Tag 4: Besichtigung der wichtigsten Gedenkstätten in Accra
Heute steht mit dem Besuch der Legon Interdominational Church auf dem Campus und des Kwame Nkrumah Memorial Parks ein Kontrastprogramm zum Leben in Ododiodioo an. Zum Gottesdienst in der Kirche, der in englischer Sprache abgehalten wird, werden wir herzlich empfangen und gleich mit einem lebendigen Chorauftritt beeindruckt. Besonders aufgefallen ist uns ein Lied, das in indigener Sprache gesungen und simultan für die ganze Gemeinde ins Englische übersetzt wird (siehe Bild).
Der Kwame Nkrumah Memorial Park ist eine der wichtigsten Gedenkstätten für die ghanaische Bevölkerung, da sich hier das Grab des ersten Präsidenten Ghanas, Francis Nwia Kofi Kwame Nkrumah, befindet. Der Präsident führte Ghana als einen der ersten afrikanischen Staaten in die Unabhängigkeit. Die spannende Tour durch die Geschichte führt durch den schönen Park und ein Museum, das den privaten und politischen Werdegang des Präsidenten sowie sein Wirken veranschaulicht. Auch hier fällt uns sofort die Multilingualität auf, sowohl auditiv als auch visuell (siehe Bild). Neben vielen Ghanaer*innen aller Altersklassen besuchen auch Schulklassen und Studierendengruppen die bedeutende Gedenkstätte.
Nach einer ausgiebigen Mittagspause geht es weiter zur Independence Arch. Dieses eindrucksvolle Tor ist ein wichtiges Symbol für ganz Ghana und Wahrzeichen für die 1957 erreichte Unabhängigkeit des Landes. Es befindet sich direkt gegenüber vom Independence Square, einem Versammlungsplatz für offizielle Kundgebungen und Festivals. Dazu zählen unter anderem die jährlichen Feierlichkeiten zur Unabhängigkeit. Müde von der Hitze packen wir unsere Koffer für die anstehende Weiterfahrt und fallen zufrieden ins Bett.
Tag 5: Besuch der University of Education Winneba
Um 9 Uhr geht es mit einem Kleinbus nach Winneba zur School of Education. Zunächst treffen wir Prof. Samuel K. Hayford, Professor für Special Education, und nutzen die Gelegenheit, ihm und seinen Kollegen allerlei Fragen zum Bildungssystem in Ghana zu stellen. So erfahren wir, dass es sich an den Systemen anderer Länder orientiert, unter anderem auch dem deutschen. Die Schulbildung beginnt im Kindergarten und führt über Primary und Secondary School an die Universität. Anders als in Deutschland werden ausgebildete Lehrer*innen den Schulen zugeteilt, je nachdem, wo Bedarf besteht. Der Staat nimmt sowohl diese Einteilung vor als auch die Besoldung der Lehrenden je nach Qualifikation. Die durchschnittliche Klassengröße liegt bei 50 Kindern, die in der Lehrkraft eine Autoritätsperson sehen. Bis auf die Zeit im Kindergarten und den Sprachunterricht für die lokalen Sprachen werden alle Fächer in Englisch unterrichtet. Laut Aussage von Professor Hayford gibt es eine Vielzahl an lokalen Sprachen auch innerhalb der 16 Regionen Ghanas.
Anschließend empfängt uns der Pro-Vice-Chancellor Prof. Victor Antwi. Ihm dürfen wir ebenfalls Fragen stellen und beantworten, wobei deutlich wird, dass beide Seiten Interesse haben, die bestehende Partnerschaft zu stärken.
Zurück in unserer Unterkunft lassen wir den Abend gemeinsam bei entspannter Atmosphäre und mit einer Diskussionsrunde über die Schulbildung und Lehrbildung ausklingen.
Zur Übersichtsseite des Reisetagebuchs „Unterwegs in Ghana 2023“
Zu allen bisher veröffentlichten Reisetagebüchern: https://www.uni-potsdam.de/de/up-entdecken/upaktuell/up-unterwegs-reisetagebuecher