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„Gelebtes Europa“ – Dr. Peter Ulrich vom Kommunalwissenschaftlichen Institut (KWI) über Austausch, Wissenschaftskooperation und Internationalität im YERUN-Forschungsnetzwerk

Dr. phil. Peter Ulrich, wissenschaftlicher Geschäftsführer des Kommunalwissenschaftlichen Instituts an der Universität Potsdam.
Photo : Ottmer Winter
Dr. phil. Peter Ulrich, wissenschaftlicher Geschäftsführer des Kommunalwissenschaftlichen Instituts an der Universität Potsdam.

Forschung überwindet Grenzen, bringt Menschen aus verschiedenen Regionen zusammen, die sich dieselben Fragen stellen, einem Problem gemeinsam nachgehen. Das leichter zu machen, hilfreiche Verbindungen zu knüpfen, unterstützende Strukturen zu schaffen – das ist die Idee hinter YERUN, einem Netzwerk junger europäischer Forschungsuniversitäten („Young European Research Universities Network“), dem die Universität Potsdam seit 2022 angehört. Damit Potsdamer Forschende noch leichter Kooperationen auf den Weg bringen können, bietet das KoUP-Programm eine „finanzielle Starthilfe“, um gemeinsam mit Partnern Drittmittelanträge für Forschungsvorhaben zu erarbeiten. Mattias Zimmermann sprach mit Dr. Peter Ulrich vom Kommunalwissenschaftlichen Institut (KWI) an der Universität Potsdam über die ersten Schritte, den Wert von Netzwerken und den europäischen Gedanken, der auch in YERUN steckt.

Sie haben mit Forschenden der Universität Maastricht, die wie die Universität Potsdam YERUN-Mitglied ist, mithilfe einer KoUP-Förderung ein Projekt auf den Weg gebracht. Worum ging es?

Wir vom Kommunalwissenschaftlichen Institut haben mit dem dortigen Institute for Transnational and Euroregional cross border cooperation and Mobility (ITEM) von Mai bis Dezember 2023 das Projekt „Kommunale Organisation und Wissenstransfer in Deutschland und den Niederlanden“ durchgeführt. Dabei ging es zum einen darum, wie kommunale Integration und Repräsentation auf vertikaler und horizontaler Ebene in den Niederlanden und in Deutschland organisiert sind, und zum anderen, wie Best-Practices mithilfe von kommunalwissenschaftlichem Wissenstransfer interregional in die Praxis übertragen werden kann.

Was haben Sie konkret gemeinsam gemacht?

Dank der Förderung konnte ich im Mai 2023 ein „Shadowing“ an der Juristischen Fakultät und am ITEM der Universität Maastricht durchführen und an einem kommunalwissenschaftlichen Workshop vor Ort teilnehmen. Im September des Jahres kam dann ein Wissenschaftler aus Maastricht für einen Workshop zum Thema „Horizontale Integration und grenzüberschreitende Beratung“ nach Potsdam. Die Ergebnisse haben wir in einem kommunalwissenschaftlichen Artikel zusammengefasst, der in den KWI-Schriften im Universitätsverlag Potsdam erscheinen wird. Weitere Drittmittelaktivitäten sind geplant.  

Wie hilft ein Instrument wie die KoUP-Förderungen?

Die KoUp-Förderung ist ein niedrigschwelliger Ansatz, um über einjährige Kooperations- und Anbahnungsprojekte mit internationalen Partnern zum einen gemeinsame Publikationen und Drittmittelprojekte vorzubereiten und zum anderen Internationalisierung und europäische Netzwerke der eigenen Institution zu stärken. Es ist ein sehr wichtiges und sinnvolles Instrument.

Welche Erfahrungen haben Sie mit dem YERUN-Netzwerk gemacht?

Ich kenne einzelne Universitäten aus dem YERUN-Netzwerk. Das Netzwerk und die KoUP-Förderung ermöglichen es, die Kooperation mit einem kommunalwissenschaftlichen Institut der Universität Maastricht zu stärken, gemeinsame Kontakte und Forschungsschwerpunkte zu vertiefen, die ohne diese Anreize nicht möglich gewesen wäre.

Was bedeutet Europa für Sie persönlich?

Europa bedeutet für mich Frieden, Kooperation, Mobilität, Vielfalt, Regionalität und Geschichte. Und es bedeutet für mich auch Bürger der Europäischen Union zu sein, womit Rechte und Pflichten einhergehen. Im akademischen Kontext sind für mich auch Mobilitäts- und Austauschprogramme, wie etwa die Erasmus-Mitarbeitendenmobilität, die mich in diesem Jahr nach Strasbourg geführt hat, oder eben das YERUN-Netzwerk, das interregionalen und interuniversitären Austausch, Wissenschaftskooperation und Internationalität bedeutet, gelebtes Europa.

Mehr zum KoUP-Programmhttps://www.uni-potsdam.de/de/international/profil/ausschreibungen/up-interne-foerderlinien/koup
Mehr zum KWIhttps://www.uni-potsdam.de/de/kwi/
Mehr zu YERUNhttps://yerun.eu/

Published

Online editorial

Yannic Klutke