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Potsdam als Chance – BRAIN-Stipendiat Dr. Boban Arsenijevic forscht im Department Linguistik zur Satzstruktur

Dr. Boban Arsenijevic (r.) im Gespräch mit seinem Gastgeber Prof. Dr. Gisbert Fanselow. Foto: Karla Fritze
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Dr. Boban Arsenijevic (r.) im Gespräch mit seinem Gastgeber Prof. Dr. Gisbert Fanselow. Foto: Karla Fritze

Er freut sich auf eine intensive Forschungsarbeit mit international anerkannten Kollegen, auf hervorragende Bedingungen, spannende gemeinsame Projekte  und auf Deutschland. Dr. Boban Arsenijevic ist Sprachwissenschaftler und einer von vier BRAIN-Stipendiaten, die seit Anfang November an der Universität Potsdam arbeiten.

Er ist ein brillanter Linguist, lehrt und forscht an der Philosophischen Fakultät der Universität Belgrad und ist nun für zwei Jahre zu Gast in Potsdam: Dr. Boban Arsenijevic ist Stipendiat des Programms BRAIN (Brandenburg Research Academy and International Network). Das Förderprogramm ermöglicht herausragenden internationalen Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern einen zweijährigen Forschungsaufenthalt an Brandenburger Universitäten. Entwickelt wurde es vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg, die EU kofinanziert es als COFUND-Programm/Marie Curie-Maßnahme.

Von der international besetzen Jury wurde Arsenijevic wegen seiner außergewöhnlichen Forschungsleistungen im Bereich der Grammatiktheorie ausgewählt. Nun arbeitet er bei Prof. Dr. Gisbert Fanselow im Department Linguistik, der den entsprechenden Lehrstuhl an der Humanwissenschaftlichen Fakultät bekleidet.

Der Associate Professor stammt aus Nis in Serbien. Arsenijevics Forschungsschwerpunkte liegen in den slawischen Sprachen und hier vor allem im Serbokroatischen. Und auch die Biolinguistik – ein neuerer Forschungszweig, der Evolutionsbiologie, Molekulargenetik, Primaten- und Hirnforschung mit theoretischer Linguistik verknüpft – hat es ihm angetan.

Warum gerade Linguistik? Schon im Gymnasium beschäftigte sich der damalige Schüler am liebsten mit Mathematik, Computern und dem Programmieren einerseits und mit Sprachen andererseits. Die Linguistik verbinde beides und sei eine unglaublich spannende Wissenschaft, sagt Arsenijevic.

Zu Gisbert Fanselow, der ihm die Bewerbung auf das Stipendium vorschlug, pflegte der serbische Sprachforscher schon vorher Kontakte. Allerdings lief ihre Forschungskooperation zu Fragen der Linksverzweigung im Serbokroatischen lange Zeit nur über das Internet.

Hier in Potsdam sei er sehr gut aufgenommen worden, genieße die Arbeitsatmosphäre und den Austausch mit den Kollegen. Sein Hauptprojekt, mit dem er sich in den nächsten zwei Jahren beschäftigen möchte, ist die Untersuchung von Nebensätzen. Bei Konditional-, Temporal-, Kausal-, Komplementsätzen gerät Arsenijevic ins Schwärmen. Seine Hypothese: „All die verschiedenen Arten von Nebensätzen lassen sich durch ein einziges Modell erklären, ihre Struktur gleicht immer Relativsätzen.“ Der gebürtige Serbe ist hier in Potsdam gleich in zwei Forschergruppen eingebunden: die der Professoren Gisbert Fanselow ( Syntax) und Malte Zimmermann (Semantik). Im Sommersemester 2015 wird Boban Arsenijevic ein Seminar im integrierten Graduiertenkolleg des Sonderforschungsbereiches „Informationsstruktur“, dessen Sprecher Malte Zimmermann ist, anbieten. Außerdem will er unbedingt auch Vorträge, Fortbildungen und Symposien besuchen.

In diesen Tagen kommen seine Frau und die beiden Kinder nach Potsdam nach. Die Familie freut sich schon darauf, gemeinsam den Alltag in Deutschland erleben zu dürfen.

Fragt man Boban Arsenijevic danach, welche Bedeutung das Stipendium für ihn ganz persönlich besitzt, muss er nicht lange überlegen. „Das ist eine große Chance, ich habe hier Zeit und Mittel, in einem optimalen Umfeld intensiv zu forschen, gemeinsam mit hochkarätigen Kollegen“, sagt er. „Ich kann Kontakte intensivieren, neue aufbauen und Erfahrungen sammeln und austauschen.“ Für die Universität Potsdam und besonders das Department Linguistik ist der junge Wissenschaftler in jeder Hinsicht ein Gewinn, betonen seine Gastgeber. Und auch die Universität selbst profitiert: Mit dem Linguisten aus Serbien wird sie erneut ein Stückchen internationaler.

Text: Ulrike Szameitat, Online gestellt: Agnes Bressa

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