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Finanzminister Olaf Scholz zu Besuch im Potsdam Science Park

Finanzminister Olaf Scholz besucht Potsdam Science Park | Foto: Florian Gaertner/Photothek
Photo : Florian Gaertner/Photothek
Finanzminister Olaf Scholz besucht Potsdam Science Park
Bundesfinanzminister und Vizekanzler Olaf Scholz hat heute den Potsdam Science Park besucht und sich über aktuelle Forschung und die Entwicklungsdynamik am größten Wissenschaftsstandort in Brandenburg informiert. Agnes von Matuschka, Geschäftsführerin der Standortmanagement Golm GmbH und Prof. Oliver Günther, Ph.D., Präsident der Universität Potsdam, begleiteten Olaf Scholz auf einem Rundgang durch den Science Park mit Stationen im Innovationszentrum GO:IN 1 und in drei Forschungsinstituten der Fraunhofer- und Max-Planck-Gesellschaft.

Olaf Scholz betonte die Relevanz von Forschungs- und Wirtschaftsstandorten wie dem Potsdam Science Park: „Forschung und Entwicklung sind zentral, für gute Arbeitsplätze und auch für unseren Kampf gegen den von Menschen gemachten Klimawandel. Hier in der Region sieht man, wie es vorangeht: mit einer exzellenten Forschungs- und Hochschullandschaft, die für Innovation sorgt. Wir müssen technologisch vorne sein damit auch die Wirtschaft gut laufen kann. Das ist unsere größte Verantwortung für die Generationen von morgen.“

Mit Finanzminister Scholz kamen Brandenburgs Wissenschaftsministerin Dr. Manja Schüle und der Potsdamer Oberbürgermeister Mike Schubert zu dem Rundgang in den Potsdam Science Park, der aufgrund der pandemiebedingten Sicherheitsvorkehrungen in Teilgruppen durchgeführt wurde.

Mehr Raum für forschungsnahe Unternehmen und ein wachsender Campus der Universität Potsdam

Gemeinsam präsentierten Standortmanagerin Agnes von Matuschka und Uni-Präsident Prof. Oliver Günther die Geschichte und weitere Entwicklung des Potsdam Science Park. Geprägt durch die Universität Potsdam sowie zwei Fraunhofer- und drei Max-Planck-Institute, gehört das Forschungsareal in Potsdam-Golm zu den am schnellsten wachsenden Innovationsstandorten der Metropolregion Berlin-Brandenburg.

Olaf Scholz erhielt einen Überblick über die Pläne für den weiteren Ausbau des Science Parks und verfügbare Ansiedlungsflächen für forschungsnahe Unternehmen auf dem Technology Campus, in den neuen Labor- und Bürokomplexen GO:IN 2 und H-LAB sowie den ersten Gebäuden der Neuen Mitte Golm, dem zukünftigen Stadtteilzentrum in Potsdam-Golm.

Standortmanagement-Geschäftsführerin Agnes von Matuschka betonte den besonderen Pioniergeist am Standort: „Im Potsdam Science Park herrscht Aufbruchstimmung. Wir haben hier eine lebendige und wachsende Community aus Wissenschaftler*innen und Unternehmer*innen, die sich mit großer Energie den wichtigen Zukunftsthemen widmen, und wir haben den großen Vorteil, auch künftig zusätzliche Flächen für sie anbieten zu können. Ab 2021 stehen über 10.000 qm mit neuen Laboren und Büros für Unternehmen und Start-ups aus den Bereichen Life Science, Biotechnologie, Optik, Geowissenschaften oder Big Data zur Verfügung. Sie finden hier schnell Kooperationspartner aus der Forschung und durch die Nähe zur Universität auch Fachkräfte.“

Universitätspräsident Prof. Oliver Günther: „Als Entwicklungsmotor für Brandenburg und die Region engagiert sich die Universität Potsdam seit jeher für einen zügigen Transfer neuen Wissens und neuer Technologien in die Praxis. Welch große Bedeutung die Wissenschaft für die Wirtschaftsstärke des Landes hat, zeigt der heutige Besuch des Bundesministers für Finanzen, Olaf Scholz, im Potsdam Science Park.“   

Grundlagenforschung für eine nachhaltigere Welt

Prof. Peter Fratzl, Geschäftsführender Institutsdirektor und Materialforscher am Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung, der mit seinem interdisziplinären Ansatz die Materialforschung revolutioniert, präsentierte neue Erkenntnisse aus der Forschung an nachhaltigen Materialien. Unter anderem wird bereits Baumrinde als Basis für neuartige Textilien verwendet.
Im Labor konnte sich Olaf Scholz davon überzeugen, wie moderne technische Instrumente die Strukturen von Kolloiden in Holz oder Knochen auf einer Nanoskala sichtbar machen können.

