Aktuelle Projekte
Digitale Medien im Sportunterricht – Einstellungen, Kompetenzen und Fortbildungsbedarfe von Sportlehrkräften (Digi-SpU)
Medienbildung wird als fächerübergreifender Bildungsauftrag verstanden und betrifft alle Fächer – auch den Sportunterricht. Im Sportunterricht spielt Medienbildung oftmals (noch) eine untergeordnete Rolle. Aktuelle Studien zeigen, dass insbesondere intraindividuelle Faktoren den Einsatz digitaler Medien im Sportunterricht beeinflussen. So wird Einstellungen und Kompetenzen von Sportlehrkräften zu digitalen Medien eine relevante Rolle zugeschrieben. Zudem wird in Studien darauf verwiesen, dass es Sportlehrkräften an Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen fehlt.
Die internationale und nationale Forschungslage zur Frage, welche Einstellungen und Kompetenzen Sportlehrkräfte und Sportlehramtsstudierende zu digitalen Medien haben, ist schwer zu überblicken und wurde bislang nicht systematisch aufgearbeitet. Dies erschwert es, Bedarfe für weitere Forschung in diesem Bereich zu identifizieren und Evidenz zu generieren, auf deren Grundlage Maßnahmen für die Lehramtsausbildung oder auch mögliche Fortbildungsangebote für Sportlehrkräfte abgeleitet werden können. Daher wird im Forschungsprojekt „Digi-SpU“ im ersten Schritt eine systematische Literaturrecherche zu Einstellungen und Kompetenzen von Sportlehrkräften im Kontext von Digitalisierung durchgeführt. Darauf aufbauend werden im zweiten Schritt Einstellungen, Kompetenzen und Fortbildungsbedarfe von Sportlehrkräften im Kontext von Digitalisierung mittels eines eigens entwickelten Fragebogens sowie Interviews durchgeführt. Auf Basis der Ergebnisse gilt es Barrieren zu identifizieren und zielgruppenspezifische Fortbildungsangebote zu generieren.
Laufzeit: 07/2023 – 07/2024
Projektteam: Prof. Dr. Esther Pürgstaller (Leitung), Dr. Jessica Schmeling, Dr. Lorena Barkemeyer, Kilian Koal, Maurice Ullmann
Mittelgeber: Durchführung aus Eigenmitteln
Projektverbund "Digitalisierungsbezogene und digital gestützte Professionalisierung von Sport-, Musik- und Kunstlehrkräften"(DigiProSMK)
Ziel
Ziel des Verbundvorhabens DigiProSMK ist die Entwicklung von nachhaltigen bundesländerübergreifenden Fortbildungen für eine zukunftsorientierte, digitalisierungsbezogene und digital gestützte Professionalisierung von Lehrkräften in den Fächern Sport, Musik und Kunst (SMK). Die Arbeit des Verbunds fördert einen fach- und mediendidaktisch hochwertigen sowie digital gestützten Unterricht. Die kooperierenden Hochschulen nehmen damit ihre Verantwortung wahr, Erkenntnisse aus Lehre und Forschung in die 3. Phase der Lehrkräftebildung zu transferieren und dauerhaft Strukturen der Zusammenarbeit in allen beteiligten Bundesländern zu entwickeln bzw. nachhaltig zu unterstützen.
Konzept
Die Gemeinsamkeiten sowie die Besonderheiten der SMK-Fächer berücksichtigend, gliedert sich die Arbeit des Projektverbundes in drei Schwerpunktbereiche:
- Professionalisieren mit digitalen Medien
- Professionalisieren für digitale Medien
- Transfer, Nachhaltigkeit und Qualitätssicherung
Schwerpunkt 1: Professionalisieren von Lehrkräften in den Fächern Sport, Musik und Kunst für digitale Medien
Beim ersten Schwerpunkt wird das Ziel verfolgt, fachspezifische, fächerübergreifende und überfachliche digitalisierungsbezogene Kompetenzen zu entwickeln sowie die Digitalisierung und fachliche Implikationen als Unterrichtsgegenstand in Sport, Musik und Kunst zu thematisieren. Der bewusste und professionelle Medieneinsatz (z. B. virtuelle Realitäten) soll durch Reflexionen der Medienarrangements zur Professionalisierung von Lehrkräften genutzt werden.
