Wolken und Literatur – dieses Thema findet in der Forschung mehr und mehr internationale Beachtung. Unter der Leitung von Prof. Dr. Cornelia Klettke veranstaltet das Institut für Romanistik einen Studientag, in dessen Fokus Wolken in der französischen Literatur stehen. Eingeladen sind Wissenschaftler aus dem In- und Ausland. Mit dem Potsdamer Studientag findet die sehr erfolgreiche internationale Zusammenarbeit mit der Pariser Universität Sorbonne IV ihre Fortsetzung.
Das zunehmende wissenschaftliche Interesse an der Wolke scheint der Brisanz der Chaostheorie sowie der Aufmerksamkeit für globale Wetterphänomene geschuldet zu sein. Seit 2001 sprechen die Experten bereits von einer regelrechten Lust am Thema „Wolke“. Die Zahl der literarischen Texte, Filme und Kunstwerke zum Thema ist in den vergangenen Jahren bemerkenswert gewachsen. Die „Grenzenlosigkeit“ des Phänomens Wolke steht offenbar stellvertretend für die Idee einer globalisierten Welt. Sogar in der Informationstechnologie hat mit dem Cloud Computing die Wolke ihren Platz als Metapher für die Strukturen des Internet erobert. In ihrer labyrinthischen und fluiden Konsistenz hat sich die Wolke, die als Phänomen für die Naturwissenschaften bis heute unbeherrschbar ist, insgesamt zu einer prominenten Metapher für die ebenso wenig beherrschbare Wissenskomplexität im Zeitalter der Globalisierung entwickelt.
Vor dem Hintergrund dieser Entwicklung fragen die Teilnehmer des internationalen Studientags „Nuages romantiques – mise en fiction et traitement esthétique“ des Instituts für Romanistik nach den literarischen Sichtweisen und Darstellungsformen der Wolke in der französischen Literatur der Romantik. Dabei wird ein Bezug zu den Anfängen der Wolkenkunde im frühen 19. Jahrhundert hergestellt. Der Apotheker Luke Howard, der als Begründer der modernen Wolkenkunde gilt, verschaffte der romantischen Literatur mit seiner sensationellen Wolkenklassifikation erste Impulse.
Auf dem Studientag diskutieren Wissenschaftler der Universität Potsdam mit Forscherinnen und Forschern der Universität Münster und der Universität Paris Sorbonne IV, mit der das Institut für Romanistik seit 2010 regelmäßig kooperiert. Die Vorträge beschäftigen sich unter anderem mit der Ästhetik und der Bedeutung von Wolken in den Werken Chateaubriands, Lamartines sowie Bernardins de Saint-Pierre.
Zeit: 24.10.2014, 09.00–15.15 Uhr
Ort: Universität Potsdam, Campus Am Neuen Palais, Haus 11, Raum 2.19
Kontakt: Prof. Dr. Cornelia Klettke, Lars Klauke, Institut für Romanistik
Telefon: 0331 977-4207
E-Mail: lars.klaukeuuni-potsdampde
Internet: http://www.uni-potsdam.de/romanistik/klettke/aktuelles/Programme_nuages_romantiques.pdf
Medieninformation 17-10-2014 / Nr. 181
Jana Scholz
Universität Potsdam
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