Aus Anlass des 250. Geburtstags Alexander von Humboldts veranstaltet die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina in dieser Woche gemeinsam mit der GeoUnion Alfred-Wegener-Stiftung und dem Institut für Geowissenschaften der Universität Potsdam in Halle ein internationales Symposium mit dem Titel „From von Humboldt into the Anthropocene“. Am 20. und 21. Juni treffen sich über 100 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina in Halle (Saale), um über das Selbstverständnis der modernen Erdsystemforschung zu diskutieren. Dabei werden die wissenschaftlichen Themen und Errungenschaften des großen Naturforschers sowohl aus der Perspektive der Lebenszeit Humboldts als auch aus der Sicht der aktuellen Forschung beleuchtet.
„Kaum ein anderer Wissenschaftler wird so sehr mit der modernen Erdsystemforschung in Verbindung gebracht wie Alexander von Humboldt“, sagt der Potsdamer Geowissenschaftler Prof. Manfred Strecker, der das Symposium mit vorbereitet hat. „Er hat vor über 200 Jahren Süd- und Mittelamerika bereist und dabei Beobachtungen angestellt, die die Wechselbeziehungen zwischen Geo-, Bio- und Hydrosphäre sowie dem Klima beschrieben. Er nahm sogar schon Bezug auf klimatische Veränderungen, die sich auf die Aktivitäten des Menschen direkt zurückführen ließen.“
Humboldt lieferte zahllose – zum Teil epochemachende – Beiträge zu den unterschiedlichsten Disziplinen der Erdsystemforschung, darunter Botanik, Zoologie, Geobotanik, Meteorologie und Klimatologie, Paläontologie, Meeresforschung, Stratigraphie, Mineralogie, Rohstoffforschung, Bergbau und Hydrologie sowie zum Klimawandel. Mit seinem wissenschaftlichen Werk gilt Humboldt heute als Wegbereiter für ein holistisches Verständnis des Systems Erde, in dem alle Teilbereiche aufeinander einwirken und sich gegenseitig beeinflussen. Nach Jahrzehnten der Segmentierung in der Erdsystemforschung gewinnt dieses systemische Denken seit einigen Jahren wieder an Bedeutung. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler schauen wieder genauer auf die Abhängigkeiten zwischen den Sphären der Erde.
Die Tagung „From von Humboldt into the Anthropocene“ würdigt Humboldts Bedeutung für die heutige Erdsystemforschung und behandelt darüber hinaus auch Fragen der Wissenschaftsgeschichte und der Wissenschaftskommunikation.
Für die 15 Vorträge konnten namhafte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem In- und Ausland gewonnen werden, u.a. Andrea Wulf (London), Celal Şengör (Istanbul), Antje Boetius (Bremerhaven), Gerald Haug (Mainz), Johannes Vogel (Berlin), Volker Mosbrugger (Frankfurt/Main), Stephan Brönnimann (Bern), Oliver Lubrich (Bern) und Carina Hoorn (Amsterdam).
Das Symposium wird mit einem öffentlichen Abendvortrag am 19. Juni, 19 Uhr eingeleitet. Die Humboldt-Biografin Andrea Wulf fasst darin das Leben und Wirken von Alexander von Humboldt zusammen und beleuchtet die Wirkung seiner wissenschaftlichen Arbeit auf die modernen Geowissenschaften. Der Vortrag, der an der Leopoldina stattfindet, wird auf Deutsch gehalten und ist eintrittsfrei.
Mehr zum Symposium unter https://www.uni-potsdam.de/earth/humboldt/
Kontakt: Dr. Simon Schneider, Institut für Geowissenschaften
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Medieninformation 18-06-2019 / Nr. 080
Dr. Simon Schneider/Matthias Zimmermann
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