Der Michelson-Preis wird in diesem Jahr geteilt und geht an Dr. Corinna Maier und Dr. Hauke Krämer. Der nach dem Physik-Nobelpreisträger Albert Abraham Michelson benannte Preis ist mit insgesamt 1.500 Euro dotiert und wurde mit Unterstützung der UP Transfer GmbH an der Universität Potsdam ausgelobt.
Die Mathematikerin Dr. Corinna Maier erhält den Preis für ihre Promotion an der Universität Potsdam zu einer hochaktuellen angewandten Fragestellung aus der klinischen Pharmazie. Sie konnte nachweisen, dass Datenassimilationsmethoden gewinnbringend in der Pharmakometrie, d.h. der statistischen Modellierung und Analyse der Interaktion von Patient-Wirkstoff-Krankheit sowie in der Optimierung entsprechender Therapien, eingesetzt werden kann. Mithilfe mathematischer Modellierung und Bayes-Statistik zeigte Corinna Maier anhand klinischer Studien im Bereich der Chemotherapie, wie Patientinnen und Patienten optimal dosiert werden und wie man ihre Therapien im Verlauf optimieren kann.
Der Physiker Dr. Hauke Krämer erhält den Michelson-Preis für seine Promotion zu aktuellen Aspekten der nichtlinearen Zeitreihenanalyse, für die er effiziente und innovative Verfahren und Konzepte entwickelte. Seine neuen Verfahren wendete Hauke Krämer erfolgreich auf verschiedene konkrete paläoklimatische, ingenieurstechnische und neuro-physiologische Fragestellungen an, beispielsweise, um komplexe Vorgänge im Gehirn zu analysieren. In seiner Arbeit widmete er sich unter anderem einem Schlüsselproblem der nichtlinearen Datenanalyse und erreichte erstmals eine automatisierte, parameterfreie Phasenraumrekonstruktion.
Den Jacob-Jacobi-Preis erhält Pascal Iversen, Absolvent des Masterstudiengangs Data Science mit der Note 1,0. Der mit 1.000 Euro dotierte Preis ist nach dem in Potsdam geborenen Mathematiker Carl Gustav Jacob Jacobi benannt und wird vom Leibniz-Kolleg Potsdam finanziert.
In seiner Abschlussarbeit beschäftigte sich Pascal Iversen mit der personalisierten Empfehlung von Krebstherapien basierend auf dem Transkriptom einzelner Krebszellen und den chemischen Eigenschaften einzelner Wirkstoffe. In Kooperation mit dem Max-Planck-Institut für molekulare Genetik in Berlin hat er Verfahren des maschinellen Lernens anwendungsbezogen weiterentwickelt und damit einen substanziellen wissenschaftlichen Beitrag geliefert. Darüber hinaus zeichnet sich der Deutschlandstipendiat durch ein besonders hohes gesellschaftliches Engagement während seines Studiums aus.
Mit dem Leopold-von-Buch-Preis wird der Bachelorabsolvent Tim Lange ausgezeichnet. Der Leopold-von-Buch-Preis ist mit 300 Euro dotiert und wurde mit Unterstützung der UP Transfer GmbH ausgelobt. Der Namensgeber stammt aus der Uckermark und gilt als einer der ersten geologischen Feldforscher.
Tim Lange hat im September 2021 das Bachelorstudium Biowissenschaften mit hervorragenden Studienleistungen und der Gesamtnote 1,0 abgeschlossen. In seiner Bachelorarbeit gelang es ihm, durch die Nutzung von genetischen, zell- und molekularbiologischen Methoden die Funktion eines Signalmoleküls bei der Herzentwicklung von Wirbeltieren zu klären. Die in der Arbeitsgruppe Zoophysiologie erzielten Ergebnisse sind für die medizinische Forschung hochrelevant. Darüber hinaus engagiert sich der Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes im sozialen Bereich.
Die Fakultätspreise für herausragende Lehre erhalten Dr. Jana de Wiljes, Dr. Christoph Reichetzeder und Prof. Dr. Philipp Richter. In ihrer Lehrveranstaltung „Statistical Data Analysis“ für Studierende aus Mathematik, Data Science und Lehramt Mathematik gelingt Dr. Jana de Wiljes die Verknüpfung von klassischen Inhalten und Themenfeldern mit modernen Forschungserkenntnissen. Die Nominierenden der Fachschaft Mathematik und Physik loben ihren großen Einsatz sowie die Vermittlung von kompetenzorientiertem und handlungsbereitem Wissen.
Dr. Christoph Reichetzeder erhält den Preis für herausragende Lehre für seine Lehrveranstaltungen im Modul „Advanced Toxicology“. Seit 2019 vertritt er den Lehrstuhl für Ernährungstoxikologie und hat während der Pandemiezeit erfolgreich die Online-Lehre etabliert. In der Nominierung wird besonders hervorgehoben, dass er stets auf die Interessen und Wünsche der Studierenden eingeht.
Prof. Dr. Philipp Richter erhält den Preis für das Modul „Experimentalphysik für Geoökologie und Geowissenschaften“ für seine anschauliche und gut verständliche Art, Grundlagen der Physik an die Studierenden zu vermitteln. Die Fachschaft Geoökologie betont sowohl sein persönliches Engagement und seine Unterstützung während der Pandemiezeit als auch die dadurch beförderte hohe Lernmotivation bei den Studierenden.
Abbildungen: Preisträgerinnen und Preisträger. Bildrechte: privat.
Verleihung der Fakultätspreise: 30.06.2022 ab 19:15 Uhr
Ort: Campus Am Neuen Palais, Haus 8, Raum 0.56
Kontakt: Dr. Stefanie Mikulla, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät
Telefon: 0331 977-2964
E-Mail: stefanie.mikullauuni-potsdampde
Medieninformation 30-06-2022 / Nr. 073