Wir fahren von Rodeo nach San Juan. Die Geologie der Region begleitet uns heute lediglich durch die Fenster des Buses. Wir müssen rechtzeitig in San Juan sein, da wir dort ein „Show and Tell“-Event geplant haben, an dem auch Kollegen und Betreuer aus San Juan und Mendoza teilnehmen. Dabei präsentieren wir in zwölfminütigen Konferenzvorträgen den Stand unserer Forschung und den Fortschritt unserer Projekte.. Wir bekommen Resonanz und diskutieren die Möglichkeiten, unsere Analysen und die Entwicklung unserer Projekte zu verbessern. Anschließend genießen wir den Rest des Abends in den Cafés und Restaurants von San Juan.
Am nächsten Morgen frühstücken wir früh und verlassen das Hotel bereits um 8 Uhr. Wir fahren zur „Sierra Pie de Palo“ – unserem letzten geologischen Stopp innerhalb der Sierras Pampeanas. Dort würdigen wir einen alten Grundgebirgsblock, der trotz seines Alters immer noch weiter gehoben wird. Hinweise dafür können wir an der Oberfläche nicht finden, obwohl Seismometer in der Region bis zu 35 Erdbeben am Tag registrieren. Glücklicherweise erleben wir keines davon, denn die meisten der Erdbeben sind zu schwach, um vom Menschen wahrgenommen zu werden. Die Störungszonen, die den Block und seine Hebung kontrollieren, sind rätselhaft. Klar ist, dass die tektonischen Rupturen, die die starken Erdbeben von 1944 und 1977 in San Juan auslösten, sich irgendwo in der Tiefe befinden müssen.
Rätsel geben uns auch einige der Sträucher und hiesigen Pflanzen in den Flachebenen auf. Eine hat es uns besonders angetan: Sie ist ca. 1,5 Meter hoch, besitzt kleine Blätter und produziert gelbe spiralförmige Samenhülsen. Keiner der Einheimischen kann diese interessante Pflanze identifizieren.
Anschließend fahren wir zurück nach Mendoza, wo unsere Exkursion vor fünf Tagen begann. In der Lobby treffen wir weitere Potsdamer Geowissenschaftler innerhalb des „StRATEGy“-Programmes Für einen zweiten Teil des „Show and Tell“-Events. Sehr zufrieden, dass alles so wunderbar funktioniert hat, freuen uns nun auf unser abschließendes „Azado“.
Nach einem Ruhetag geht es morgen für einige Nachwuchswissenschaftler ins Feld, um weitere Daten für ihre Forschung zu erheben. Eine kleine Gruppe wird jedoch für den zweiten Teil der Exkursion weiter nach Süden in das Neuquén-Becken fahren.
Hintergrundinformationen zur Reise der Potsdamer Geowissenschaftler gibt es hier.
Text: Lydia Olaka, Henry Wichura
Online gestellt: Agnetha Lang
Kontakt zur Online-Redaktion: onlineredaktionuuni-potsdampde
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