Direktor Prof. Peter H. Seeberger, Leiter der Abteilung Biomolekulare Systeme, berichtete über Fortschritte auf dem Gebiet der kohlenhydratbasierten Impfstoffe und erklärte, wie Zucker gezielt als Basis für Impfstoffe gegen resistente Krankenhauskeime eingesetzt werden. Dazu stellte er ein Gerät zur schnellen Herstellung künstlicher Zucker vor, dessen Grundlagen im Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung entwickelt wurden und das nun von einem Potsdamer Spin-off weltweit verkauft wird.

Angewandte Forschung für Energiewende und Gesundheit

Im dritten Teil des Rundgangs besuchte Olaf Scholz das Fraunhofer-Institut für Angewandte Polymerforschung IAP sowie den Institutsteil Bioanalytik und Bioprozesse des Fraunhofer-Instituts für Zelltherapie und Immunologie IZI-BB.

Prof. Alexander Böker, Institutsleiter des Fraunhofer IAP, gab Finanzminister Scholz einen umfassenden Überblick über aktuelle Forschungsprojekte, z. B. im Bereich der Covid-19-Forschung. Hier befasst sich das Fraunhofer IAP mit Schutztextilien, Wirkstofftransport, Filter für Belüftungsanlagen und Schnelltests. Zum Thema Energiewende wurden unter anderem neuste Entwicklungen zu Quantum Dots, gedruckter Elektronik, organischen Solarzellen und brillanten Displays vorgestellt.

Einen weiteren Einblick in die Vielfalt der Zukunftsthemen im Potsdam Science Park erhielt Olaf Scholz am Fraunhofer IZI-BB. Institutsleiterin (stellv.) Dr. Eva Ehrentreich-Förster stellte aktuelle Entwicklungen im Bereich neuartiger Sensorsysteme vor, die am Institut entwickelt werden. Diese sind in der Lage, schnell und mobil Krankheitserreger, aber auch Schadstoffe nachzuweisen. In ihrer Präsentation zeigte Ehrentreich-Förster, wie diese Sensorsysteme mit Unterstützung einer adäquaten Datenübertragung und -speicherung in der patientennahen Diagnostik sowie in der Therapiebegleitung eingesetzt werden können, ebenso wie bei Fragen der Konsumentensicherheit.

Stimmen und Zitate zum Besuch von Olaf Scholz im Potsdam Science Park

„Spitzenforschung und Startups sind die Bausteine für eine erfolgreiche Zukunft. Im Potsdam Science Park finden sich beide Elemente: exzellente Wissenschaftler*innen und innovative Gründer*innen. Zusammen stehen sie für einen prosperierenden und wettbewerbsfähigen Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort. Der Potsdam Science Park beherbergt zahlreiche Forschungseinrichtungen von Weltrang. Erst letzte Woche erhielt Professor Dietrich von der Uni Potsdam den Heinz Maier-Leibnitz-Preis. Am Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung erproben Professor Fratzl und Professor Seeberger die Energiegewinnung, neue Materialverbindungen und die Inhaltsstoffe von Medikamenten der Zukunft, während Professor Antonietti das E-Auto revolutioniert. Professor Böker am Fraunhofer IAP macht Materialien fit für die Zukunft. Und Frau Dr. Ehrentreich-Förster vom IZI-BB forscht zu neuen, zukunftsweisenden Verfahren im Bereich Analytik und Diagnostik. Sie alle repräsentieren den innovativsten Wissenschaftsstandort der Metropolregion Berlin-Brandenburg und beweisen erneut: Zukunft wird in Brandenburg gemacht.“
Dr. Manja Schüle, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg

