Während Burlesque in der englischsprachigen Literatur viel diskutiert wird, stellt das Thema in Deutschland noch immer eine Forschungslücke dar. Mit ihrem Habilitationsprojekt „Queering von Gender, Begehren und lokalen Mythen in der (Neo-)Burlesque“ möchte die Kulturwissenschaftlerin Dr. Joanna Staśkiewicz diese Lücke schließen. Sie hat diese Form der Bühnenkunst in Berlin, Warschau und New Orleans untersucht und versteht sie als Kommentar zum politischen Geschehen, und zwar besonders im Hinblick auf Geschlechterfragen und sexuelle Orientierung. „Burlesque ist ein popkulturelles Phänomen, das subversiv wirkt: Einerseits untergräbt es heteronormative Normen, andererseits hinterfragt es, durch die autobiografische Linse der PerformerInnen, lokale Mythen“, so die Forscherin.
Das Symposium, das im Rahmen ihrer von der DFG geförderten Habilitation stattfindet, bietet eine Plattform für den Austausch zwischen Wissenschaft und Populärkultur. Ausdrücklich bezieht es auch die Perspektive von Performerinnen und Künstlern in den akademischen Diskurs ein. Neben wissenschaftlichen Vorträgen wird es Burlesque-Performances geben. Zu sehen sind außerdem in Deutschland kaum bekannte Dokumentationen wie „Exotic World and the Burlesque Revival“ (USA, 2012) und „Fabulous Femininities“ (UK, 2023), die im Rahmen eines Forschungsprojekts an der University Leeds entstanden sind. Im Anschluss kommen die Filmschaffenden mit dem Publikum ins Gespräch. Außerdem präsentiert die Hamburger Fotografin Julia Gaes ihre Fotoserie „Wigs & Gloves“ zum queeren Aspekt von Burlesque und Drag Shows.
Zeit: 15./16.05.2024
Ort: Zum Starken August, Schönhauser Allee 56, 10437 Berlin
Kontakt: Dr. Joanna Staśkiewicz, Institut für Künste und Medien
E-Mail: staskiewiczuuni-potsdampde
Programm: www.burlesque-symposium.de
Medieninformation 03-05-2024 / Nr. 030