Soll ich mich gegen Corona impfen lassen? Wie funktioniert die neuartige Schutzimpfung eigentlich? Und welche Risiken sind damit für mich verbunden? In Zeiten von Fake News und weitreichender Desinformation ist die transparente und verständliche Kommunikation von wissenschaftlichen Erkenntnissen besonders relevant. Dem aktuell großen Informationsbedürfnis der Bevölkerung folgend hat das Harding-Zentrum für Risikokompetenz an der Fakultät für Gesundheitswissenschaften in Zusammenarbeit mit dem Robert Koch-Institut Faktenboxen entwickelt. Sie sollen dabei helfen, Nutzen und Schaden einer Schutzimpfung gegen COVID-19 auf Basis der mRNA-Technologie abzuwägen und sich kompetent für oder gegen eine Impfung zu entscheiden. Die Informationen und Zahlen basieren auf den derzeit besten wissenschaftlichen Erkenntnissen und sind somit nicht endgültig. „Von einer Impfpflichtdebatte verunsichert, wird ein maßgeblicher Teil der Bevölkerung einer Impfung nur dann vertrauen, wenn verständlich dargelegt wird, was man über Wirksamkeit und Sicherheit weiß und was man nicht weiß“, sagt der wissenschaftliche Leiter des Harding Zentrums, Dr. Felix G. Rebitschek.
Die Faktenboxen sind mithilfe des Bundesministeriums für Gesundheit in neun Sprachen – Arabisch, Bulgarisch, Englisch, Französisch, Russisch, Rumänisch, Spanisch, Tschechisch und Türkisch – übersetzt worden, damit möglichst viele Menschen in Deutschland besser informiert Entscheidungen treffen können. Diese Boxen und viele weitere Informationen über das Virus SARS-CoV-2 und die Erkrankung Covid-19 sind abrufbar unter: https://www.hardingcenter.de/de/mrna-schutzimpfung-gegen-covid-19.
Das Harding-Zentrum für Risikokompetenz wechselte 2020 vom Berliner Max-Planck-Institut für Bildungsforschung nach Potsdam an die Fakultät für Gesundheitswissenschaften Brandenburg. Es steht für Aufklärung, für die allgemeinverständliche Aufbereitung von Fakten und für die Entwicklung analoger und digitaler Werkzeuge, die dabei helfen, informierte und effiziente Gesundheits- und Verbraucherentscheidungen zu treffen. Die vom Harding-Zentrum entwickelten Faktenboxen sind ein erprobtes und wirksames Mittel, um Gesundheitsrisiken besser verstehen, einschätzen und kompetenter mit ihnen umgehen zu können. Erstellt von einem Expertenteam aus Gesundheits- und Sozialwissenschaften fassen die Faktenboxen die wissenschaftliche Evidenz über Nutzen und Schaden von Behandlungen und Impfungen, aber auch von Früherkennung, Medikamenten und Nahrungsergänzungsmitteln in einer für Laien verständlichen Form zusammen. Das Potenzial von Faktenboxen wurde bereits von verschiedenen Krankenkassen und anderen Organisationen im Gesundheitsbereich erkannt, die mit dem Harding-Zentrum zusammenarbeiten.
Von der Fakultät für Gesundheitswissenschaften aus führt das Team des Harding-Zentrums Studien, Expertenbefragungen und Umfragen in der Bevölkerung durch. Zudem organisiert es Fort- und Weiterbildungen für Ärzte, Journalisten und Verbraucherschützer, für die es besonders wichtig ist, Risiken richtig zu interpretieren und verständlich gegenüber Patienten und der allgemeinen Öffentlichkeit vermitteln zu können.
Die Fakultät für Gesundheitswissenschaften Brandenburg wurde 2018 als gemeinsame Fakultät der Universität Potsdam, der Medizinischen Hochschule Brandenburg Theodor Fontane und der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg gegründet. Sie bildet den Kern des Gesundheitscampus Brandenburg. Ziel ist es, neuartige medizinische, pflegerische und medizin-technische Versorgungsangebote sowie innovative Studiengänge zu entwickeln. In Kooperation mit weiteren Hochschulen und Forschungseinrichtungen soll die Fakultät zur Verbesserung der medizinischen Versorgung im Flächenland Brandenburg beitragen.
Kontakt:
Dr. Felix G. Rebitschek, Wissenschaftlicher Leiter und Geschäftsführer des Harding-Zentrums für Risikokompetenz
E-Mail: rebitschekuuni-potsdampde
Medieninformation der Fakultät für Gesundheitswissenschaften Brandenburg, herausgegeben von der Universität Potsdam
17-05-2021 / Nr. 003