„Die Alterung der Gesellschaft als Herausforderung an die Rechtsordnung“ diskutiert die Deutsche Sektion der Internationalen Juristen-Kommission auf ihrer 61. Jahrestagung, die vom 21. bis 23. Oktober an der Universität Potsdam stattfindet. Rund einhundert Teilnehmer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz werden zu der dreitägigen Konferenz auf dem Campus Griebnitzsee erwartet. Die Internationale Juristenkommission setzt sich weltweit für Menschenrechte ein. Die Deutsche Sektion, personell eng mit dem Bundesverfassungsgericht verbunden, kooperiert in der Organisation der Tagung mit dem MenschenRechtsZentrum der Universität Potsdam.
Dank der stetigen Verbesserung der allgemeinen Lebensverhältnisse, des Wandels der Arbeitswelt und nicht zuletzt des medizinischen Fortschritts steigt nicht nur die Lebenserwartung, sondern verlängert sich auch die Altersphase vieler Menschen. Hinzutretende signifikante Verschiebungen in der demographischen Entwicklung und eine erhebliche Zunahme sehr alter Menschen führen zu gewaltigen Veränderungen im traditionellen Altersaufbau der Gesellschaft. Diese Entwicklung birgt nicht nur Chancen, sondern wirft auch zahlreiche Fragen auf, die neben politischer und ökonomischer auch rechtlicher und nicht zuletzt ethischer Antworten bedürfen. Die Tagung wird sich dem Thema mit zwei Grundsatzreferaten nähern: Prof. Ekkehard Reimer von der Universität Heidelberg spricht über Finanzierungsfragen einer alternden Gesellschaft, während sich Prof. Volker Lipp von der Universität Göttingen mit dem Spannungsfeld von Selbstbestimmung, Schutzverantwortung und Zwang bei der Betreuung alter Menschen beschäftigen wird.
Im weiteren Verlauf der Tagung geht es um aktuelle Problemstellungen wie die Berücksichtigung der Belange Älterer im Wettbewerbsrecht (Vortrag von Bundesrichter Prof. Wolfgang Schaffert), das Konfliktmanagement im Alter (Vortrag von Rechtsanwalt Ingolf Schulz) und die Legitimation der Verpflichtung zur Leistung von Elternunterhalt (Vortrag von Rechtsanwältin Eva Becker). Eine Podiumsdiskussion unter dem Titel „Fiktion der Generationensolidarität?“ wird die sogenannte „Sandwichgeneration“ in den Blick nehmen. Es diskutieren die Juristin Prof. Frauke Brosius-Gersdorf aus Hannover, der Generalsekretär des Deutschen Caritasverbandes e.V., Prof. Georg Cremer, der Staatssekretär im Bundesfamilienministerium, Dr. Ralf Kleindiek, der Politiker Norbert Müller, MdB, Fraktion „Die Linke“ sowie Dr. Wilhelm Schneemeier von der Swiss Life AG. Es moderiert Gudula Geuther von Deutschlandradio. Das abschließende „Bibliotheksgespräch“ zwischen der Soziologin Prof. Silke van Dyk aus Jena und dem Bundesverfassungsrichter Dr. Ulrich Maidowski wird das Leben im Alter und in einer älter werdenden Gesellschaft vor allem aus soziologischer Perspektive betrachten.
Gemeinsame Medieninformation der Deutschen Sektion der Internationalen Juristen-Kommission e.V. und der Universität Potsdam
Zeit: 21.-23.10.2016
Ort: Universität Potsdam, Campus Griebnitzsee, A.-Bebel-Str. 89, 14482 Potsdam, Haus 1, HS 10
Kontakt: Kai Lohse, Deutsche Sektion der Internationalen Juristen-Kommission e.V.
Telefon: 0721/388699 oder 0170/5665914
E-Mail: officeujuristenkommissionpde
Internet:www.juristenkommission.de
Medieninformation 18-10-2016 / Nr. 150
Silke Engel
Universität Potsdam
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