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Kulturwissenschaft in Potsdam

Inhalt des Studiums

Das Profil der Potsdamer Kulturwissenschaft zeichnet sich durch eine dezidierte Fokussierung auf die visuellen, literarischen und auditiven Künste in ihren Zusammenhängen und Differenzen aus; sie nimmt diese in ihrer Eigenschaft als kulturhistorische Paradigmen in den Blick. Im Mittelpunkt stehen die westeuropäischen Literaturen seit der Renaissance, die bildenden Künste und die Musik vom Mittelalter bis zur aktuellen Video- und Installationskunst. In den Künsten verständigen sich Kulturen exemplarisch übereinander und produzieren und modellieren auf nachdrückliche Weise kulturelle Identitäten und kulturelles Gedächtnis. Sie werden einerseits in ihrer Interaktion miteinander betrachtet, andererseits in ihrer diskursiven Verschränkung mit anderen kulturellen Prozessen, wie Alltagspraktiken, Emotionskulturen, Mentalitäten, Wissensformen und Wissenszirkulationen. Die Grundlage bildet ein prozessuales Verständnis von Kultur, das von der grundsätzlichen Gleichberechtigung und Vernetztheit aller kulturellen Bereiche ausgeht.

Forschungslandschaft

Eine zentrale Frage, die die drei beteiligten Disziplinen Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft, Kunstgeschichte und Musikwissenschaft zusammenführt und die Entwicklung eigenständiger, spezifisch kulturwissenschaftlicher Fragestellungen ermöglicht, ist die Frage nach den ästhetischen, semiotischen und medialen Differenzen. Hier verknüpft der Studiengang den gegenstandsbezogenen Zugang der Einzeldisziplinen mit der radikalen Kontextualisierung, wie sie für die Kulturwissenschaften typisch ist. Kunstformen sind als Teil menschlicher Kommunikation zeichenbasiert und medial vermittelt. Die Reflexion darauf ist für die Analyse kultureller Prozesse unverzichtbar. Verfahren der Imagebildung und der politischen/gesellschaftlichen Funktionalisierung von Kunst stehen ebenso im Zentrum wie die Geschichte und Theorie der Literatur und der musikalischen Inszenierung als zentrale Medien der Ästhetisierung des Menschen und der Welt.

Studienziel und zukünftige Arbeitsfelder

Vorrangiges Ziel des Studiums ist es, Kompetenzen für die Analyse, Gestaltung und Kritik kultureller Prozesse zu vermitteln. Die im Studiengang erlangten Kenntnisse ermöglichen den Zugang zu Berufsfeldern an der Schnittstelle zwischen Kunst, Literatur und Musik: Tätigkeit im Ausstellungsbereich (Museen usw.), in Verlagen (Pressearbeit, Management) und Printmedien (Feuilleton, Kulturprogramme und wissenschaftliche Programme), in Radio, Fernsehen und im Musikbereich (Opernhäuser, Musik, Theater, Festivals), in wissenschaftlichen Stiftungen und der Wissenschaftsverwaltung, in der Öffentlichkeitsarbeit (freie Wirtschaft und staatliche Institutionen), in der Werbung, in der Tourismusbranche, im internationalen Kulturmanagement, in der Denkmalpflege und der Kunst-, Literatur- und Musikvermittlung.

Was kommt danach?

Der am Institut für Künste und Medien angebotene MA Vergleichende Literatur- und Kunstwissenschaft baut auf dem BA-Studium auf.