Die international renommierte Vortragsreihe TEDx machte im Januar 2019 mit einem eigenen Event an der Universität Potsdam halt. Organisiert wurde TEDxUniPotsdam vom studentischen Verein Engins e.V. Als Schirmherrin konnte die Professorin für Innovationsmanagement und Entrepreneurship Katharina Hölzle gewonnen werden.
Bill Clinton, Jamie Oliver, Bono – sie alle waren schon dabei. „TEDx Talks“ begeistern seit Jahren weltweit ein großes Publikum. TED steht für Technology – Entertainment – Design. Die Themen der Vortragsreihe, bei der jeder Redner in maximal 18 Minuten „seine“ Geschichte erzählen darf, sind breit gefächert: von der persönlichen Lebensgeschichte über sozialen Aktivismus bis zum populärwissenschaftlichen Vortrag. Videomitschnitte der Talks werden tausendfach geteilt. Kein Wunder also, dass die Potsdamer Ausgabe in wenigen Sekunden ausverkauft war.
Simon Hammer, Masterstudent der Wirtschaftsinformatik, hatte die Idee, TEDx an die Uni Potsdam zu holen: „Ich habe durch das Format TEDx persönlich viele Inspirationen bekommen und dachte, es wäre toll, interessanten Persönlichkeiten in Potsdam diese Plattform zu geben.“ Schnell fand er Kommilitonen und Freunde, die begeistert waren von dem Vorhaben, selbst einen TEDx-Abend zu organisieren. „Ich wollte unbedingt einige der interessanten Persönlichkeiten kennenlernen, die man in den Videos sieht“, sagt Daniel Wäsch, der für die Speaker-Koordination zuständig war.
Einige Mitglieder des elfköpfigen Teams waren bereits in der studentischen Unternehmensberatung uniClever e. V. aktiv und brachten das nötige Know-how mit, das man braucht, um ein großes Event wie TEDx zu organisieren. Unterstützt wurden die Studierenden von Katharina Hölzle, Professorin für Innovationsmanagement und Entrepreneurship an der Universität Potsdam. Als Schirmherrin und Mentorin half sie bei der Einwerbung von Sponsorengeldern und vermittelte die umfassende Unterstützung des Zentrums für Informationstechnologie und Medienmanagement (ZIM), das die Filme aufnahm.
Neun Monate lang plante und organisierte das ehrenamtliche Team die Erstauflage von TEDxUniPotsdam mit dem Motto „Seeking Discomfort“. Die Studierenden wollten bewusst unbequeme, ungewöhnliche Denkansätze und Projekte auf die Bühne bringen, die zur Selbstreflexion anregen. „Das Publikum sollte sich fragen, was ,Discomfort‘ für sie persönlich bedeutet und welche Schlüsse sie daraus für ihren Alltag ziehen“, so Mitorganisatorin Julia Wagner.
Am 28. Januar 2019 war es soweit. Sechs ausgewählte Redner und Rednerinnen, darunter Forschende, Menschenrechtsaktivisten und Unternehmensgründer, teilten Erfahrungen und Erkenntnisse aus ihrer Arbeit mit dem Publikum. So sprach unter anderen Katja Jäger, Projektmanagerin im Think-and-Do-Tank „betterplace lab“ in Berlin, über ihre persönlichen Erfahrungen in der Entwicklungsarbeit, die nicht immer die besten Möglichkeiten nutzt, um Gutes zu tun. Eine unangenehme Wahrheit, die sie dazu bewegte, selbst nach den effektivsten Mitteln zu suchen, um zu helfen. So galten beispielsweise Mikrokredite lange als Weg in die finanzielle Unabhängigkeit. Studien hätten aber gezeigt, dass dies nicht der Fall ist. Wirksamer seien direkte „cash flows“, einmalige Überweisungen an einzelne Personen für dauerhafte Verbesserungen, zum Beispiel ein Eisendach für eine Hütte oder eine Impfung.
Geht es nach den Studierenden, so war das erste TEDxUniPotsdam-Event nur der Beginn einer Reihe innovativer Bildungsformate, die sie in der Region anbieten wollen. Dafür haben sie den Verein Engins e.V. gegründet. Das Motto des Vereins „engagieren und inspirieren“, das auch im Namen steckt, sei dabei Programm, sagt Organisator Simon Hammer. Der Verein will ein lokales Netzwerk aus Kreativen, Macherinnen und Denkern schaffen, die neue Ideen in die Gesellschaft bringen. Zunächst sollen weitere TEDx-Events folgen, aber auch andere Projekte sind schon in Arbeit.
Text: Carolin Krafzik
Online gestellt: Agnes Bressa
Kontakt zur Online-Redaktion: onlineredaktionuuni-potsdampde