„Unser Ziel ist es, gemeinsam mit allen Akteur*innen den Potsdam Science Park zu einem internationalen Innovations- und Forschungsstandort weiterzuentwickeln. Aufbauend auf der vorhandenen wissenschaftlichen Exzellenz wollen wir hier ein einzigartiges und lebendiges Umfeld für Innovationen und Kooperationen schaffen, ein Ökosystem für den Erfolg von Projekten, Start-ups und Unternehmen. Der Weg von der Stadt der Wissenschaft zur Stadt des Wissenstransfers – hier in Golm wird dieser Weg bereits beschritten. Dabei sind wir weit gekommen, aber noch nicht am Ziel. Aufgabe ist es, den eingeschlagenen Weg mutig und konsequent weiter zu verfolgen, um mit Spitzenforschung und Spitzenprodukten ‚Made in Brandenburg‘ unsere Region zukunftsfähig zu gestalten.“
Oberbürgermeister Mike Schubert, Landeshauptstadt Potsdam

„Der Potsdam Science Park ist für Brandenburg ein wichtiger Standort, an dem Spitzenforschung zum Nutzen aller betrieben wird. Als Vertreter eines Max-Planck-Instituts kann ich sagen, dass der Campus in die ganze Welt ausstrahlt. Aber auch in der Region können die Ergebnisse unserer Forschung von Bedeutung sein – für den Zukunftsdialog ist es enorm wichtig, dass aktuelle Forschung sichtbar gemacht wird.“
Prof. Dr. Dr. h. c. Peter Fratzl, Geschäftsführender Direktor, Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung (MPIKG)

„Das Fraunhofer IAP freut sich über die kontinuierliche Förderung des Standortes und seiner Großprojekte durch Bund und Land. Wir sind Innovationstreiber für die Unternehmen der Region und des Landes und unterstützen mit unseren Ideen und Projekten Entwicklungen in der nachhaltigen Kreislaufwirtschaft, der Gesundheitsforschung, im Leichtbau, bei der Energiegewinnung und Wasserstoffspeicherung sowie biobasierten Kunststoffen und Hightech-Fasern, was letztendlich auch dem Strukturwandel in der Lausitz zugutekommt."
Prof. Dr. Alexander Böker, Institutsleiter am Fraunhofer-Institut für Angewandte Polymerforschung IAP

„Gerade heutzutage wollen, können und müssen Wissenschaftler*innen wesentliche Beiträge in die Gesellschaft einbringen und ich finde es sehr wichtig, dass sich Entscheidungsträger*innen direkt vor Ort und aus erster Hand zukunftsweisende Ideen und Entwicklungen der Forschungsinstitute vorstellen lassen.“
Dr. Eva Ehrentreich-Förster, Institutsleiterin am Fraunhofer-Institut für Zelltherapie und Immunologie, Institutsteil Bioanalytik und Bioprozesse IZI-BB

Über den Potsdam Science Park

Der Potsdam Science Park ist einer der größten und spannendsten Wissenschaftsstandorte in der Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg. Auf insgesamt 60 Hektar Fläche finden sich hier zwei Fraunhofer-Institute, drei Max-Planck-Institute, die Mathematisch-Naturwissenschaftliche und die Humanwissenschaftliche Fakultät der Universität Potsdam, das Technologie- und Gründerzentrum GO:IN mit zahlreichen Start-ups und Unternehmen sowie das Fraunhofer-Konferenzzentrum und das Brandenburgische Landeshauptarchiv.
Hier verbinden sich internationale Spitzenforschung, universitäre Ausbildung sowie forschungsorientierte Start-ups und Unternehmen zu einer exzellenten Community. Vernetzung und gegenseitiger Austausch zwischen renommierten Forschungsinstitutionen und innovativen Unternehmen stehen im Potsdam Science Park im Vordergrund. Mit dem 10 Hektar großen Technology Campus werden weitere Flächen für die Ansiedelung von Unternehmen erschlossen. In den nächsten zehn Jahren sollen sich im Potsdam Science Park 100 kleine und mittelständische Unternehmen sowie ein Ankerunternehmen ansiedeln und ca. 1000 neue Arbeitsplätze geschaffen werden.

Die Projekte der Standortmanagement Golm GmbH im Potsdam Science Park werden aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung und mit Mitteln des Landes Brandenburg kofinanziert.

www.potsdam-sciencepark.de