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Den Abschluss im Blick – Orientierung von Anfang an für ein erfolgreiches Studium

Die Universität unterstützt Studierende beim Erreichen ihrer individuellen Ziele. Foto: denisismagilov/fotolia.com.
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Die Universität unterstützt Studierende beim Erreichen ihrer individuellen Ziele. Foto: denisismagilov/fotolia.com.

Über die Qualität von Lehre und Studium in den Geisteswissenschaften sprach Jana Scholz mit Michael Herrmann, Referent für Lehre und Studium an der Philosophischen Fakultät, und Lena Ljucovic, Studienabschlussberaterin und Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Philosophie.

Wie engagiert sich die Philosophische Fakultät für die Qualität der Lehre?

Herrmann: Wir setzen uns seit Jahren für gute Lehre ein. Auch, weil die Absolventenzahlen  langfristig steigen sollen. Der für die Studierenden erkennbare Berufsbezug scheint dabei eine  wichtige Rolle zu spielen. Unser Projekt „Berufsorientierung für Geisteswissenschaftler/innen“, das wir zusammen mit dem Career Service anbieten, hilft angehenden Absolventen, ein Berufsprofil zu  entwickeln. Ein weiteres großes Thema ist die Kompetenzorientierung, der wir uns 2016 und 2017 widmeten. Aktuell beschäftigen wir uns in einer Veranstaltungsreihe mit unterschiedlichen Zielvorstellungen von Studierenden unter dem Thema „Heterogenität in der Lehre“. Die  Veranstaltungen werden zusammen mit dem Bereich Lehre und Medien des Zentrums für Qualitätsentwicklung in Lehre und Studium (ZfQ) und dem Netzwerk Studienqualität Brandenburg (sqb) durchgeführt. 

Was bedeutet Kompetenzorientierung für eine Lehrveranstaltung?

Ljucovic: Die Dozentinnen und Dozenten legen vorab die Ziele einer Lehrveranstaltung fest, das heißt, sie planen, welche Kompetenzen die Studierenden im Laufe des Semesters erwerben sollen. In unserem Fach ist die Frage der Lernziele zum Teil komplex. Gerade in der Philosophie gibt es  Seminare, in denen die Teilnehmenden Texte ergebnisoffen diskutieren.

Herrmann: Die Lernzielorientierung ist nicht zwingend für jedes Fach oder jede Lehrveranstaltung sinnvoll. Wir überlegen gemeinsam, wie und wo sie sich gewinnbringend umsetzen lässt. Dabei ist auch die studentische Evaluation ein wichtiges Instrument, denn sie gibt Auskunft über die Wünsche der Studierenden. Gleichzeitig wollen wir die Lehrenden unterstützen. Im September bieten wir zusammen mit dem ZfQ und sqb das Programm „Let´s start teaching – Mein erstes Seminar“ an, in dem wir gerade jungen Dozierenden beim Planen und Durchführen ihrer ersten Lehrveranstaltungen zur Seite stehen. Auch Hospitationen sind vorgesehen.

Was leistet die Studienabschlussberatung und welche Gründe für den Studienabbruch stellen Sie fest?

Ljucovic: Vier akademische Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen an vier verschiedenen Instituten beraten seit knapp zwei Jahren Studierende, die von der Exmatrikulation bedroht sind. Wir haben festgestellt, dass diese Studierenden meist alle Seminare besucht, aber die Modularbeiten verschleppt haben. Dafür gibt es handfeste Gründe: die Unvereinbarkeit von Studium und Job, Erziehungszeiten, unklare Berufsvorstellungen oder psychische Probleme. Daher arbeiten wir auch eng mit der psychologischen Beratungsstelle, dem Service für Familien und dem Career Service zusammen. Gleichzeitig gehen wir in Schreibkursen die verschleppten Hausarbeiten an. Zusammen   mit den Studierenden erarbeiten wir Fahrpläne für den Abschluss.

Herrmann: An der Fakultät gehen wir davon aus, dass Studienabbrüche durch einen strukturierten Studienbeginn verhindert werden können. Deswegen haben wir vor einem Jahr eine Arbeitsgruppe zur Abschluss- und Berufsorientierung in der Studieneingangsphase gebildet. Beteiligt sind die Studienabschlussberaterinnen,  der Koordinator für die strukturierte Studieneingangsphase und der Career Service. Das Projekt wollen wir in den nächsten Jahren weiterführen, denn Erfolge werden sich erst langfristig einstellen.

Ljucovic: Um den Studienbeginn zu erleichtern, gab es im April auch erstmals einen Orientierungstag für Master-Studierende. Wir informieren die Erstsemester über zentrale Beratungsstellen und zu studienorganisatorischen Fragen. Eine entsprechende Veranstaltung für Bachelor-Studierende ist für September geplant. 

Und wie sieht ein erfolgreiches Studium aus?

Ljucovic: Ich glaube, es geht um die Balance zwischen einem klaren Verlaufsplan und der Freiheit bei Themen und Inhalten. Ziel ist, möglichst viel Offenheit zu bewahren, ohne den Studienabschluss zu riskieren.

Text: Jana Scholz
Online gestellt: Marieke Bäumer
Kontakt zur Online-Redaktion: onlineredaktionuni-potsdamde