„Wir wollen mit dieser Veranstaltung – seit Langem die erste, zu der wir, wenn auch eingeschränkt, wieder auf den Campus einladen konnten – eine Tradition begründen und Professorinnen und Professoren, die in den Ruhestand gehen, festlich verabschieden“, sagt der Prodekan der Fakultät Prof. Dr. Ralph Gräf vom Institut für Biochemie und Biologie, der durch die Veranstaltung führte.
Der Physikochemiker Prof. Dr. Hans-Gerd Löhmannsröben war 2000 als Professor für Physikalische Chemie an die Universität Potsdam gekommen. Nach über 20 Jahren ging er im Frühjahr 2021 in den Ruhestand. Institutskollege Prof. Dr. Andreas Taubert sagte in seiner Laudatio: „Mit Hans-Gerd Löhmannsröben verbinde ich vor allem zwei Dinge: Zum einen ist er immer in Bewegung. Wenn man ihn trifft, oft auf dem Rad, sagt er meist: ‚Ich komme gerade von …‘ Zum anderen packt er sofort an, wenn er Probleme oder Chancen sieht, egal ob in der Lehre oder der Forschung. Ein prägender Satz für ihn ist: ‚Da müssen wir etwas tun!‘“
Der Geehrte gab in seiner Dankesrede das Lob zurück: „Ich habe mich immer unterstützt gefühlt – von der Unileitung und -verwaltung, der Fakultät und dem Institut. Vor allem aber habe ich mich in meiner Arbeitsgruppe zu Hause gefühlt.“ Auch wenn er als Universitätsprofessor in den Ruhestand geht, bleibt der Wissenschaftler der Universität durch verschiedene Forschungsprojekte weiter verbunden. „Deshalb freue ich mich auf die kommenden Jahre und bin gespannt, was wir gemeinsam ‚aushecken‘.“
Der Biochemiker Prof. Dr. Robert Seckler wurde bereits 1998 zum Professor für Physikalische Biochemie an die Universität Potsdam berufen. Nach seiner Zeit als Dekan der Fakultät (2002–06) und Vorsitzender des Senats der Hochschule (2008–11) war er rund zehn Jahre lang Vizepräsident für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs der Universität Potsdam (2011–2020). Auch er ging im Frühjahr 2021 in den Ruhestand. Laudatorin Prof. Dr. Elke Dittmann vom Institut für Biochemie und Biologie sagte: „Robert Seckler wird geschätzt wegen seiner großen Sachkenntnis – in wissenschaftlichen sowie darüberhinausgehenden Belangen, aber auch seiner Fairness, seiner uneitlen Art und bewundernswerten Gelassenheit, die er trotz all dieser Funktionen stets an den Tag gelegt hat. Er hat wesentlich dazu beigetragen, an dieser Universität ein Umfeld für wissenschaftliche Exzellenz und unternehmerische Initiative zu schaffen.“
Robert Seckler selbst sagte anschließend: „Es war eine tolle Zeit. Ich denke schon, ich habe viel erreicht und möglich gemacht. Aber das Tollste war die gemeinsame Zeit mit den Kolleginnen und Kollegen im Institut.“ Und weiter: „Die Universität Potsdam hat sich in den Jahren seit ihrer Gründung unglaublich gut entwickelt, das war, als wir hierherkamen, nicht absehbar gewesen. Ich freue mich, was aus dieser Uni geworden ist. Und ich bin sicher, dass die Entwicklung die nächsten 30 Jahre so weitergeht. Dass es dann nicht zwei, sondern vielleicht fünf SFBs und vielleicht auch ein Exzellenzcluster gibt. Ich selbst werde dann nicht mehr mitmachen, sondern mich meinen Kindern und Enkeln widmen, aber mit großer Sympathie die Uni betrachten.“
Weiterhin in Fakultät und Universität einbringen wird sich der Geoforscher Prof. Manfred Strecker, Ph.D., der die erste Seniorprofessur der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät bekleiden wird. Nach dem Politik- und Verwaltungswissenschaftler Prof. Dr. Werner Jann, dem Betriebswirt Prof. Dr. Ingo Balderjahn und dem Kognitionswissenschaftler Prof. Reinhold Kliegl, Ph.D. ist Manfred Strecker der vierte Wissenschaftler der Uni Potsdam, dem die Ehre einer Seniorprofessur zuteil wird.
Institutskollege Prof. Dr. Patrick O’Brien sagte: „Auch ich hätte nicht gedacht, dass unsere Uni in nur 30 Jahren eine so große weltweite Anerkennung erlangen würde. Das ist das Verdienst vieler Menschen. Einer, den wir heute hervorheben wollen, ist Manfred Strecker. Er hat uns gelehrt, groß zu denken, sich ehrgeizige Ziele zu setzen. Auf diese Weise ist es ihm gelungen, große Projekte und tolle Leute nach Potsdam zu holen.“ Für seine herausragenden wissenschaftlichen Leistungen ist Manfred Strecker 2004 mit dem renommierten Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft ausgezeichnet worden. Seit 2016 ist er Mitglied im Wissenschaftsrat der Bundesregierung, der Bund und Länder in allen Fragen der Forschung und Hochschulentwicklung berät. Er ist außerdem Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina, Präsident der GeoUnion Alfred Wegener-Stiftung und engagiert sich in zahlreichen weiteren Akademien, Kommissionen und Gesellschaften. „Aber was macht ein Manfred Strecker nach all diesen Ehren? Er steckt in den Anden, im Himalaya, geht mit Doktoranden ins Feld“, sagte Laudator Patrick O᾽Brien. „Und wir freuen uns sehr, dass er uns als Seniorprofessor erhalten bleibt und wir mit ihm gemeinsam unser Institut weiterentwickeln können. Vor allem wird er sich weiterhin in Forschung und Lehre gleichermaßen einbringen, auch mit einer Einführungsvorlesung für unsere Erstsemester-Bachelor-Studierenden!“
In seiner Dankesrede sagte Manfred Strecker: „Meine persönliche Reise an der Uni Potsdam begann vor 26 hier in diesem Hörsaal mit meiner ersten Vorlesung. Das Gefühl, mit interessierten Studierenden zusammenzuarbeiten, hat mir viel Kraft und Freude gegeben. Und das ist es doch, das diesen Job ausmacht. Vom ersten Tag an war es unser Ziel, ein Institut aufzubauen und die Universität voranzubringen. Dass wir das geschafft haben – und die Geowissenschaften werden im letzten Nature Index in Deutschland auf Platz 5 geführt –, ist nicht mein, sondern das Verdienst vieler Menschen! Denen möchte ich danken, in der Unileitung, der Fakultät, dem Institut, aber auch in den außeruniversitären Forschungseinrichtungen wie dem GFZ. Ich freue mich sehr, dass unsere gemeinsame Reise weitergeht!“