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Grüne Dörfer für Südafrika – Universität unterstützt mit Ökotechnologie und Sommerschule den Aufbau von „Green Villages“

Mein Haus, mein Garten: Ökologisch nachhaltiges Wohnen im „Green Village“ in Südafrika. Foto: Konrad Soyez.
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Mein Haus, mein Garten: Ökologisch nachhaltiges Wohnen im „Green Village“ in Südafrika. Foto: Konrad Soyez.

In Südafrika läuft seit dem demokratischen Wandel 1994 ein beeindruckendes Vorhaben, das die Lebenssituation von Millionen Menschen nachhaltig verbessert: das Reconstruction and Development Program (RDP), mit dem u.a. bereits 4,2 Millionen kleine Häuser unentgeltlich an die Bevölkerung übergeben wurden, weitere zwei Millionen sind vorgesehen. Derzeit spielt sich ein Paradigmenwechsel ab: es geht nicht mehr nur darum, Häuser zu bauen, sondern lebendige Siedlungen zu schaffen, die ihren Bewohnern auch Einkommen und Gestaltungsmöglichkeiten sichern. Der ökologische Fußabdruck muss kleiner, Wasser und Strom nachhaltiger verfügbar, Internet für alle zugänglich gemacht werden. Die dazu erforderlichen Hi-Tech-Lösungen sollen auch über internationale Kooperationen in das Land geholt werden. 

Die Universität Potsdam ist mit der assoziierten Arbeitsgruppe Ökotechnologie der Professur Vegetationsökologie und Naturschutz (Leitung Prof. Jeltsch) an dem BMBF-geförderten Vorhaben "EcoSUN Green Village" beteiligt, das dafür Lösungen bereitstellt. Es baut auf dem Vorhaben Wasserhaus Südafrika auf, das die Universität 2012 erfolgreich abgeschlossen hat (www.wasserhaus-suedafrika.de). Jetzt entwickelt ein Firmenkonsortium ein modulartiges innovatives Infrastrukturpaket. In einer Kommune in Südafrika wird es gemeinsam mit den Bewohnern und einheimischen Partnern in einer Pilotlösung umgesetzt. Das "Green Village" soll dann andere Kommunen anregen, ihre Bauprogramme daran auszurichten. Beteiligt sind die südafrikanischen Ministerien für Wissenschaft und für Siedlungsbau. Zielgemeinde ist die Ndlambe Municipality im Ostkap.

Nachdem die Universität Potsdam im Januar ihre Afrika-Aktivitäten mit dem Persönlich Beauftragten der Bundeskanzlerin für Afrika, Günther Nooke, diskutiert hatte, fand jetzt unter dem Thema "Conceptualizing Green Villages" eine zehntägige Sommerschule statt. Eine Delegation von südafrikanischen Projektpartnern aus Ministerien, der Nelson Mandela University Port Elizabeth und der Zielgemeinde haben dabei das Konzept für die Green Villages mit den deutschen Partnern detaillierter definiert und Referenzobjekte in Berlin und Brandenburg besucht.

Bei einem Gedankenaustausch mit dem Vizepräsidenten Internationales, Prof. Schweigert, wurden mit Prof. Mbanga von der Nelson Mandela University (NMU) Kooperationsmöglichkeiten beraten. Damit könnte die bereits bestehende Zusammenarbeit mit vier südafrikanischen Universitäten ergänzt werden. Als mögliche Felder bieten sich Digitalisierung, eMedizin und Ernährung an, für die beide Universtäten Forschungsbedarf sehen und Kapazitäten aufbauen. Auch das Vorhaben, an der NMU eine International Human Settlements Academy zu etablieren, könnte für die UP interessant sein. Auf das EcoSUN-Projekt direkt bezogen sind Technologie und berufliche Bildung, aber auch die Organisation von Sportaktivitäten am Zielort im Gespräch. Eine Vorbesprechung mit dem Vizekanzler der Nelson Mandela University durch das Projektteam ist noch in diesem Jahr vorgesehen, und für den nächsten Aufenthalt von Universitäts-Vertretern in Südafrika ist ein Besuch der NMU avisiert. Weitere Informationen im Internet:www.ecosun.com.de

Text: PD Dr.-Ing. habil. Konrad Soyez
Online gestellt: Alina Grünky
Kontakt zur Online-Redaktion: onlineredaktionuni-potsdamde