„In den letzten Jahren hat uns vor allem der Lehramtsausbau beschäftigt“, sagt Andreas Borowski rückblickend. Mit dem Ausbau der Studienanfängerplätze von jährlich 650 im Jahr 2018 auf 1.000 in diesem Wintersemester stand die Uni vor den wohl gravierendsten Änderungen der letzten 20 Jahre. Mit 20 neuen Professuren und weit mehr als 100 neuen Mitarbeiterstellen erfolgt sowohl in quantitativer als auch qualitativer Sicht eine wesentliche Veränderung. „Das ZeLB hat hier wichtige Planungs- und Koordinationsaufgaben übernommen, sodass zum Wintersemester die neuen Studiengänge für das Lehramt für Förderpädagogik mit den Fächer Deutsch, Englisch und Mathematik starten können und auch Kunst als Fach wieder angeboten wird.“ Als Physikdidaktiker freut ihn besonders der weitere neue Studiengang, bei dem Mathematik und Physik im festen Fächerverbund für das Lehramt für die Sekundarstufen I und II studiert werden. „In diesem Studiengang ‚aus einem Guss‘ haben wir die Möglichkeit, Mathematik und Physik explizit miteinander zu verknüpfen, um die Lerninhalte für die Studierenden, aber auch den späteren Schüler*innen, noch spannender zu gestalten.“ Dies zeigt sich u.a. in einem geplanten Modul, in dem Numerik und Wetter miteinander verknüpft werden. In diesem Jahr musste das ZeLB vor allem Lösungen für den Umgang mit der Pandemie-Situation finden, denn die Schulschließungen im März trafen u.a. auch das Schulpraktikum im Masterstudium. Trotzdem konnten fast alle Studierenden ihr Praktikum erfolgreich beenden.
Für die zweite Amtszeit sieht Prof. Borowski einen Schwerpunkt in der Digitalisierung, bei der an die im „Corona-Semester“ gewonnenen Erfahrungen angeknüpft werden kann, sowie in der Begleitung des Ausbauprozess und der weiteren Etablierung der Strukturen. Als Direktor des ZeLB sieht er sich daher insbesondere auch als Gesprächs- und Ansprechpartner für die Lehrenden, um diese mit in die gemeinsame Arbeit des ZeLB zu integrieren. Zudem sei „Ausbau“ auch ganz wörtlich zu nehmen, da bis 2025 zusätzliche Gebäude für die Lehrerbildung auf dem Campus Golm entstehen. Weitere Schwerpunkte seiner Arbeit werden die Internationalisierung, die Fort- und Weiterbildung sowie die Fortsetzung des Refugee Teachers Program sein.
Prof. Dr. Andreas Borowski ist seit dem Wintersemester 2013/14 Professor für Didaktik der Physik an der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät. Zuvor war er mehrere Jahre als Gymnasiallehrer im nordrhein-westfälischen Schuldienst und als abgeordneter Lehrer am Lehrstuhl für Didaktik der Physik der Universität Duisburg-Essen tätig. Ab Mai 2011 bis zum Wechsel nach Potsdam war er Universitätsprofessor für das Fach Didaktik der Physik an der RWTH Aachen.