Schwerpunkt 2: Professionalisieren von Lehrkräften in den Fächern Sport, Musik und Kunst mit digitalen Medien
Im zweiten Schwerpunkt wird angestrebt, Wahrnehmungs- und Entscheidungsprozesse von Sport-, Musik- und Kunstlehrkräften durch digitale Technologien zu fördern sowie Wahrnehmungsprozesse bei Schüler:innen applikationsgestützt zu visualisieren und zu analysieren. Im Sinne der Professionalisierung mit digitalen Medien wird zudem das Ziel verfolgt, digitale Medien zu nutzen, um Lehrkräfte der Fächer Sport, Musik und Kunst für den didaktisch reflektierten und damit lernwirksamen Einsatz digitaler Medien im Fachunterricht zu befähigen.
In beiden Schwerpunkten, dem Lernen mit als auch dem Lernen über Medien, wird berücksichtigt, dass elementare fach- und medienübergreifende Stützstrategien in den Bereichen Selbstreguliertes Lernen (SLR) und Medienbildung sowie die lernförderliche Gestaltung digitaler Lernmaterialien essenziell sind.
Schwerpunkt 3: Transfer, Nachhaltigkeit und Qualitätssicherung
Im dritten Schwerpunkt wird eine systematische Vernetzungsstrategie entwickelt. Entsprechend dem Konzept der partizipativen Transfer- und Implementationsforschung ist hierbei eine länderübergreifende Kooperation geplant, welche die Landesinstitute als nachhaltiges Fundament der systematischen Fortbildungsentwicklung und -implementation vorsieht. Dadurch wird die länder- und phasenübergreifende Kooperation sämtlicher Akteur:innen, die in die Organisation des Lehrens und Lernens in einer digitalen Welt involviert sind, gestärkt.
Diese Schwerpunkte sind inhaltlich wie strukturell miteinander verknüpft und werden von insgesamt sechs überregionalen Communities of Practice (CoP) bearbeitet. Der Arbeitsbereich Fachdidaktik Sport unter Berücksichtigung der Primarstufe (Leitung: Prof. Dr. Esther Pürgstaller) ist im Schwerpunkt 1 im CoP 1 verankert.
CoP 1: Teilprojekt „Körperlichkeit im Kontext digitaler Medienkulturen“
Das Projektteam der Universität Potsdam ist im Teilprojekt „Körperlichkeit im Kontext digitaler Medienkulturen“ beteiligt. Digital-ästhetische Praktiken auf Sozialen Medien, in denen der Körper im Mittelpunkt steht, nehmen eine hohe Bedeutung in der Lebenswelt von Heranwachsenden ein. Dabei werden spezifische Bewegungs- und Umgangsweisen sowie Körperverständnisse propagiert, die einen Einfluss auf das Sport- und Körperverständnis von Schüler:innen nehmen können. Somit sind digital-ästhetische Praktiken auch für den Kinder- und Jugendsportunterricht bedeutsam. Allerdings wird dieser Themenbereich bei Sportlehrkräftefortbildungen bisher kaum berücksichtigt. Hier setzt das Teilprojekt im Fachbereich Sport an und entwickelt Fortbildungen für Sportlehrkräfte.
In einem ersten Schritt werden in der Konzeptionsphase zunächst Bedarfsanalysen durchgeführt in Form von Literaturrecherchen, Recherchen zu bestehenden Fortbildungsangeboten und geeigneten OERS sowie der Befragung von Sportlehrkräften zu Fortbildungsbedarf, Kompetenzen, Nutzen von Sozialen Medien im Sportunterricht u.ä. Darauf aufbauend werden in einem zweiten Schritt Fortbildungen für Sportlehrkräfte konzipiert, durchgeführt und evaluiert, die das Lernen über digitale Medien zum Thema machen und Lehrkräfte in ihrer digitalisierungsbezogenen Professionalisierung unterstützen. Diese beinhalten u.a. theoretische Einheiten in Form von E-Learning-Kursen und auch konkretes Praxismaterial. Das Unterrichtsmaterial wird in der Schul- und Universitätspraxis in mehreren Zyklen erprobt und mittels teilnehmender Beobachtung, Gruppendiskussion und leitfadengestützten Interviews mit Studierenden, Schüler:innen und Sportlehrkräften evaluiert. Im Mittelpunkt stehen dabei Körperbilder und -verständnisse in Sozialen Medien und deren Auswirkungen auf die Körperlichkeit der Anwender:innen.
