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Kulturmanagement

Auf den ersten Blick scheinen die Begriffe Kultur und Management in einem gewissen Widerspruch zu stehen. So assoziiert man erstere mit freier Selbstenfaltung und kreativem Schaffen, letzeres hingegen eher mit geplanten Abläufen, Hierarchien und Prozessen. Doch wann immer Kultur nicht nur selbstorganisiert in Hinterhöfen und Fußgängerzonen stattfindet, sondern institutionalisiert und evtl. sogar finanziell ertragreich sein soll, muss sie auch professionell organisiert werden. Und genau in diesem Spannungsfeld steht das Kulturmanagement.

Der Begriff bezeichnet dabei weniger eine einzelne Profession sondern umfasst vielmehr die ganze Bandbreite an Tätigkeiten, die bei der Realisierung von Kunst- und Kulturprojekten aller Art anfallen. So kann je nach Stelle das Fundraising und Sponsoring, die PR-Arbeit, die Programm- und Ausstellungsplanung, die Evaluation und wissenschaftliche Begleitung, die Kulturvermittlung und Künstler*innenbetreuung oder aber auch nur ein Teil dieser Aufgaben in den Verantwortungsbereich von Kulturmanager*innen fallen. Auch ein großer Anteil an Orgaaufgaben wie etwa die Suche nach geeigneten Räumen, Hotelbuchungen für Künstler*innen oder die Organisation des Transports von Kunstwerken gehört zu deren täglichem Geschäft.  Kulturmanagement ist somit eine klassische Generalist*innentätigkeit, in der man von allem ein bisschen was können muss. Dabei fungieren Kulturmanager*innen als Bindeglied zwischen Kunstschaffenden und Publikum und gestalten die Rahmenbedingungen für die Kunst; erschaffen diese aber nicht selbst, wobei es in manchen Positionen und Stellen, wie beispielsweise der Intendanz auch zu Überschneidungen zwischen Managementaufgaben und künstlerischer Realisation kommen kann.

Gefragt ist gute Kenntnis der Kulturbranche gepaart mit unternehmerischem Denken

Wer in der Branche erfolgreich einsteigen möchte, braucht also sowohl das künstlerische Mindset als auch die klassischen Unternehmer*innenskills. Die Arbeit erfordert außerdem Flexibilität, Organisationstalent sowie die Lust, Initiative zu ergreifen und Entscheidungen zu treffen. Aufgrund der internationalen Ausrichtung der Kulturszene sind Fremdsprachenkenntnisse außerdem häufig von Vorteil. Obwohl die Disziplin Kulturmanagement aufgrund des steigenden Bedarfs an ausgebildetem Fachpersonal Ende der 80er Jahre als eigenständiger Studiengang entstand, handelt es sich dabei bis heute um ein interdisziplinäres Berufsfeld und ist damit auch für Studierende anderer Fachbereiche geeignet.
Gerade wenn man sich im Kulturmanagment auf einen Bereich (Museumspädagogik, Kuration, Ausstellungsplanung, etc.) spezialisieren möchte, empfiehlt es sich vorab schon gezielte Erfahrungen zu sammeln, um sein Profil zu schärfen. Auch sollte man sich dann eher bei größeren Formaten und Einrichtungen umschauen, da gerade in den kleineren Häusern die Generalist*innenstellen überwiegen. Anstellung finden Interessierte bei Kulturinstitutionen wie Museen, Galerien, Opernhäusern, Film- und Literaturfestivals, Theatern, u.s.w., aber auch bei weniger üblichen Anbieter*innen von Kunst, wie z. B. in firmeneigenen Unternehmensausstellungen oder bei der Kulturförderung einer Wohnungsbaugenossenschaft.  Auch eine Ausgründung bzw. selbständige Tätigkeit als sogenannte*r Cultural Entrepreneur ist in der Branche nicht unüblich. 
Aufgrund der vielfältigen Ausrichtungen, sollte man bei der Suche nicht nur nach dem Begriff Kulturmanagement filtern, sondern je nach Vorliebe auch nach artverwandten Positionen z. B. in der Kulturvermittlung, im PR- und Social-Media-Management, als Kurator*in, Intendant*in, Kulturreferent*in oder Projektmanager*in im Kulturbereich suchen.
 

Klassische Tätigkeiten

Mögliche Arbeitsorte