Zur Pflege der Wiesen im Park von Sanssouci setzt die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) jetzt circa 30 Schafe ein. Damit verbunden ist ein Beweidungsprojekt, das von Wissenschaftlern der Arbeitsgruppen Biodiversitätsforschung beziehungsweise Landschaftsmanagement und des Botanischen Gartens der Universität Potsdam begleitet wird. Das Vorhaben ist sowohl als Gartendenkmalpflege als auch als Beitrag zum Naturschutz gedacht. Die Tiere der Rassen Bentheimer und Rauwolliges Pommersches Landschaf werden durch einen Schäfer betreut und weiden zunächst auf dem Rasen gegenüber dem Ehrenhof des Schlosses Sanssouci.
„Wir beobachten die Weideflächen, um herauszufinden, ob und wie sich die Vegetation, beispielsweise durch Nährstoffzufuhr oder Verbiss, mit dieser Art der Beweidung verändert“, sagt Dr. Michael Burkart, Wissenschaftlicher Leiter des Potsdamer Botanischen Gartens. „Wäre der Park Sanssouci nicht Welterbestätte, zählte das Gebiet zu den herausragenden Naturschutzgebieten für Wiesen und Trockenrasen im Land Brandenburg. Deshalb ist es für uns sehr erfreulich, an diesem wegweisenden Projekt mitzuarbeiten.“ Die zahlreichen seltenen und gefährdeten Pflanzenarten des Parks werden die Wissenschaftler besonders im Auge behalten. Sie untersuchen neben den Auswirkungen auf die biologische Vielfalt der Flora und Fauna auch die Akzeptanz der Schafe bei den Besuchern. „Dabei interessiert uns insbesondere, wie Potsdamer, die den Park regelmäßig besuchen, aber auch Touristen die Anwesenheit der Schafe, das veränderte Landschaftsbild und die ökologischen Auswirkungen auf die Wiesen im Park wahrnehmen und schätzen“, erläutert Prof. Dr. Ariane Walz vom Institut für Erd- und Umweltwissenschaften.
Alle Fotos zum Download: Karla Fritze
Text: Dr. Barbara Eckardt
Online gestellt: Jana Scholz
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