Die Vorbereitung der Lehrkräfte für die Begleitung ihrer Schüler:innenschaft zum autonomen und reflexiven Umgang mit digitalen Medienkulturen und die Handreichung von Lehr-Lernsequenzen, die ein gesundes und vielfältiges Körperverhältnis unterstützen, sind erklärte Ziele unserer Fortbildungsformate. Infos zum Projekt finden Sie auch unter: lernen.digital/verbuende/digiprosmk/
Laufzeit: 08/2023 – 02/2026
Projektteam: Prof. Dr. Esther Pürgstaller (Leitung), Eva Kubitza (akademische Mitarbeiterin), Heike Kuhlmann (akademische Mitarbeiterin)
Kooperationspartner:innen:
Prof. Dr. Andreas Dreyer (Bauhaus-Universität Weimar)
Prof. Dr. Michaela Kaiser (Carl von Ossietzky Universität Oldenburg)
Prof. Dr. Klaus Gereon Beuckers (Christian-Albrechts-Universität zu Kiel)
Prof. Dr. Thilo Kleickmann (Christian-Albrechts-Universität zu Kiel)
Prof. Dr. Chris Wahl (Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF)
Prof. Dr. Oliver Krämer (Hochschule für Musik und Theater Rostock)
Prof. Dr. Raphael Zender (Humboldt-Universität zu Berlin)
Prof. Dr. Annette Ziegenmeyer (Musikhochschule Lübeck)
Prof. Dr. Michael Pfitzner (Universität Duisburg-Essen)
Jun.-Prof. Dr. David Wiesche (Universität Duisburg-Essen)
Prof. Dr. Christian Reintjes (Universität Osnabrück)
Prof. Dr. Ferdinand Stebner (Universität Osnabrück)
Prof. Dr. Andreas Brenne (Universität Potsdam)
Prof. Dr. Steve Nebel (Universität Potsdam)
Mittelgeber:
Finanziert von der Europäische Union – NextGenerationEU und gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung
Transferstelle im Kompetenzverbund lernen:digital
Ziel:
Als Transferstelle des Kompetenzverbunds lernen:digital erarbeiten wir evidenzbasierte Angebote für die Professionalisierung von Lehrkräften und für die digitalisierungsbezogene Schulentwicklung. Wir bündeln Forschungsergebnisse aus den Kompetenzzentren, vernetzen Wissenschaftler:innen, Lehrkräfte, Schulleitungen und Akteur:innen aus der Bildungsverwaltung und gestalten so den Dialog und Transfer zwischen Wissenschaft und Praxis. Auf diese Weise schaffen wir eine nachhaltige Zusammenarbeit bei der Gestaltung der Transformation von Schule und Unterricht in einer Kultur der Digitalität. Das ist von Bedeutung, da eine hochwertige Lehrkräftebildung Voraussetzung für die notwendige Transformation der Schulen ist. So stellen wir sicher, dass Schüler:innen aktiv und selbstwirksam an unserer Gesellschaft teilhaben und zu Gestalter:innen ihrer digital geprägten Zukunft werden. Der Schlüssel dazu ist guter Unterricht, der sie beim Aufbau fachlicher und überfachlicher Kompetenzen individuell fördert. Der Arbeitsbereich Fachdidaktik Sport unter Berücksichtigung der Primarstufe an der Universität Potsdam zielt insbesondere auf die Vernetzung der Akteure in den Projektverbünden im Fach Sport. Die Aktivitäten liegen in der Identifizierung von Synergien für die übergreifende Zusammenarbeit und in der Unterstützung bei der Aufbereitung von wissenschaftlichen Ergebnissen für die Praxis.
