Die Universität Potsdam ist der Austragungsort der diesjährigen Verleihung der Carl-Ramsauer-Preise der Physikalischen Gesellschaft zu Berlin. Vier herausragende Doktorarbeiten in der Physik und angrenzenden Gebieten der Naturwissenschaften werden am 23. November 2016 ausgezeichnet. Die Preisträger kommen von den drei Berliner Universitäten und der Universität Potsdam.
Zu den Preisträgern gehört Dr. Rainer Hainich aus dem Institut für Physik und Astronomie der Universität Potsdam. Er erhält den Preis für seine Dissertation zum Thema „Die Wolf-Rayet-Sterne der Stickstoff-Sequenz in Umgebungen verschiedener Metallizitäten“. Die Wolf-Rayet-Sterne der Stickstoff-Sequenz (WN-Sterne) sind Sterne mit großer Masse, die einen starken Sternwind verströmen. Massereiche Sterne im Allgemeinen und WN-Sterne im Speziellen haben aufgrund ihrer intensiven Strahlung und der starken Sternwinde einen erheblichen Einfluss auf ihre Umgebung. Sie sind daher von großer Bedeutung für Prozesse wie Sternentstehung, Galaxienentwicklung und die Entwicklung des frühen Universums. Im Rahmen seiner Arbeit konnte Rainer Hainich mit Hilfe von detaillierten, ebenfalls an der Universität Potsdam entwickelten Modellrechnungen sowie deren Abgleich mit Dutzenden von Beobachtungen zeigen, dass die Stärke der WN-Winde entscheidend vom Gehalt an schweren Elementen in diesen Sternen abhängt. Dies hat weitreichende Folgen, sowohl für die Entwicklung dieser Sterne als auch für weitere astrophysikalische Themenfelder, wie beispielsweise die Vorgänger der kürzlich nachgewiesenen Gravitationswellen. Rainer Hainich schloss sein Diplomstudium an der Universität Potsdam im Jahr 2012 mit Auszeichnung ab. Seitdem arbeitet er als wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Wolf-Rainer Hamann, wo auch die jetzt ausgezeichnete Dissertation entstand.
Die weiteren Preisträger sind Dr. Lorenzo Bianchi, Humboldt-Universität zu Berlin, Dr. Nicola Kleppmann, Technische Universität Berlin, und Dr. Lutz Waldecker, Freie Universität Berlin. Die Preisträger erhalten jeweils 1.500 Euro. Im Rahmen der Preisverleihung werden die Geehrten die wesentlichen wissenschaftlichen Ergebnisse ihrer Promotionsarbeiten vorstellen.
Der Carl-Ramsauer-Preis wird seit 2002 jährlich zu Ehren des Experimentalphysikers und ersten Leiters des AEG Forschungsinstituts, Carl Ramsauer (1879 bis 1955), von der Physikalischen Gesellschaft zu Berlin vergeben. Als Vertreter der Medien sind Sie dazu herzlich eingeladen.
Zeit: 23.11.2016, 17.15 Uhr
Ort: Campus Golm, Karl-Liebknecht-Straße 24-25, Haus 28, Hörsaal 0.108
Kontakt: Apl. Prof. Dr. Achim Feldmeier, Universität Potsdam
Telefon: 0331 977-1569
E-Mail: afelduuni-potsdampde
Prof. Dr. Holger T. Grahn, Physikalische Gesellschaft zu Berlin
E-Mail: htgrahnupdi-berlinpde
Internet:http://www.pgzb.tu-berlin.de/fileadmin/Downloads/2016/CarlRamsauerPreis_2016.pdf
Foto: Dr. Rainer Hainich (Foto: privat)
Medieninformation 16-11-2016 / Nr. 168
Dr. Barbara Eckardt
Universität Potsdam
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