Edgardo Mario Malaroda, Botschafter Argentiniens in der Bundesrepublik Deutschland, war heute zu Gast an der Universität Potsdam. In einem Gespräch mit dem Präsidenten der Universität, Prof. Oliver Günther, Ph.D., informierte er sich über bestehende Forschungskooperationen und den Ausbau der Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Einrichtungen in Argentinien. Das lateinamerikanische Land gehört zu den Schwerpunktregionen in der Internationalisierungsstrategie der Universität Potsdam. Hochschulkooperationen gibt es mit der Universidad de Buenos Aires, der Universidad Nacional de San Martín (UNSAM) sowie der Universidad Nacional de Tucuman.
„Ein selbst gesetztes Ziel meiner Amtszeit ist es, Allianzen auf subnationaler Ebene anzubahnen, sei es zwischen Städten oder Bundesländern“, sagte Edgardo Mario Malaroda und regte an, dazu im Gespräch zu bleiben. Darüber hinaus signalisierte er großes Interesse an gemeinsamen Studiengängen auf Masterniveau. „Die Zusammenarbeit mit Argentinien läuft bereits sehr gut, aber wir sehen auch noch interessante Potenziale für eine Ausweitung der Kooperation. Insbesondere im Lehramt, in der Informatik und in der Nachhaltigkeitsforschung gibt es konkrete Ideen, außerdem bietet die neue Gesundheitswissenschaftliche Fakultät zahlreiche vielversprechende Anknüpfungspunkte“, sagte Oliver Günther.
Besonders aktiv arbeiten bereits die Erd- und Umweltwissenschaften zusammen. „StRATEGy“, das erste deutsch-argentinische Graduiertenkolleg, untersucht die Wechselwirkungen zwischen Tektonik und Klima sowie rohstoffbildende Prozesse in den Anden. Seit dem Beitritt zum Deutsch-Argentinischen Hochschulzentrum können die Doktoranden im jeweils anderen Land forschen und lehren und schließlich im Cotutelle-Verfahren promovieren. Auch das zur Universität Potsdam gehörende Moses Mendelssohn Zentrum kooperiert mit Einrichtungen in Argentinien, insbesondere bei der Erforschung der Exil- und Migrationsgeschichte der deutschsprachigen Jüdinnen und Juden in Lateinamerika.
Erst im vergangenen September hatten Brandenburgs Wissenschaftsministerin Martina Münch und Uni-Präsident Oliver Günther mit einer Delegation verschiedene Universitäten, Forschungseinrichtungen, Museen und Schulen in Argentinien besucht, um den wissenschaftlichen und kulturellen Austausch weiter auszubauen. Eigens für Studierende aus Argentinien hat die Universität Potsdam inzwischen Stipendien für einen Studienaufenthalt in Potsdam bereitgestellt. In jüngster Zeit wurden Kooperationen vereinbart, die es Studierenden ermöglichen, Praktika im jeweils anderen Land zu absolvieren. Zudem erhalten Potsdamer Lehramtsstudierende die Gelegenheit, ihr Praxissemester an der deutschsprachigen Pestalozzi-Schule in Buenos Aires zu verbringen. Derzeit wird eine Zusammenarbeit zwischen der Nationalbibliothek Buenos Aires und der Potsdamer Universitätsbibliothek vorbereitet. Um den Gesprächsfaden mit der Botschaft bald wieder aufzunehmen, ist im Oktober ein Gespräch unter Einbeziehung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aller relevanten Bereiche, auch aus dem Zentrum für Lehrerbildung und Bildungsforschung, geplant.
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Foto: Botschafter Edgardo Mario Malaroda (r.) und Präsident Prof. Oliver Günther, Ph.D. (Foto: Ernst Kaczynski)
Medieninformation 26-06-2018 / Nr. 101
Antje Horn-Conrad
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