um „digitale Ökosysteme“ in der sozialwissenschaftlichen Digitalisierungsforschung aufgegriffen, die durch spezifische Transformationslogiken, Akteurskonstellationen und Veränderungspfade in verschiedenen Sektoren und Politikfeldern gekennzeichnet sind.
Laufzeit: 01.01.2025 - 31.12.2027
RESILIENZ VON INSTITUTIONEN UND ORGANISATIONEN
Resilienz bezeichnet die Fähigkeit von Akteuren, externen Herausforderungen, Krisen und Störungen standzuhalten, sich diesen anzupassen und sich davon zu erholen. Die bisherige sozial- und gesellschaftswissenschaftliche Forschung befasst sich überwiegend mit der Resilienz gesellschaftlicher Funktionssysteme oder der individuellen Ebene, etwa in Bezug auf Familien.
Der Potenzialbereich greift die gegenwärtige Relevanz des Themas auf, indem er sich explizit mit der Resilienz von Institutionen und Organisationen auf drei Dimensionen befasst: Resistenz und Abwehr; Absorption und Anpassung; Erholung und Regeneration. Im Fokus der Forschung stehen das Verhältnis der Dimensionen zueinander sowie Wandel und Eigenschaften externer Herausforderungen für Resilienz, wie etwa Naturkatastrophen, Pandemien, oder Kriege. In aktuellen Zeiten der “Polykrise”, in der verschiedene Krisen gleichzeitig auftreten, treffen auch diverse externe Herausforderungen zusammen, die sich gegebenenfalls verstärken und somit Abwehr, Anpassung, und Regeneration in neuartiger Weise verschränken.
Im Profilbereich sollen die Anknüpfungsfähigkeit von Resilienz an laufende und künftige Forschung(sprojekte) hergestellt, methodischen Grundlagen und Herausforderungen einer Resilienzforschung diskutiert, und innovative Forschungsperspektiven zum Thema herausgearbeitet werden.
Laufzeit: 01.01.2025 - 31.12.2027