Konzept:
Der Kompetenzverbund lernen:digital besteht aus vier Kompetenzzentren und einer Transferstelle.
In den lernen:digital Kompetenzzentren arbeiten Projektverbünde aus wissenschaftlichen Einrichtungen in rund 180 Forschungs- und Entwicklungsprojekten an Fort- und Weiterbildungen sowie an Materialien für digital gestützten Unterricht in den jeweiligen Fächern. Zudem entstehen qualitativ hochwertige und praxisnahe Professionalisierungsangebote rund um die digitalisierungsbezogene Schulentwicklung.
Die vier Kompetenzzentren beginnen gestaffelt mit ihrer Arbeit. Den Beginn macht das Kompetenzzentrum MINT am 1. April 2023, gefolgt von den Kompetenzzentren Sprache/Gesellschaft/Wirtschaft am 1. Juni 2023, Musik/Kunst/Sport am 1. Juli 2023 und Schulentwicklung am 1. August 2023.
Die lernen:digital Transferstelle übernimmt im Kompetenzverbund eine Schnittstellenfunktion und garantiert den systematischen Dialog zwischen Wissenschaft und Praxis. Sie führt die wissenschaftliche Expertise in den Projektverbünden zu Kompetenzzentren zusammen, betreibt nutzeninspirierte Forschung zu transferrelevanten Fragestellungen und vernetzt die Akteur:innen im Austausch mit den Landesinstituten für Lehrkräftebildung, der Bildungsverwaltung und der Bildungspolitik. Die Transferstelle setzt sich zusammen aus Universitäten, außeruniversitären Forschungseinrichtungen und Praxispartnern. Die Leitung der Transferstelle wird von der Universität Potsdam koordiniert. Mehr Infos zum Projekt finden Sie unter: https://lernen.digital/transferstelle/
Laufzeit: 02/2023-06/2026
Kooperationspartner:innen:
Prof. Dr. Isabell van Ackern (Universität Duisburg-Essen)
Prof. Dr. Andreas Borowski (Universität Potsdam)
Prof. Dr. Taiga Brahm (Universität Tübingen)
Jacob Chammon (Forum Digitalisierung)
Prof. Dr. Ulrike Cress (Leibniz- Institut für Wissensmedien)
Prof. Dr.Hanna Dumont (Universität Potsdam)
Dr. Manuela Endberg (Universität Duisburg-Essen)
Prof. Dr.Cornelia Gräsel (Bergische Universität Wuppertal)
Prof. Dr. Doris Holzberger (Technische Universität München)
Prof. Dr. Ulrich Kortenkamp (Universität Potsdam)
Prof. Dr.Moritz Krell (IPN – Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik, Kiel/Berlin)
Prof. Dr. Mareike Kunter (DIPF – Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformationen)
Prof. Dr. Andreas Lachner (Eberhard-Karls-Universität Tübingen)
Prof. Dr. Rebecca Lazarides (Universität Potsdam)
Prof. Dr. Frank Lipowsky (Universität Kassel)
Prof. Dr. Ulrike Lucke (Universität Potsdam)
Prof. Dr. Knut Neumann (Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik)
Prof. Dr. Hans Anand Pant (Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik)
Prof. Dr., Ilka Parchmann (Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik)
Prof. Dr. Susanne Prediger (Technische Universität Dortmund)
Prof. Dr. Dirk Richter (Universität Potsdam)
Prof. Dr. Marc Rittberger (DIPF – Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformationen)
Prof. Dr. Katharina Scheiter (Universität Potsdam, Verbundkoordinatorin)
Prof. Dr. Josef Schrader (Deutsches Institut für Erwachsenenbildung – Leibniz-Zentrum für lebenslanges Lernen)
Prof. Dr. Tina Seidel (Technische Universität München)
Prof. Dr. Nadine Spörer (Universität Potsdam)
Dr. Anne Thillosen (Leibniz-Institut für Wissensmedien)
Mittelgeber:
Finanziert von der Europäische Union – NextGenerationEU und gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung