Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Juristischen Fakultät der Universität Potsdam sind derzeit zu Gast an der Moskauer Staatlichen Juristischen O. E. Kutafin Universität. Im Rahmen der 4. „Woche des Deutschen Rechts“ halten sie dort eine Reihe von Vorträgen zu verschiedenen Themen des Verfassungsrechts, des Zivilrechts und des Strafrechts.
Organisiert wird die Konferenz – wie schon in den Jahren zuvor – von Prof. Dr. Dr. h. c. Detlev W. Belling. „Durch die Konferenz hat sich ein offener, lebendiger Gedankenaustausch zwischen Juristen aus Russland und Deutschland entwickelt, der für beide Seiten lehrreich und gewinnbringend ist“, so Belling. „In einer nicht spannungsfreien Zeit bildet der wissenschaftliche Dialog eine Brücke zwischen beiden Nationen.“
Gemeinsam mit den Fachwissenschaftlern ist die Vizepräsidentin für Internationales, Alumni und Fundraising der Universität Potsdam, Prof. Dr. Ulrike Demske, nach Moskau gereist. Sie will die Gelegenheit nutzen, sich mit Vertretern der Kutafin-Universität über Entwicklungsmöglichkeiten der wissenschaftlichen Zusammenarbeit etwa in Form von gemeinsamen Promotionsverfahren auszutauschen. „Die Internationalisierung von Promotionsverfahren ist ein strategisches Ziel der Universität Potsdam und ein Thema, dem wir uns trotz vieler Herausforderungen, die es mit sich bringt, mit der Moskauer Staatlichen Juristischen O. E. Kutafin Universität widmen möchten“, erklärt die Vizepräsidentin.
Den Eröffnungsvortrag der Konferenz hielt der Richter des Bundesverfassungsgerichts Dr. h. c. Wilhelm Schluckebier zu dem auch in Russland aktuellen Thema „Die Versammlungsfreiheit“. Am Abend fand die Begegnung zwischen russischen und deutschen Rechtswissenschaftlern und Rechtsanwälten aus internationalen Kanzleien in der Deutschen Botschaft statt.
Während der 4. „Woche des Deutschen Rechts“ referiert Prodekan Prof. Dr. Hartmut Bauer zum Thema „Modernisierung des Petitionsrechts in Deutschland und Europa: Öffentliche Petition – Europäische Bürgerinitiative – Ombudsman-Institutionen“. Prof. Dr. Uwe Hellmann spricht über den „Einfluss des europäischen Rechts auf das deutsche Strafrecht“ und Prof. Dr. Dorothea Assmann über „Immobiliarsachenrecht: Die Vormerkung“. Neben weiteren Vorträgen stellt die Geschäftsführerin der Fakultät, Dr. Roswitha Schwerdtfeger, den Potsdamer Studiengang Magister Legum (LL.M.) vor.
Auch die Juristischen Fakultäten der Europa-Universität Viadrina und der Technischen Universität Dresden sind vertreten.
Die Universität Potsdam und die Moskauer Staatliche Juristische O. E. Kutafin Universität verbindet seit 2007 eine enge Zusammenarbeit. Auch angehende Juristen aus Potsdam haben im Auslandssemester Erfahrungen in Moskau sammeln können. Neben zahlreichen wissenschaftlichen Aktivitäten – besonders auf dem Gebiet des Strafrechts – finden seit 2009 wechselseitige Konferenzen als „Woche des Deutschen Rechts“ und „Woche des Russischen Rechts“ statt, um von aktuellen Entwicklungen zu berichten und Erfahrungen auszutauschen. Im Juni 2016 werden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Kutafin-Universität zur 4. „Woche des Russischen Rechts“ in Potsdam erwartet.
Text: Antje Horn-Conrad/Matthias Zimmermann
Online gestellt: Matthias Zimmermann
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