Von der gemalten Partitur und dem dirigierenden Tänzer: Cages transmediale Verfahren
1958 entstand mit dem Concert for Piano and Orchestra eine grafische Partitur, deren einzelne Seiten in einer Kunstgalerie ausgestellt wurden. Zur Uraufführung derselben Komposition übernahm den Dirigierpart der Tänzer und Choreograf Merce Cunningham. John Cages Komposition zeigt darin Grenzüberschreitungen zu anderen Künsten, wie man sie früher schon in Paul Klees Grafiken angedeutet finden mag, wenn er beispielsweise aus Schlagfiguren eines Dirigenten Segelschiffe zeichnet.
Cage hat nicht nur Kompositionen geschaffen, sondern vor allem Kompositionsmethoden entwickelt, die auf andere Kunstformen und die Arbeit in anderen Medien übertragbar sind. Einige dieser Ansätze sollen anhand von Arbeiten Cages dargestellt werden. Dazu gehören die grafische Notation, Indeterminiertheit und Zufallsoperationen.
Julia H. Schröder ist promovierte Musikwissenschaftlerin mit Forschungsschwerpunkten in zeitgenössischer Kunstmusik, Klangkunst, Musik und Tanz sowie Musik/Sounddesign im Theater. Ihre Dissertation ist 2011 als „Cage & Cunningham Collaboration“ im Wolke-Verlag erschienen. Sie arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin von Professor Dr. Miriam Akkermann an der Freien Universität Berlin und lehrt am Masterstudiengang Sound Studies and Sonic Arts der Universität der Künste Berlin.
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