Mit diesen Zeilen wandte sich der Vorstand des UFSKW Anfang Februar 2020 an seine Mitglieder und rief dazu auf Exposés für interdisziplinäre Promotionsprojekte einzureichen. Der interdisziplinäre Charakter der Forschungsprojekte sollte dabei sowohl auf inhaltlicher als auch auf organisatorischer Ebene, durch die Benennung zweier Betreuungspersonen mit verschiedenen kognitionswissenschaftlichen Schwerpunkten, sichtbar werden. "Die Idee ist vergleichbar mit den open topic Professuren auf Universitätsebene", so Martin Fischer. Als Reaktion auf den Aufruf erreichten den Vorstand sieben Exposés. Die darin beschriebenen Promotionsprojekte zeichneten sich durch eine hohe inhaltliche Heterogenität aus. Der Vorstand bewertete die Ausschreibung als erfolgreich. Martin Fischer: „Wir haben unsere Mitglieder zu weiterer Kooperation über Fakultätsgrenzen hinweg motiviert und viele interessante Vorschläge erhalten.“ So verknüpften die eingereichten Projektideen unterschiedlichste Disziplinen - von Psychologie, Linguistik und kognitiven Neurowissenschaften über Kindheitsforschung und Mathematik bis hin zur Sportpsychologie sowie den Trainings- und Bewegungswissenschaften.
Die Auswahl der finalen Promotionsprojekte gestaltete sich entsprechend schwierig. "Nach interner und externer Evaluation gab es eine Patt-Situation mit mehr förderwürdigen als finanziell förderbaren Anträgen. Es wurde dann unter den besten Anträgen gelost", so Fischer. Am Ende dieses mehrschrittigen Auswahlprozesses wurden somit die folgenden drei Promotionsprojekte zur Förderung ausgewählt.
- Im ersten Promotionsprojekt, welches von Dr. Jochen Laubrock und Prof. Dr. David Schlangen betreut wird, geht es um die Erforschung grafischer und sprachlicher Kommunikation mit Methoden der kognitiven Psychologie und des maschinellen Lernens. Interessierte können sich aktuell auf diese Promotionsstelle bewerben. Zur Ausschreibung
- Ein weiteres Promotionsprojekt, betreut durch Dr. Ezgi Kayhan Wagner, Prof. Dr. Boll-Avetisyan und Prof. Dr. Brigit Elsner, will untersuchen ob und wie die frühe zwischenmenschliche Synchronisation (interpersonal synchrony) die spätere Sprachentwicklung von Kleinkindern vorhersagt.
- Die Einflüsse der transkutanen Vagusnervstimulation (tVNS) auf die Elektrophysiologie des Sprachverstehens und -lernens soll im dritten Promotionsprojekt untersucht werden. Es geht dabei beispielsweise um die Frage ob tVNS während des Sprachverstehens die zufällige Gedächtnisbildung verbessern kann. Betreut wird das Projekt durch Prof. Dr. Milena Rabovsky, Prof. Dr. Mathias Weymar und Prof. Dr. Isabell Wartenburger.
Damit die Projekte schnellstmöglich beginnen können, werden von den Betreuungspersonen im nächsten Schritt nun geeignete Bewerber*innen identifiziert. Über die Promovierenden, die Promotionsprojekte und deren Ergebnisse werden wir Ihnen auch in Zukunft auf unserer Webseite berichten.
Weitere Informationen zu den geförderten interdisziplinären Promotionsprojekten